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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Götz: Zur Lösung der globalen Verstädterungsprobleme weltweit die Kommunale Selbstverwaltung stärken

Berlin (ots)

Zur Regierungserklärung zur Weltkonferenz Urban 21 vom 4. - 6.
Juli 2000 in Berlin erklärt der kommunalpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Präsident der "Global Parliamentarians
on Habitat from the European Continent", Peter Götz MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Weltkonferenz Urban 21
in der Folge der Rio-Konferenz von 1992 und der UN-Siedlungskonferenz
Habitat II in Istanbul 1996. Ich erinnere daran, dass Urban 21 eine
Initiative der Vorgängerregierung Kohl mit den Bauministern Töpfer
und Oswald ist.
In 50 Jahren werden über zwei Drittel der Menschheit in
städtischen Zentren leben. Lösungsansätze für eine sozial- und
umweltverträgliche Stadtentwicklung gehören zu den großen
Herausforderungen der Politik. Dies gilt besonders für die
Mega-Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Karatschi zum
Beispiel wächst bis zum Jahr 2015 auf 20 Millionen Menschen an, Lagos
auf 24 Millionen, Bombay auf 27 Millionen. Die Hälfte oder mehr der
Bevölkerung drängt sich in Slums zusammen ohne legale Wohnung, ohne
sauberes Wasser, ohne erfolgversprechende Schulen. Dort tickt eine
Zeitbombe mit katastrophalen sozialen, politischen und ökologischen
Folgen.
Ich hätte es trotzdem begrüßt, wenn sich die Konferenz Urban 21
mehr mit der Siedlungsentwicklung in den Industrieländern befassen
würde. Bei uns sind vielerorts Ansätze für die Verödung von
Innenstädten festzustellen. Wohnen und Handel verlagern sich mehr und
mehr auf die "grüne Wiese". Wir setzen täglich riesige Verkehrsströme
in Bewegung. Die Industrieländer sind die größten
Ressourcenvergeuder. Wenn wir glaubwürdig sein wollen, muss diese
Wahrheit auf der Konferenz "Urban 21" angemessen zur Diskussion
gestellt werden.
Bei uns in Deutschland sind wir gefordert vor allem jetzt und hier
unsere Hausaufgaben zu machen. Die rot-grüne Regierung macht dabei
viele Fehler.
Beim Steuersenkungsgesetz verlangt sie den Kommunen ein
finanzielles Sonderopfer ab: bei derzeit 12,5 Prozent gemeindlichem
Anteil am Steueraufkommen sollen die Städte und Gemeinden 18 Prozent
an den gesamten Auswirkungen des Steuersenkungsgesetzes tragen.
Das von uns angeregte Programm "Die soziale Stadt" wird mit im
letzten Jahr nur 10 Millionen DM Bundeszuschuss und in den kommenden
Jahren 100 Millionen jährlichen Verpflichtungsermächtigungen zu einem
sozialpädagogischen Herumdoktern an Symptomen. Gleichzeitig kürzt die
Regierung die Mittel für den sozialen Wohnungsbau und macht die
Arbeit an den sozialen Problemen unserer Städte zu einem
Nullsummenspiel.
Unsicherheitsgefühl macht sich bei vielen Bürgern in den Städten
breit. Dagegen brauchen wir geeignete Maßnahmen. Am Beispiel der
konstanten Weigerung der Regierung, endlich entschieden gegen die
Graffiti-Schmierereien vorzugehen, zeigt sich, dass die rot-grüne
Regierung den Ernst der Lage nicht erkannt hat.
Die Probleme der Städte können die Kommunen selber am besten
lösen. Die Kommunen brauchen mehr Gestaltungsspielraum, einen höheren
Anteil an den öffentlichen Einnahmen. Ich fordere die Bundesregierung
auf, bei uns, in der Europäischen Union und weltweit ihren Einfluss
zu nutzen, dass wir dabei vorankommen:
Im Rahmen der Vereinten Nationen arbeiten wir an einer "Weltcharta
für Kommunale Selbstverwaltung". Sie soll die Regierungen dazu
verpflichten, Städte und Gemeinden zu stärken, damit sie den
wachsenden Herausforderungen erfolgreich begegnen können. Ich fordere
die Bundesregierung dazu auf, sich aktiv für die Verabschiedung
dieser Charta einzusetzen.
Jetzt mehr denn je muss der Bund die Initiative ergreifen für
finanzstarke und autonome Städte und Gemeinden in Deutschland. In der
Europäischen Union muss die Regierung das zunehmende Hineinregieren
Europas in lokale Selbstverwaltungsaufgaben verhindern.
Für die Zukunft der Städte brauchen wir neue
Steuerungsinstrumente. Mit der traditionellen Verwaltungskultur
bewältigen wir die Siedlungsprobleme nicht mehr. Wir brauchen die
"integrierende Stadt". Neben Kernaufgaben für die professionelle
Fachverwaltung muss mehr Dialog und Zusammenarbeit mit allen Menschen
und Gruppen treten, damit sie mitentscheiden und mitmachen können bei
der Gestaltung von Lebensraum und Zukunft. Die Stadt ist gefordert,
diese Zusammenarbeit zu moderieren: Moderator anstatt zu viel
Selbstmacher.
Die "Global Parliamentarians on Habitat" arbeiten aktiv an dem
Entwurf für dieses Stadtmanagement der Zukunft. Am 5. Juli
veranstalten wir im Rahmen von Urban 21 das Forum der Parlamentarier.
Dort werden wir über den neuesten Stand der weltweiten Diskussion zur
Lösung der Stadtprobleme informieren.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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