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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Arbeitsrechtler sieht rechtliche Probleme beim Kita-Streik - Städte könnten mit Hinweis auf Friedenspflicht vor Gericht ziehen

Köln (ots)

Vom Streik der Erzieherinnen betroffene  Städte wie
Köln hätten nach Auffassung eines auf Tarifkonflikte spezialisierten 
Arbeitsrechtlers "auf jeden Fall" die Chance, die 
Arbeitskampfmaßnahmen der Gewerkschaft Verdi gerichtlich verbieten zu
lassen. Der Kölner Privatdozent Stefan Greiner verwies gegenüber der 
Kölnischen Rundschau (Dienstagausgabe) auf die von der Stadt Kiel am 
Anfang des Konflikts erwirkte Einstweilige Verfügung. Einer der vom 
Arbeitsgericht Kiel herausgearbeiteten Aspekte gelte "nach wie vor", 
sagte Greiner: "Umgehung der Friedenspflicht". Die Gewerkschaft Verdi
erhebe zwei Forderungen: mehr Entgelt und verbesserten 
Gesundheitsschutz. Der Entgelttarifvertrag gelte aber noch bis Ende 
des Jahres, also verstößt ein Streik hier gegen die Friedenspflicht. 
Greiner: "Verdi behauptet zwar, der Streik beziehe sich nur auf den 
Gesundheitsschutz, aber das sieht sehr nach einer 
Umgehungsargumentation aus."
Dass die Städte mit der Ausnahme Kiel vor einer gerichtlichen 
Auseinandersetzung zurückschrecken, "wundert" Greiner: "Das mag mit 
dem Wahlkampf zu tun haben, aber die Städte mögen sich auch auf 
grundsätzliche Positionen zurückziehen - etwa: Schutz des 
Streikrechts. Diese Argumentation wäre juristisch nachvollziehbar, 
aber es bleibt ein Dilemma: Die Leidtragenden sind ja die Eltern und 
nicht die Kommune, die die juristischen Mittel gegen den Streik in 
der Hand hätte."

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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