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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Afghanistan/Deutsche Soldaten

Köln (ots)

Soldaten im Einsatz haben eigentlich immer Defizite
in der Ausrüstung zu beklagen: Das ist nicht Ausdruck purer 
Schlamperei in der Heimat, sondern oft den Besonderheiten vor Ort 
geschuldet. Für alle Eventualitäten perfekt ausgerüstet zu sein, das 
klappt einfach nicht. Das gehört zu den bitteren Wahrheiten. Alle 
Sicherheitsexperten müssten aber wissen, dass die Bundeswehr alles 
tut, die Soldaten nach besten Kräften auszurüsten. Sie haben 
Aufklärungsmöglichkeiten wie die unbemannten Drohnen. Doch zu
den bitteren Wahrheiten gehört ebenso, dass noch so gute Aufklärung 
selbst rund um die Uhr eben keine Garantie dafür darstellt, dass die 
Taliban nicht doch einen Hinterhalt vorbereiten können, wie dies am 
Freitag geschah. Minister zu Guttenberg verweist zurecht darauf:
Für die Soldaten herrscht rund um Kundus "Krieg". Gegen Minen 
geschützte Fahrzeuge haben die Soldaten ebenfalls. Doch irgendwann
müssen sie die Fahrzeuge eben verlassen. Statt wie bisher oft nur 
kurz Präsenz zu zeigen, sollen die Soldaten gerade in den 
Taliban-Hochburgen bleiben. So versucht derzeit die Schutztruppe im 
ganzen Land, die Taliban zurückzudrängen. Dass dies enorme Risiken 
beinhaltet, war leicht auszurechnen. Jetzt hat es erneut deutsche 
Opfer gegeben. Zu den bitteren Wahrheiten gehört zudem drittens, dass
der Westen nur noch darauf setzt, die Taliban entscheidend 
zurückzudrängen - und sie damit zu Vereinbarungen mit Kabul
zu zwingen. Vieles, was bislang für den Einsatz stand - 
Menschenrechte, Freiheit, Demokratie, wird sich in diesem Land
zur Enttäuschung vieler nicht mit dem Einsatz verbinden lassen, weil 
es keinen "Sieg" über die Taliban geben wird, wie auch die Taliban 
keinen Sieg feiern werden. Noch hat es der Westen - und damit auch 
die Bundeswehr - aber in der Hand, dem Land wenigstens eine 
Perspektive zu geben. Dafür riskieren die Soldaten ihr Leben.
Eine Reaktion nach dem Motto: Nur raus aus Afghanistan wäre
jetzt die falsche Lösung.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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