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Börnsen/Grindel: Entwurf des Gedenkstättenkonzepts stabilisiert die Erinnerungskultur

Berlin (ots)

Anlässlich der Anhörung des Kulturausschusses zum
Entwurf des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien zur 
Fortschreibung der Gedenkstättenkonzeption am 7. November 2007 
erklären der kultur- und medienpolitischer Sprecher der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB  und der 
zuständige Berichterstatter Reinhard Grindel MdB:
Gedenken kann nicht verordnet werden. Wir befürworten die Stärkung
der dezentralen Strukturen, dazu gehört auch, die Eigenständigkeit 
und Authentizität der Gedenkstätten zu respektieren. Der von 
Kulturstaatsminister Bernd Neumann MdB vorgelegte Diskussionsentwurf 
für das Gedenkstättenkonzept ist eine überzeugende und 
verantwortungsbewusste Grundlage für die weitere Arbeit in der 
Erinnerungskultur und eine gelungene Fortschreibung der 
Gedenkstättenkonzeption von 1999.
Er stellt eine transparente und historisch begründete Balance her 
zwischen dem Gedenken an die nationalsozialistische Terrorherrschaft 
mit ihrem beispiellosen Vernichtungsapparat und der völligen Leugnung
menschlicher Werte und dem SED-Unrechtsregime mit seiner 
systematischen  Verfolgung und Unterdrückung anders Denkender - ohne 
die Diktaturen gleichzustellen. Weder werden die Verbrechen der 
Nationalsozialisten relativiert noch das Unrecht des SED-Staates 
bagatellisiert. Gerade letzteres hat im äußersten linken politischen 
Spektrum zurzeit Hochkonjunktur. Mit dem Entwurf wird diesen 
unakzeptablen und menschenverachtenden Tendenzen entgegengewirkt. Und
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird dafür sorgen, dass es bei der 
Umsetzung des Entwurfs auch so bleibt und darüber hinaus keine der 
beiden Diktaturen gegeneinander ausgespielt wird.
Die Verantwortung des Bundes zu Gedenken und  Aufarbeitung liegt 
in der Förderung national und international bedeutsamer Stätten. 
Daher ist die neue Aufnahme von vier renommierten KZ-Gedenkstätten in
die institutionelle Förderung des Bundes folgerichtig und angemessen.
Dass die Förderung des Bundes künftig auch Einrichtungen umfassen 
kann, die für Wesen und Profil der Diktaturen aussagekräftig sind, 
ohne ausschließlich an die Opfer zu erinnern, ist  zu begrüßen.
Im Einzelnen möchten wir darüber hinaus bei der Endfassung und 
Umsetzung des Konzepts folgende Punkte verwirklicht sehen:
  • Angemessene Berücksichtigung der zivilgesellschaftlichen Initiativen,
  • Einrichtung einer Ständigen Konferenz der Berliner NS-Orte,
  • Präzisierung des Vorschlags, der Stiftung Aufarbeitung auch die Möglichkeit der institutionellen Förderung einzuräumen,
  • Errichtung eines Freiheits- und Einheitsdenkmals, unter Einbeziehung der "Deutschen Gesellschaft"
  • Kooperation der Stiftung "Berliner Mauer" mit anderen Erinnerungsorten der ehemaligen innerdeutschen Grenze,
  • Dauerausstellung im Tränenpalast zu Teilung und Grenze,
  • Kritische Überprüfung der im Mauerkonzept enthaltenen Pläne zum Checkpoint Charlie,
  • Einrichtung eines Dokumentations- und Bildungszentrums zu Repression und Widerstand in der Normannenstrasse, Haus 1,
  • Hinsichtlich der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen: Konzentration auf ihre Kernaufgaben, Zügige Einleitung der Überführung der Akten ins Bundesarchiv,
  • Wir wollen eine Verbesserung der politischen Bildung bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Gleichzeitig wollen wir auch Forschung außerhalb der BStU einen besseren Aktenzugang ermöglichen und die Aufarbeitung dadurch verstärken.
In der aktuellen Auseinandersetzung um den Entwurf werden wir uns 
nicht nur für die von uns als unverzichtbar bewerteten Einzelheiten 
einsetzen, sondern auch dafür, dass der Entwurf als das verstanden 
wird, was er ist: Eine staatlich unabhängige, ausgewogene 
Stabilisierung der Erinnerungskultur und ein Beitrag zur Festigung 
des antitotalitären Konsenses in unserer Gesellschaft.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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