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5 Minuten bis zur Bombe - Israel in Alarmbereitschaft
WDR Fernsehen, Freitag/Samstag, 11./12 April 2003, 00.30 - 01.00 Uhr

Köln (ots)

ein Film von Susanne Jäger
Nur wenige Länder sind von einem Irak-Krieg so direkt betroffen,
wie Israel. Plötzlich ist sie wieder lebendig, die Erinnerung an die
Raketenangriffe Saddam Husseins im Jahr 1991. Und die Bedrohung wird
sehr konkret erlebt: Israel bereitet sich auf einen Angriff vor. Der
Film geht der Frage nach, wie vier ganz unterschiedliche Frauen in
ihrem Alltag mit der Kriegsgefahr umgehen. Er gibt einen intimen
Einblick in ihr Leben, in dem Schutzräume hergerichtet werden,
Gasmasken in der Küche stehen und sie sich damit auseinandersetzen,
dass sie sich bei einem Giftgasangriff selbst eine Spritze setzen
müssen. Der Zuschauer nimmt teil an ihren Ängsten, ihren persönlichen
Geschichten und dem starken Überlebenswillen, den sie in einem Land
wie Israel, in dem Terror zum Alltag gehört, entwickelt haben - jede
auf ihre eigene Art:
Iris (34) ist Israelin. Vor einigen Jahren wurde sie Opfer eines
Terroranschlags, der sie bis zum heutigen Tag schwer psychisch
belastet. Sie lehrt an der Universität in Jerusalem und hat 2002 bei
einem Anschlag in der Cafeteria ihren besten Freund verloren. Obwohl
sie große Angst vor den Angriffen der Iraker hat, hält sie das
Vorgehen der Amerikaner für wichtig, um Israel vom Terror zu
befreien. Mit ihren beiden Mitbewohnerinnen bereitet sie sich
intensiv auf eine mögliche Bombardierung vor.
Leila (32) ist Mutter von zwei kleinen Kindern und lebt mit ihrem
Mann, einem Piloten bei der Airforce, in einem kleinen Ort zwischen
Jerusalem und Tel Aviv. Sie hat große Angst davor, dass Hussein
Israel mit Giftgas angreift. Deshalb hat sie eine Firma beauftragt,
ihren Schutzraum mit der neusten Technologie auszustatten. Da ihre
Bestellung aber erst kürzlich rausgegangen ist, fürchtet sie
Lieferprobleme, hofft aber trotzdem, dass alles noch rechtzeitig
kommt.
Michal (21) ist in München geboren und aufgewachsen. Vor zwei
Jahren hat sie ihre Familie verlassen, um alleine in Tel Aviv zu
leben. Sie studiert Informationstechnologien und genießt ihr
Studentenleben in vollen Zügen (Parties, Strand, Freunde...).
Gewöhnt an ein "friedliches" Leben in Deutschland, sieht sie sich
zum ersten Mal mit einer Kriegssituation konfrontiert. Obwohl ihre
Eltern nicht wollen, dass sie bei einem Krieg in Israel ist, hat sie
beschlossen, ihre Freunde nicht im Stich zu lassen und bleibt da.
Die letzten acht Jahre lebte Yocheved (56), Mutter von fünf
Kindern, in New York. Vor zwei Monaten ist sie nach Tel Aviv
gegangen, um einen Imbiss im US-Style aufzumachen. In ihrem
Optimismus hat sie keine Kriegsvorbereitungen getroffen. Sollte es
allerdings ernst werden, wird es in Ihrem Imbiss alle Speisen und
Getränke kostenlos geben - es soll eine große Party werden!
Erstausstrahlung
Redaktion      Jutta Krug
Rückfragen:
Veronika Nowak, WDR-Pressestelle
Tel. 0221 / 220 4607

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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