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Hart aber fair: "Die Pharmaindustrie beeinflusst alles - Pharmawächter Peter Sawicki im Gespräch mit Frank Plasberg

Köln (ots)

Mit Deutschlands ehemals oberstem Pharmakontrolleur
Peter Sawicki, der offiziell wegen einer Dienstwagenaffäre zum 31. 
August den Stuhl räumen muss, wird in der morgigen ARD-Sendung "Hart 
aber fair"  (Das Erste, 27.01.2010, 21.45 Uhr) nicht live in der 
Talskrunde sitzen.  Moderator Frank Plasberg führte vorab ein 
Einzelgespräch mit dem Mann, dessen Aufgabe darin bestand, der 
Industrie auf die Finger zu klopfen. Es ist das erste Gespräch, dass 
der gefürchtete Arzneimittelprüfer nach seiner jüngst bekannt 
gewordenen frühzeitigen Auflösung seines Vertrags, hinter der 
politische Interessen vermutet werden, gibt.
Anlässlich des "Hart aber fair-Themas "Dammbruch bei den 
Kassenkosten - Bahn frei für die Klassenmedizin?" (Das Erste, 
27.01.2010, 21.45 Uhr) äußert Sawicki im Gespräch mit Frank Plasberg,
dass er es für "unbedingt notwendig" halte, "dass Ärzte und Patienten
unabhängig informiert werden." Dies sei momentan nicht der Fall. Die 
Ärztekammern seien gefragt, unabhängige Fortbildungsveranstaltungen 
anzubieten.
Auf die Frage von Frank Plasberg, ob sich in Sawickis Zeit als 
Leiter des 2004 neu gegründeten Instituts für Qualität und 
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die Macht der 
Pharmalobby geändert habe, sagt Sawicki: "Die Macht der Pharmalobby 
ist riesig. Die Pharmaindustrie beeinflusst alles: vom Politiker, 
über Gremien, über Zulassungsbehörden, über Ärzteorganisationen, 
Ärzte, bis hin zu Selbsthilfegruppen. Jede einzelne Etage wird 
beeinflusst in die Richtung des Umsatzes."
Versuche, auch ihn zu beeinflussen, habe es "natürlich" auch 
gegeben, so Sawicki. "Nur irgendwann mal hatte man aufgegeben." 
Frustriert sei er jedoch nicht, dass man seinen Vertrag nun nicht 
verlängere. Sawicki: "Es hat was gebracht, das Institut ist 
leistungsfähig. Meine Aufgabe war, das Institut aufzubauen, das 
Institut funktioniert. Unter schwierigsten Umständen haben wir das 
aufgebaut, meine Kollegen und ich. Das Institut wird weiterarbeiten 
und ich denke, dass es ein Erfolg war."

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221 220 2770
Gitta Deutz, Presseagentur Deutz, Telefon 0221 3028934

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