Rückkehr nach Goma: Angst vor Lagern größer als Angst vor dem Vulkan
Friedrichsdorf (ots)
* WORLD VISION Deutschland fliegt morgen Hilfsgüter nach Kigali * Deutscher Ansprechpartner vor Ort
Die Lage im Katastrophengebiet hat sich seit gestern dramatisch verändert: ein Großteil der Menschen, die nach dem Vulkanausbruch nach Ruanda geflüchtet waren, sind nach Goma zurückgekehrt. "Ihre Angst vor Epidemien in großen Lagern ist größer als ihre Angst vor dem Vulkan", hörte ein Mitarbeiter von WORLD VISION bei Gesprächen mit den Flüchtlingen heraus. Die UN-Organisationen und Hilfswerke, die am Samstag noch die Errichtung von Lagern zwischen Gisenyi und Ruhengeri planten, verlagern den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten daher jetzt auf den Kongo. WORLD VISION-Mitarbeiter Steffen Horstmeier nahm gestern an einer UN-Beobachtermission teil und organisiert heute die Verteilung von Trinkwasser und Decken.
Auf dem Weg von Gisenyi nach Goma sah Horstmeier tausende von Menschen über einen getrockneten Lavastrom laufen. "Obwohl man auf der Lava nur schwer laufen kann, trugen sie ihre Kleinkinder und Habseligkeiten, sogar Ziegen mit sich. Viele wollten zu ihren Häusern, um nach Nahrung zu suchen.". Die Situation in Goma heute morgen beschreibt er als sehr widersprüchlich: in einem Viertel hat schon ein Markt geöffnet, in einem anderen sieht man nur Berge schwarzer Lava. Die Nacht haben viele Menschen im Freien verbracht, weil die Stadt wieder von starken Beben erschüttert wurde.
Trinkwasser wird übereinstimmend als größtes Problem betrachtet. Eine australische Mitarbeiterin konnte sehen, wie die Menschen direkt aus dem Kivu-See tranken, obwohl der See stark verschmutzt ist, weiterhin Lava in ihn hineinfloss und giftige Dämpfe aufstiegen. WORLD VISION brachte heute morgen drei Wassertanks mit jeweils 14.000 Liter Trinkwasser nach Goma. Für morgen wird die Verteilung von 20.000 Decken und Wasserkanistern vorbereitet. Zelte, Küchensets und Plastikplanen werden aus Kenia eingeflogen. Für die Verteilung von Nahrungsmitteln setzt WORLD VISION Notvorräte und drei Logistiker aus Ruanda ein.
WORLD VISION Deutschland fliegt morgen 4050 Wasserkanister, 64.000 Wasserreinigungstabletten und 50 Gasmasken nach Kigali. Von dort aus werden sie nach Gisenyi und Goma gebracht. Wegen der Zerstörung der Infrastruktur in Goma befindet sich die logistische Basis von WORLD VISION weiterhin in Gisenyi. Dort wie auch in Ruhengeri kümmern sich Mitarbeiter um die noch verbliebenen Flüchtlinge. Die bisher von Goma aus koordinierten Hilfsprogramme im östlichen Kongo sind durch den Vulkanausbruch nicht betroffen und werden unvermindert fortgeführt.
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