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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zur UN-Energieagentur

Köln (ots)

Was nach einem etwas faulen Kompromiss klingt, ist im
Kern eine nachvollziehbare Wahl. Natürlich ist es schade, dass Bonn 
nicht Sitz der Agentur für Erneuerbare Energien wird. Gute Argumente 
hätte es
genug gegeben - nicht zuletzt die Tatsache, dass Deutschland die 
Gründung von "Irena" angestoßen hat. Aber die Entscheidung für Abu 
Dhabi sendet wichtige Signale. Vor allem durften Entwicklungs- und 
Schwellenländer jetzt mal die Erfahrung machen, dass sie im globalen 
Konzert nicht immer nur die dritte Geige spielen müssen. Denn ihre 
Stimmen, zusammen mit denen der arabischen Staaten, dürften den 
Ausschlag gegeben haben. Sie wollten, durchaus angelockt durch 
finanzielle Vorteile, den Standort in den Emiraten durchsetzen, und 
haben es geschafft. Was solche Signale bewirken können, zeigte die 
Ansiedlung des UN-Umweltprogramms in der kenianischen Hauptstadt
Nairobi. Kenia hat inzwischen eine führende Rolle bei der Entwicklung
alternativer Energiequellen auf dem afrikanischen
Kontinent übernommen, die kenianische Umweltbewegung "Green Belt" 
bekam den Friedensnobelpreis. Hinzu kommt, dass im Dezember in 
Kopenhagen der wegweisende Klimagipfel ansteht. Entwicklungs- und
Schwellenländer können dort jetzt selbstbewusster auftreten.
Sie können sich nun als Partner sehen. Natürlich ist die erfolgreiche
Bewerbung der Emirate auch ein Zeichen dafür, dass der Golfstaat die 
Zeichen der Zeit erkannt hat: Die Ära des Erdöls geht ihrem Ende 
entgegen, und wer seinen Wohlstand noch 100 Jahre lang darauf bauen
will, wird scheitern. So fragt sich nur noch, was die Trostpflaster 
für die unterlegenen Städte Bonn mit einem Technologie-Zentrum und
Wien mit einem "Verbindungsbüro" bedeuten sollen. Dieser Handel, den 
Sigmar Gabriel angesichts geringer Bonner Chancen wohl schon in der 
Tasche hatte, folgt eben den diplomatischen Regeln der 
Gesichtswahrung. Ein Effekt, der Deutschland ein paar Millionen 
kostet.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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