Alle Storys
Folgen
Keine Story von BR Bayerischer Rundfunk mehr verpassen.

BR Bayerischer Rundfunk

Bayerisches Fernsehen
Montag, 5. März bis Freitag, 9. März 2007, jeweils 15.15 Uhr

München (ots)

Montag, 05.03.07 um 15.15 Uhr
Schweinfurt und die Mainschleife
Film von Gertraud Dinzinger (2005)
Wälzlager-Valley und Bocksbeutel-Land, Kugellager-Technik und 
Winzer-Handwerk, Fabrikhallen und Fachwerkhäuser: Stärker können 
Gegensätze kaum sein. In der Gegend von Schweinfurt und der Volkacher
Mainschleife treffen sie aufeinander.
Im Film von Gertraud Dinzinger kurven blitzende Oldtimer durch alte 
Reichsdörfer, blühende Rebgärten und bunte Gemüsefelder. Sie machen 
Station bei der Riemenschneider-Madonna auf dem Volkacher Kirchberg, 
besuchen das von Balthasar Neumann erbaute Schloss Werneck und den 
"Dom des Steigerwalds" in Gerolzhofen.
Seit dem Jahr 2000 hat Schweinfurt eine kulturelle Attraktion: das 
Museum Georg Schäfer. Der "Bücherwurm" von Carl Spitzweg und viele 
andere berühmte Gemälde aus dem 19. Jahrhundert sind hier 
ausgestellt. Der Clou daran ist, dass sich die Schweinfurter diese 
Gemälde mit eigenen Händen erarbeitet haben. Denn Georg Schäfer, der 
die Firma FAG- Kugelfischer zu Weltruhm geführt hat, finanzierte die 
Bilder aus den Gewinnen des Kugellager-Geschäfts.
Lebenselixier der Gegend ist der Main. An seinen Hängen finden sich 
die berühmten Frankenweinlagen "Volkacher Kirchberg", "Sommeracher 
Katzenkopf" und "Escherndorfer Lump". Hier erzielen Winzer wie Horst 
Sauer in puncto Wein ähnliche Spitzenleistungen, wie die Ingenieure 
in puncto Technik. Die Menschen in der Schweinfurter Region genügen 
sich selbst. Sie legen ihre ganze Liebe und ihren ganzen 
Erfindergeist in die zwei Grundpfeiler ihres Lebens: in Wein und 
Technik.
Dienstag, 06.03.07 um 15.15 Uhr
Entlang der böhmischen Elbe
Im Land der Schlösser
Film von Klaus Reichold und Thomas Endl (2004)
Der Film von Klaus Reichold und Thomas Endl erzählt Geschichte und
Geschichten aus dem "Land der Schlösser" entlang der böhmischen Elbe.
Die ungemein fruchtbare Flussregion mit ihrem südlichen Klima galt 
schon im 18. Jahrhundert als eine der schönsten Landschaften 
Mitteleuropas. Kein Wunder, dass sich der Adel bevorzugt hier 
niederließ. Selbst bei König Friedrich II. von Preußen, dem "Alten 
Fritz", weckte sie Begehrlichkeiten. Im "Siebenjährigen Krieg" 
versuchte er, seinem Reich den "fetten Boden" des mittelböhmischen 
Beckens einzuverleiben. Maria Theresia aber wusste "das Rückenmark 
der österreichischen Macht" zu verteidigen. Dabei konnte sie sich 
auch auf die jüdische Gemeinde von Kolín verlassen, an deren einstige
Existenz die kürzlich renovierte Synagoge und der verträumte Friedhof
mit dem Grab des Sohnes von Rabbi Löw erinnern.
In Schloss Brandeis/Brandys, trug Erzherzog Ludwig Salvator von 
Österreich alles zusammen, was er von seinen naturkundlichen 
Forschungsreisen in die Ägäis und zu den Balearen mitgebracht hatte -
darunter ausgestopfte Tiere und seltene Schmetterlinge. In 
Kačina, dem größten Empire-Schloss Böhmens, sammelten die Grafen
von Chotek Zehntausende kostbarer Bücher, für die sie eine der 
imposantesten Privatbibliotheken Böhmens errichten ließen. In Schloss
Lissa - heute ein Seniorenheim - ließ Reichsgraf Franz Anton von 
Sporck, ein Exzentriker von europäischem Rang, seiner Lust an der 
barocken Skulptur freien Lauf.
Auch die Frauen hinterließen ihre Handschrift: Schloss Mĕlník, 
hoch über dem Zusammenfluss von Elbe und Moldau gelegen und seit 1992
wieder im Besitz der Familie Lobkowicz, verdankt seine Weinberge 
angeblich der heiligen Ludmilla, die hier als Landesmutter die ersten
Rebstöcke gepflanzt haben soll. In Ploschkowitz/Poskovice gab 
Herzogin Maria Anna von Sachsen-Lauenburg ein Rokokoschloss wie aus 
dem Bilderbuch in Auftrag.
Natürlich machten in dieser Region auch "Bürgerliche" von sich reden.
In der Brauerei von Nymburk, direkt am Ufer der Elbe, wuchs Bohumil 
Hrabal auf - einer der bedeutendsten tschechischen Schriftsteller des
20. Jahrhunderts, der wegen seiner Liebe zu den Samtpfoten als "König
der Katzen" in die Geschichte eingegangen ist. Im Schatten von 
Schloss Obřistvi, an der einstigen Endstation der Elbschiffahrt 
von Hamburg nach Prag, komponierte Friedrich Smetana mit der 
Verkauften Braut die tschechische Nationaloper schlechthin.
Mit am deutlichsten manifestiert sich das tschechische 
Nationalbewusstsein freilich an zwei anderen Orten am Elbufer: In 
Altbunzlau/Stará Boleslav fand der heilige Herzog Wenzel, der 
Landespatron Böhmens, sein blutiges Ende. Und vom Berg Řip aus 
begann mit Čech, dem mythischen Urvater aller Tschechen, der 
Legende nach die Besiedelung Böhmens. "Sehet das gelobte Land", soll 
er am Gipfel stehend zu seinem Gefolge gesagt haben, "ein Land voller
Honig, Vögel und Wildbret. Hier werden wir alles im Überfluss haben, 
und der Fluss wird uns guten Schutz bieten vor unseren Feinden. 
Sehet, ein Land nach unserem Wunsche!".
Mittwoch, 07.03.07 um15.15 Uhr
Lindau und der bayerische Bodensee
Film von Gertraud Dinzinger (2003)
Man kann Bayern auch vom Meer aus erreichen. Die Eingangspforte 
liegt am "schwäbischen Meer", markant gestaltet durch Löwe und 
Leuchtturm des Lindauer Hafens, das Wahrzeichen des gesamten 
Bodensees, an dem Bayern nur einen kleinen Anteil hat. Gerade mal 18 
Kilometer des 263 km langen Bodensee-Ufers sind bayerisch. Gertraud 
Dinzinger befasst sich mit diesem Küstenabschnitt, den man schon oft 
als "Garten Eden" bezeichnet hat.
Das bayrische Ufer mit dem grandiosen Blick auf die Schweizer Berge 
liegt auf der Sonnenseite des Sees. Als "bayerische Riviera" wurde 
das Ufer zwischen Lindau und Bad Schachen bekannt. Noble Villen und 
komfortable Hotels an der "Goldküste" des Bodensees zeugen bis heute 
vom Glanz des vorletzten Jahrhunderts. Bis heute kommen alljährlich 
die Nobelpreisträger aus Medizin, Physik und Chemie, um hier 
Gedankenaustausch zu pflegen.
Dass Genuß und Lebensart hier zu Hause sind, beweisen viele gute 
Restaurants und Weinstuben. In diesem Film sind das liebenswerte 
Wesen der Einheimischen und die Heiterkeit der Landschaft porträtiert
wie in Horst Wolfram Geißlers berühmten Bodensee-Roman vom "lieben 
Augustin". Neben Feinsinn und Kunstsinn hat Gertraud Dinzinger 
nämlich auch die "unbekümmerte Landlerseele" eingefangen, wie sie in 
Brauchtum und Dialekt, Landarbeit und Kunsthandwerk zum Ausdruck 
kommt.
Aber was wäre die traditionelle Kultur ohne aktuelle "events" wie dem
Auftritt der Bodensee-Models oder der sagenhaften Segelregatta 
"Rundum", die vor märchenhaft beleuchteter Hafenkulisse den Ruhm der 
bayrischen Inselstadt Lindau in die Welt weht.
Donnerstag, 08.03.07 um 15.15 Uhr
Das Fürstentum Liechtenstein
Film von Helmut Görlach (2000)
Über den Zwergstaat Liechtenstein sind gemeinhin nur 
Klischeevorstellungen im Umlauf: "Paradies für Steuerflüchtige, Land 
der Briefkastenfirmen und Sonderbriefmarken".
Dabei ist Liechtenstein viel mehr. Dieses Kuriosum von Land zwischen 
Schweiz und Österreich hat vom Alpenrhein bis in die Gipfelregionen 
von Zweieinhalbtausendern auf 17 000 Hektar Fläche auch die 
geschichtlichen, kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten 
eines Schatzkästleins. Bei einer Wanderung auf historischen Wegen, 
vorbei an Zeugnissen früher christlicher Mission, der Besiedlung 
durch die Walser, hinauf durch Wein- und Obstgärten in die Bergwelt, 
erschließt sich dem Betrachter ein zwar kleines, aber komplettes Land
und gibt einige seiner Schätze preis.
Das Staatsoberhaupt Fürst Hans-Adam II. empfängt das Team des 
Bayerischen Fernsehens in seinem Schloss und gewährt Einblick in 
seine Vorstellungen über die Zukunft Liechtensteins wie in seine 
Kunstschätze. Außerdem beeindrucken ein paar Bürger Liechtensteins, 
die gleichzeitig noch Untertanen sind, beeindrucken mit 
außergewöhnlichen handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten.
Freitag, 09.03.07 um 15.15 Uhr
Der Pfaffenwinkel
Film von Elisabeth Mayer (2005)
Nirgends in Deutschland existierten so viele Klöster der 
verschiedensten Orden nebeneinander wie in der sanften 
Hügellandschaft des Voralpenlandes zwischen Isar und Lech.
Inmitten der Waldlandschaft des Voralpenlandes liegt einsam das 
Kronjuwel der bayerischen Rokoko-Kirchen: die Wies, Wallfahrtskirche 
zum gegeißelten Heiland. Nördlich davon liegen zwei weitere prächtige
Klosteranlagen: die Augustiner-Chorherren-Stiftskirche Rottenbuch und
das Prämonstratenser Stift Steingaden, kunsthistorische Kleinode, 
einstige Zentren der Wissenschaft, deren mächtige Orgeln ebenso als 
Kunstwerke gelten.
Das Dorf Polling ist der Mikrokosmos im Makrokosmos Pfaffenwinkel: 
Damals wie heute blühen dort Kunst und Kreativität -  verbinden auch 
heute Generationen und Kontinente. Die Pollinger bringen frischen 
Wind in den Herrgottswinkel und lassen eine "Pfaffenwinkel-Vision" 
über das 21. Jahrhundert hinaus entstehen.
Wie in Erich Kästners "Fliegendem Klassenzimmer" geht es im Gymnasium
Ettal noch heute zu, unter der behutsamen Obhut der Welt 
aufgeschlossenen Benediktiner, mit der Neuerung, dass heute auch 
viele Schülerinnen die historischen Gemäuer unsicher machen!
Der Film von Elisabeth Mayer zeigt das Portrait einer Landschaft, in 
der der spirituelle Reichtum der großen klösterlichen Vergangenheit 
bis heute lebendig geblieben ist.

Pressekontakt:

BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

Original-Content von: BR Bayerischer Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BR Bayerischer Rundfunk
Weitere Storys: BR Bayerischer Rundfunk