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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Jork: Etikettenschwindel statt Problemlösung

Berlin (ots)

Zur aktuellen Green-Card-Debatte erklärt der
Berichterstatter für berufliche Bildung der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr.-Ing. Rainer Jork MdB:
Nach jahrelangen Versäumnissen fehlen heute in Deutschland
zahlreiche Fachingenieure, insbesondere in der Informations-,
Computer- und Softwarebranche. Anstelle nun aber sachlich über dieses
Problem zu diskutieren und effektive, langfristig greifende Lösungen
anzustreben, erleben wir eine laute, polemische Debatte,
Schuldzuweisungen und Fehlinformationen. Absurd wird es, wenn jemand,
der einst Ministerpräsident in Niedersachsen war und dort 1996 einen
Informatik-Studiengang schließen ließ, jetzt die Schuld am Missstand
dem ehemaligen Zukunftsminister der CDU zuweist.
Zur Lösung des hausgemachten deutschen Problems wurde von Kanzler
Schröder der wunderbar griffige Slogan "Green Card" ins Spiel
gebracht: Ausländische Spezialisten sollen, zeitlich befristet, ins
Land kommen, und viele finden diesen Vorschlag ganz großartig.
Es lohnt allerdings, sich anzuschauen, was die Green Card in den
Vereinigten Staaten eigentlich bedeutet: Man erwirbt sie,
   * wenn man einen US-Bürger heiratet,
   * wenn man eine große Summe (1,0 Mio. §) investiert,
   * wenn es der Arbeitgeber beantragt, was allerdings äußerst selten
geschieht und nur dann, wenn die entsprechende Person eine Experte
oder ein Spezialist in einen bestimmten Bereich (z.B.
Zahnmedizininformatiker) ist, oder
   * wenn man in der Lotterie des Diverse Immigrant Visa Program
gewinnt.
   Die Green Card in den USA ist unbefristet und enthält eine
lebenslängliche Aufenthaltsbewilligung.
Das, was die Regierung Schröder nun vorschlägt, ist ein
befristeter Aufenthalt für 3 bis 5 Jahre, danach sollen die
Informatiksöldner wieder in die Herkunftsländer abgeschoben werden.
Eine langfristige Perspektive in Deutschland haben die Experten also
nicht. Aber: nomen est omen, Verpackung ist einmal mehr wichtiger als
der Inhalt.
Was nun so schnell wie möglich gemeinsam von Bund und Ländern
angegangen werden muss, ist eine Reform unseres Bildungssystems. Das
Studium von Technik und Naturwissenschaften muss dringend gefördert
werden, auch wenn es in besonderem Maße Fleiß, Mühe, Selbstdisziplin
und Energie erfordert und kaum Perspektiven für eine sichere
Beamtenlaufbahn eröffnet. Qualifizierung und Nachqualifizierung,
gerade für die zahlreichen arbeitslosen Ingenieure und
Naturwissenschaftler in den neuen Bundesländern, muss Vorrang vor der
Anwerbung ausländischer Fachleute haben.
Die Vision eines Bundestagsabgeordneten, der von Hause aus
Ingenieur ist und sich seinem Beruf nach wie vor verbunden fühlt: Wir
gehen Probleme konstruktiv an, verwenden in Diskussionen eindeutige
Begriffe, wägen Argumente ab und unterlassen Schuldzuweisungen und
Anklagen. Uns alle sollte die Erkenntnis einen, dass die Zukunft
nicht die Fortsetzung der Gegenwart sein kann.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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