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BR-alpha
Mittwoch, 9. Juni 2004, 20.15 Uhr
Alpha-Forum Wissenschaft
Gehirn, Geist und Genie - Perspektiven der Hochbegabtenforschung

München (ots)

Moderation: Monika Stiehl
Im Brockhaus kann man nichts darüber nachschlagen, in der
Encyclopedia Britannica, dem großen Nachschlagewerk des
angloamerikanischen Sprachraums dagegen ist sie schon lange unter dem
Schlagwort "giftedness" zu finden. Die Rede ist von der Hochbegabung,
jenem Phänomen außergewöhnlicher intellektueller Befähigung, die
bestimmter Problemstellungen, Situationen und Gegebenheiten bedarf,
um sichtbar zu werden. Salvador Dali und Pablo Picasso, deren
künstlerische Hochbegabung sich schon in ihrer frühen Kindheit
zeigte, benötigten Papier, Farben und Leinwand, um ihrer Genialität
Ausdruck zu verleihen. Als künstlerisch hochbegabt fiel auch Wolfgang
Amadeus Mozart, Dank eines frühen Zugangs zu Musikinstrumenten und
der Förderung durch seinen Vater Leopold auf, mathematisch
Hochbegabte wie Isaac Newton und Albert Einstein machten durch das
Lösen besonders schwieriger mathematischer Fragen und Aufgaben auf
sich aufmerksam.
Dass gerade Menschen mit außerordentlichem Intellekt und
ungewöhnlicher schöpferischer Begabung schon früh das Interesse der
Wissenschaft geweckt haben, liegt nahe. Schon Aristoteles hatte sich
mit den Unterschieden der "phronesis", der Denkkraft, beschäftigt.
Doch erst im 19. Jahrhundert wurde die Hochbegabung wissenschaftlich
wieder entdeckt: in England beschäftigte sich Francis Galton mit
Intelligenz, ihrer Messbarkeit und Vererbung, in Italien untersuchte
der Anthropologe Caesare Lombroso den Zusammenhang zwischen Genie und
Wahnsinn. In Deutschland wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts der
Begriff der "Hochbegabung" von Psychologen und Pädagogen angewandt.
Wesentlich dazu beigetragen hat der Begabungsforscher William Stern
(1871-1938), der auch als Erfinder des Intelligenzquotienten gilt. In
gleicher Weise für die Hochbegabtenforschung bedeutsam sind auch die
Hochbegabten-Studien, die L. M. Terman in den 20iger Jahren des
vergangenen Jahrhunderts in den USA durchführte.
Was bedeutet eigentlich Hochbegabung? Fest steht, nur zwei bis
drei Prozent aller Bundesbürger gelten als hochbegabt. Umstritten ist
dabei, auf welche Weise man pädagogisch sinnvoll und angemessen mit
diesen besonders talentierten Menschen umgehen soll. Ab wann sollen
hochbegabte Kinder gefördert werden? Wie können Erziehungs- und
Schulprobleme vermieden werden? Werden aus hochbegabten Kindern auch
außergewöhnlich talentierte Erwachsene? Können Frauen mit ihrer
Hochbegabung besser umgehen als Männer? Wie ist es um die Situation
Hochbegabter aus ethnischen Minderheiten in Deutschland bestellt?
Wird in Deutschland von Seiten der Bildungspolitik ausreichend auf
die Thematik Hochbegabung eingegangen? Welche neuen Wege der
Förderung sollen beschritten werden?
In der Sendereihe Alpha-Forum Wissenschaft diskutieren unter dem
Motto "Gehirn, Geist und Genie - Perspektiven der
Hochbegabtenforschung" namhafte Experten: Prof. Dr. Ernst A.
Hany, Hochbegabtenforscher an der Universität Erfurt; Dr. Christian
Fischer, Geschäftsführer des Internationalen Centrums für
Hochbegabtenforschung (ICBF) der Universitäten Münster und Nijmegen
(NL); Jutta Billhardt, Gründerin und erste Vorsitzende des Vereins
"Hochbegabtenförderung e.V." sowie Mutter zweier hochbegabter
Söhne, und Irmengard Lohwasser, Absolventin der Bayerischen
Elite-Akademie, München.
Ausführliche Informationen zum Thema und zu den Gästen, sowie die
gesamte Diskussion zum Nachlesen sind nach der Ausstrahlung unter:
www.br-alpha.de/forum in der Rubrik "Wissenschaft" abrufbar.
Weitere Informationen: Bayerischer Rundfunk, Redaktion Hochschulen
und Weiterbildung, Corinna Benning, Tel.: 089/3806-5030, Fax:
089/3806-7694,  corinna.benning@brnet.de
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7560

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Telefon: 089 / 5900 2176

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