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World Vision Deutschland e.V.

Zum Muttertag: Müttersterblichkeit - die vergessene Epidemie
World Vision fordert Priorität für Mutter-Kind-Gesundheit

Friedrichsdorf (ots)

In den Entwicklungsländern stirbt jede
Minute eine Frau vor, während oder kurz nach der Geburt - das sind 
mehr als eine halbe Million Mütter pro Jahr. Der Mangel an 
Aufklärung, schlechte oder keine Hygienemaßnahmen sowie mangelnde 
medizinische Betreuung sind die Hauptursachen dafür, dass so viele 
Schwangere und Mütter in den Entwicklungsländern sterben müssen. "Wir
sprechen daher von einer vergessenen Epidemie", sagt Juliane 
Friedrich, Expertin bei World Vision Deutschland. "In manchen 
Entwicklungsländern ist die Sterberate so hoch, dass sich die 
Schwangeren vor der Geburt von ihren Familien verabschieden." Laut 
WHO gibt es derzeit weltweit etwa 250.000 qualifizierte Hebammen. 
Lediglich 13.000 davon arbeiten in den Ländern Afrikas südlich der 
Sahara. "Besonders in den Entwicklungsländern muss die Anzahl der 
Hebammen deutlich erhöht werden, um die Müttersterblichkeit 
signifikant zu verringern", betont Friedrich.
Zum Muttertag fordert die Kinderhilfsorganisation World Vision, 
erheblich mehr in den weltweiten Mutterschutz und die 
Gesundheitsvorsorge von Schwangeren und Müttern zu investieren. 
"Mindestens 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr sollten für 
Gesundheitsprogramme mit Fokus auf die Versorgung von Frauen und 
Kindern von den Geberländern zur Verfügung gestellt werden", fordert 
Friedrich. "Im Vergleich zu den Summen, die angesichts der 
Wirtschaftskrise zur Rettung der Banken kurzfristig aufgebracht 
werden können, sind das Peanuts", ergänzt Christoph Waffenschmidt, 
Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland.
World Vision international investiert jährlich 150 Millionen 
US-Dollar in Gesundheitsprogramme und 300 Millionen US-Dollar für 
Sachleistungen in rund 100 Ländern, in denen die Hilfsorganisation 
tätig ist. Schwerpunkte der Arbeit sind unter anderem Hygiene- und 
Ernährungsberatung von Schwangeren und Müttern, die Gründung von 
sogenannten Gesundheitskomitees und die Ausbildung von Hebammen und 
Geburtshelferinnen.
Eine dieser Helferinnen ist Asha. Sie lebt in Süd-Darfur und wurde
von World Vision als Laien-Geburtshelferin ausgebildet. Um ihr Wissen
gleich anwenden zu können, erhielt Asha ein Hebammen-Köfferchen mit 
einer Grundausstattung an sterilen Geburtshilfe-Utensilien. Asha hat 
nie eine Schule besucht, hilft aber schon seit 27 Jahren den Frauen 
ihres Dorfes bei der Entbindung. "Vor dem Kurs habe ich die 
gebärenden Frauen auf dem Lehmboden oder einer Matte knien lassen und
ein Seil am Dach befestigt, an dem sie sich festhalten konnten. Das 
Blut habe ich in einem Loch im Boden aufgefangen. Jetzt bringe ich 
gewaschene Tücher mit, und die Schwangere kann ihr Kind auf einem 
sauberen Bett zur Welt bringen", sagt Asha. "Ich kann jetzt auch 
Probleme früher erkennen und schicke die Frauen dann ins 
Krankenhaus."
Die Krankenhäuser sind jedoch oft viele Stunden von den Dörfern 
entfernt und nur über holprige Sandpisten zu erreichen. In der 
Regenzeit sind diese Straßen oft überschwemmt und gar nicht zu 
benutzten. "Auch hier muss erheblich mehr investiert werden", fordert
Friedrich.

Pressekontakt:

Die Geschichte von Asha und weitere Informationen sowie Interviews
vermittelt die Pressestelle von World Vision Deutschland: (06172)
763-151 oder -155. Weitere Informationen unter www.worldvision.de

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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