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Westlicher Elektronikschrott gefährdet Mensch und Umwelt in Entwicklungsländern Jährlich 45 Millionen Tonnen E-Müll weltweit
Gefahr durch Dioxin und andere Gifte

Hamburg (ots)

Jedes Jahr werden zigmillionen Computer,
Fernsehgeräte und Handys ausrangiert. Ein Großteil des 
Elektronikmülls wird zur Weiterverwertung illegal in 
Entwicklungsländer verfrachtet. Die Menschen - darunter vor allem 
Kinder -, die die wiederverwertbaren und wertvollen Bestandteile aus 
dem "E-Müll" herauslösen, sind dabei großen Gesundheitsrisiken 
ausgesetzt. Auch Luft und Boden werden mit Giftstoffen belastet. Vor 
allem China und andere asiatische Länder sind beliebtes Ziel der 
Hehler, aber auch afrikanische Staaten wie Ghana, Nigeria und die 
Elfenbeinküste lassen sich zunehmend mit dem riskanten Schrott 
beliefern. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der 
April-Ausgabe (EVT 20.3.2008). Um an Metalle und andere Teile, die 
sich weiterverkaufen lassen, zu gelangen, wenden die Menschen sehr 
gefährliche Methoden an: Sie verbrennen Computerkabel, um das Kupfer 
zu recyceln, schmelzen in Kochtöpfen Blei und lösen Platinen in Säure
auf, um das Gold herauszuholen. In China hat man in der Nähe von 
Verwertungsbetrieben von Elektronikschrott weltweite Rekordwerte für 
Dioxin in der Luft gemessen. Zudem wird der Boden mit dem Gift 
verseucht, das vermutlich Krebs erzeugt und die Hormon- und 
Immunfunktionen schädigt.
Ein großes Problem für die Masse des Elektronikschrotts sind die 
kurzen Innovationszyklen bei der Produktion von Computern und anderen
Geräten. Nach Angaben der amerikanischen Umweltschutzbehörde müssen 
in naher Zukunft allein in den USA jedes Jahr 30 bis 40 Millionen PC 
entsorgt werden. Einen zusätzlichen Schub bringt dann noch der 
Wechsel vom analogen zum digitalen Fernsehen, da auch 
funktionstüchtige Geräte ausrangiert werden. Umweltexperten der UN 
schätzen den E-Müll weltweit auf 45 Millionen Tonnen im Jahr. In 
Deutschland gilt für den Elektronikschrott das Entsorgungsgesetz, 
nach dem Händler Altgeräte zurücknehmen und recyceln müssen. 
Allerdings wird hierzulande rund dreimal so viel Elektronik verkauft 
wie in den Erfassungsstellen landet. Einiges verstaubt im Keller, 
aber ein Großteil wird über den Hausmüll entsorgt.
Teilweise kommt der Elektronikschrott, der in Entwicklungsländern 
weiterverarbeitet wird, sogar wieder in die westlichen 
Industrieländer zurück: Wissenschaftler in den USA konnten 
schwermetallhaltige Stoffe in Artikeln wie Modeschmuck, der in 
Ein-Euro-Läden in den USA verkauft wurde, nachweisen und stellten 
dabei fest, dass diese Metalle aus E-Müll stammten.

Pressekontakt:

NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Sandra Pickert
Brieffach 07
20444 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5504
E-Mail: pickert.sandra@nationalgeographic.de

Original-Content von: NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND, übermittelt durch news aktuell

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