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IGES-Innovationskongress: Haushaltsloch heizt Wettbewerb zwischen Bildung und Gesundheit an
TK-Chef fordert konstruktiv kritischen Umgang mit Innovationen
Pfizer sieht Forschung als Ausweg aus der Krise

Berlin (ots)

Rund 300 Wissenschaftler und Experten aus der Praxis treffen sich heute in Berlin zum 7. IGES Innovationskongress mit dem Titel "Innovationen in der Krise". Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, welche Innovationen - angesichts der Wirtschaftskrise - heute in das Gesundheitssystem integriert werden können. Dabei werden medizinische Themen betrachtet, wie etwa der Erfolg der Stammzellentherapie bei Herzkrankheiten, aber auch politische und ökonomische Fragen.

Die Finanzkrise treibe die sozialen Systeme Bildung und Gesundheit in einen bislang völlig unbekannten Konkurrenzkampf um Staatsgelder, sagte Prof. Dr. Bertram Häussler, Leiter des Berliner Forschungs- und Beratungsinstituts IGES in seinem Eröffnungsvortrag. "Und bei der Frage, in welchem Bereich das Geld künftig besser angelegt ist, werden nicht alle für den Gesundheitssektor plädieren", so Häussler. "Denn die Bildungspolitik wird zu Recht darauf hinweisen, dass ihre Ausgaben in weitaus höherem Maße dazu beitragen, die Zukunft der nachrückenden Generationen besser zu sichern, als es staatliche Ausgaben im Gesundheitsbereich jemals vermögen." Häussler plädierte dafür, die Umlagefinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung durch eine kapitalgedeckte Innovationsversicherung innerhalb der GKV zu unterstützen. Somit würden längerfristig öffentliche Mittel frei, die für die Zukunftsaufgabe Bildung dringend benötigt würden. Der IGES-Chef attestiert dem Bildungssektor allerdings große Effizienzprobleme. "Der Bildungsbereich benötigt Benchmarks wie wir sie aus dem Gesundheitsbereich kennen", sagte Häussler.

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Prof. Dr. Norbert Klusen, bezeichnete die Krise als einen Wendepunkt für das Gesundheitssystem, bei dem es auch darum gehe, bei allen Beteiligten die Akzeptanz für das System zu sichern. Klusen forderte einen "zeitgemäßen Wettbewerbsrahmen, der Grenzen absteckt und den Beteiligten den größtmöglichen Gestaltungsspielraum lässt, damit im wettbewerblichen Suchprozess Neues entstehen kann". Klusen sagte in seinem Grußwort, es gebe "Gründe genug, gewohnte Rituale zu hinterfragen" und forderte: "Neuerungen, die sich nicht bewähren, müssen das System auch wieder verlassen."

Die Pharmaindustrie sieht in der Forschung einen Weg aus der Krise. Ausgaben für Gesundheit seien weniger als reiner Kostenfaktor zu sehen, sondern vielmehr eine Investition in die Zukunft, betonte Dr. Klaus Schlüter, Access Liaison Lead Oncology Business Unit Europe; Director Customer Affairs & Access Germany bei Pfizer Deutschland. "Forschung und Innovationen sind in Zeiten der Krise möglich und stellen einen Ausweg aus der Krise dar", sagte Schlüter. Der Erfolg werde aber davon abhängen, "ob Lösungen entwickelt werden, die übermorgen auch noch tragfähig sind".

Über den Innovationskongress:

Zum siebten Mal in Folge richtet das Berliner Beratungs- und Forschungsinstitut IGES den "Kongress zum Fortschritt im Gesundheitswesen von morgen", so der vollständige Name, aus. Die Techniker Krankenkasse und die Firma Pfizer sind die Mitveranstalter der Tagung. Die Teilnehmer kommen aus allen wissenschaftlichen, politischen und praktischen Bereichen des Gesundheitswesens.

Tagungsunterlagen und elektronische Pressemappe abrufbar: www.iges.de

Pressekontakt:

Gisela Angerer, Leiterin Kommunikation, IGES Institut GmbH,
Tel. +49 (0)30 230 809-341,presse@iges.de

Original-Content von: IGES Institut GmbH, übermittelt durch news aktuell

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