Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Storm: Erwerbstätigenversicherung ist ein Irrweg

Berlin (ots)

Zu den gestern auf dem SPD-Parteitag für den
Rentenbereich getroffenen Beschlüssen zur Einführung einer
Erwerbstätigenversicherung erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Gesundheit und Soziale Sicherung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Andreas Storm MdB:
Der SPD-Parteitag zeigt einmal mehr: In der SPD herrscht heilloses
Durcheinander in der Rentenpolitik. Während das
Bundessozialministerium derzeit unter Hochdruck an der Ausarbeitung
der Beschlüsse vom Rentengipfel Mitte Oktober 2003 feilt, setzen sich
die Sozialromantiker auf den SPD-Parteitag mit ihrer Forderung nach
Einführung einer Erwerbstätigenversicherung durch. Bundeskanzler
Gerhard Schröder wird – spätestens bis zur Kabinettssitzung am
3.12.2003 – klären müssen, wohin die Reise in der Rentenpolitik geht.
Die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung wird die Union in
keinem Fall mittragen. Zwar mag die Grundidee der
Erwerbstätigenversicherung, dass alle Bürger in ein System einzahlen
und sich die Beiträge nicht nur nach dem Arbeitseinkommen berechnen,
sondern alle Einkünfte herangezogen werden, auf den ersten Blick
bestechend klingen. Tatsächlich ist die Erwerbstätigenversicherung
aber ein Irrweg. Denn mit einer Ausweitung des versicherten
Personenkreises und einer Einbeziehung anderer Einkommensarten in die
Beitragspflicht können die mit den Folgen der demographischen
Entwicklung einhergehenden Finanzierungsprobleme der gesetzlichen
Rentenversicherung nicht gelöst werden. Nach einer Ende 2001
veröffentlichten Studie des Prognos-Instituts für die
Hans-Böckler-Stiftung ist vielmehr das genaue Gegenteil zu erwarten.
Danach könnte der Rentenbeitrag zwar zunächst gesenkt werden.
Langfristig und gerade dann, wenn die demographische Belastung ihren
Höhepunkt erreicht, müsste aber mit einem vergleichsweise stärkeren
Anstieg des Beitragssatzes gerechnet werden. Denn jede Ausweitung des
Versichertenkreises in der Rentenversicherung schlägt sich
zeitversetzt auch in höheren Leistungsverpflichtungen nieder.
Zudem wäre eine Einbeziehung der Beamten in die Rentenversicherung
mit zusätzlichen Belastungen der öffentlichen Haushalte in
zweistelliger Milliardenhöhe verbunden, weil Bund, Länder und
Gemeinden für die aktiven Beamten Rentenbeiträge abführen müssten.
Daneben hätten die Gebietskörperschaften weiter für die Versorgung
der bereits ausgeschiedenen Beamten aufzukommen. Das ist angesichts
der derzeitigen und der zumindest auf absehbare Zeit anhaltenden
dramatischen Finanzlage der öffentlichen Haushalte faktisch
ausgeschlossen. Die Finanzierung wäre nur über eine massive
Steuererhöhung möglich – eine absurde Vorstellung. Falls deshalb die
Finanzierung der laufenden Pensionsansprüche nicht vom Steuerzahler
getragen werden sollte, müsste sie von den Beitragszahlern übernommen
werden. Die einnahmeseitigen Vorteile der gesetzlichen
Rentenversicherung bei Einbeziehung der Beamten wären dann aber durch
die Übernahme der bestehenden Pensionslasten sogleich wieder zunichte
gemacht. Mehreinnahmen, die in einen Generationenfonds fließen
könnten, wie die SPD meint, stünden damit gar nicht zur Verfügung.
Auch eine Einbeziehung anderer Einkommensarten in die
Beitragspflicht würde zu keiner Entlastung der Rentenfinanzen führen.
Denn den zusätzlichen Beiträgen stünden zeitversetzt entsprechend
höhere Leistungen gegenüber. Mit der viel beschworenen Nachhaltigkeit
in der Alterssicherungspolitik hat die Erwerbstätigenversicherung
damit nichts gemein. Es wird Zeit, dass auch die SPD diese Tatsachen
zur Kenntnis nimmt und sich von ihrer
Erwerbstätigenversicherungsträumerei verabschiedet. Ansonsten ist ein
möglicher Rentenkonsens im nächsten Jahr von vornherein zum Scheitern
verurteilt.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

Kontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
  • 20.11.2003 – 12:41

    Vaatz/Reiche: AMD setzt Zeichen für Aufbau Ost – mehr Forschung nötig

    Berlin (ots) - Der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Bundestag, Arnold Vaatz MdB, und die forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, erklären zur heute bekannt gegebenen Ansiedlungsentscheidung des US- Technologiekonzerns Advanced Micro Devices (AMD) in Dresden: Die Wirtschafts- und ...

  • 20.11.2003 – 12:37

    Pflüger: Union verurteilt Terroranschläge

    Berlin (ots) - Zu den Terroranschlägen in der Türkei erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Friedbert Pflüger MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verurteilt die erneuten schrecklichen Terroranschläge in der Türkei aufs Schärfste und spricht den Familien der Opfer ihr tief empfundenes Mitgefühl aus. Die Anschläge auf britische Einrichtungen sind das Werk ...

  • 20.11.2003 – 11:47

    Eichhorn: Embryonenforschung braucht ethischen Rahmen

    Berlin (ots) - Anlässlich des Beschlusses des Europaparlaments über die Förderung von Embryonenforschung und embryonaler Stammzellforschung erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn MdB: Der Beschluss des Europaparlaments zur Finanzierung von Forschungsvorhaben, durch die bereits vorhandene Embryonen getötet werden, ist ...