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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Hüppe: Noch ein weiter Weg zur umfassenden gleich-berechtigten Teilhabe Behinderter

Berlin (ots)

Zum Internationalen Tag der Menschen mit
Behinderungen am 3. Dezember erklärt der Beauftragte der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit
Behinderungen, Hubert Hüppe, MdB:
Das Motto der Vereinten Nationen für den Internationalen Tag der
Menschen mit Behinderungen 2004 lautet: „Nichts über uns ohne uns“.
Von dieser gleichberechtigten Teilhabe behinderter Menschen sind wir
in Deutschland noch weit entfernt. Behindertenpolitik zu betreiben
bedeutet im Jahr 2004 in noch stärkerem Maße als früher,
kraftraubende Verteilungskämpfe um noch vorhandene
Nachteilsausgleiche für Menschen mit Behinderungen zu führen. In
dieser Ausgangslage ist es schwierig, innovative Fortschritte hin zur
Integration behinderter Menschen zu erreichen.
Im November 2004 waren rund 174.000 schwerbehinderte Menschen
arbeitslos, das sind 0,8 % mehr als im Vormonat. Damit hat sich die
Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter auf einem dramatisch hohen Niveau
seit dem immensen Anstieg im Jahr 2003 stabilisiert.
Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU
zur Zukunft der beruflichen Eingliederung behinderter Menschen lässt
befürchten, dass zukünftig die Bedürfnisse besonders betroffener
Schwerbehinderter bei der Förderung durch die Bundesagentur für
Arbeit (BA) nur unzureichend Berücksichtigung finden. Dies ist fatal,
denn der Zugang Behinderter zum Arbeitsmarkt ist ohnehin immens
erschwert worden. Unter den verschärften Bedingungen der Hartz
IV-Reform sind behinderte Menschen besonders darauf angewiesen, dass
sie weiterhin ungeschmälert die Leistungen zur beruflichen Erst- und
Wiedereingliederung von der BA erhalten.
Weiterhin bedenklich stimmt, dass die Zahl derjenigen behinderten
Menschen, die in Einrichtungen leben, in den vergangenen Jahren
kontinuierlich angestiegen ist, und mittlerweile bei etwa 160.000
Menschen angelangt ist. Das ist eine Steigerung von rund 55 %
innerhalb von zehn Jahren – und dies, obwohl die ambulante Versorgung
eigentlich Vorrang vor der stationären Versorgung haben sollte.
Im Sommer diesen Jahres konnte die Einschränkung der
Freifahrtregelung für Schwerbehinderte im öffentlichen Nahrverkehr
gerade noch verhindert werden. Wegen des enormen politischen Drucks
und einer massiven Protestwelle von Seiten der Behindertenverbände
musste Ulla Schmidt ihre Pläne zurückziehen.
Die Regierungsfraktionen haben verhindert, dass der Erhalt des
Zusatzbarbetrages für Menschen in Heimen vollständig erhalten bleibt.
Dies wird ab dem nächsten Jahr zu einer nicht zu rechtfertigenden
Ungleichbehandlung von Heimbewohnern führen, die in
Behindertenwohnheimen über Jahrzehnte anhalten wird. Dieser Beschluss
führt zu einer verschärften Situation für Heimbewohner, die ohnehin
schon durch die Gesundheitsreform finanziell erheblich mehr belastet
sind. Denn neben den Zuzahlungen und der Praxisgebühr müssen sie die
Kosten für nicht mehr verschreibungsfähige Arzneimittel und Sehhilfen
in voller Höhe aus dem schmalen Taschengeld von rund 89 Euro
monatlich bestreiten.
Auch auf dem Gebiet der Bioethik sind Rückschläge zu verzeichnen.
Im Entwurf des 3. Betreuungsrechtsänderungsgesetzes ist eine
gefährliche Regelung für unter Betreuung stehende Menschen
vorgesehen: Wenn sich der behandelnde Arzt und der Betreuer über den
sog. mutmaßlichen Patientenwillen einig sind, sollen lebenserhaltende
Maßnahmen ohne Einschaltung des Vormundschaftsgerichts eingestellt
werden können. Hier droht der Einstieg in die
Euthanasie-Gesellschaft, denn der Willkür wird Tür und Tor geöffnet.
Der Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Spätabtreibung, von der in
erster Linie behinderte Kinder betroffen sind, wird im Bundestag von
den anderen Fraktionen abgelehnt. Zudem scheint Selektion durch
Pränataldiagnostik gesellschaftlich immer mehr anerkannt zu werden.
Es sind aber auch einige positive Entwicklungen zu verzeichnen. So
ist eine UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
in Arbeit. Auch ist es in der Politik weit verbreitete Praxis, dass
behinderte Menschen als Expertinnen und Experten in eigener Sache an
den Entscheidungsprozessen aktiv mitwirken.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
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