Kritischer Zeitpunkt für den Sudan: UN-Friedensverhandlungen müssen gestärkt werden - Friedensmission in Darfur (Anfang 2008) kann nur mit ziviler Unterstützung gelingen - kostenloses TV Footage!
Friedrichsdorf/Berlin (ots)
Die Auszeichnung des sudanesischen Menschenrechtsanwalts Salih Mahmoud Mohamed Osman mit dem "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" kommt zur richtigen Zeit. "Die für Anfang 2008 angekündigte Friedensmission für Darfur könnte nicht nur an mangelnden Transportkapazitäten sondern auch an dem geringen Engagement für umfassende Friedensverhandlungen scheitern", warnt der Sudan-Experte des internationalen Hilfswerks World Vision, Ekkehard Forberg. "Wir fordern die europäischen Regierungen eindringlich dazu auf, die von den UN koordinierten Friedensverhandlungen personell, finanziell und diplomatisch viel stärker zu unterstützen, damit alle Konfliktparteien an den Verhandlungstisch kommen und engagierte Menschen wie Salih Mahmoud Mohamed nicht auf verlorenem Posten kämpfen."
Salih Mahmoud Mohamed hatte in seiner Rede zur Preisverleihung darauf hingewiesen, dass die rund vier Millionen Vertriebenen in Darfur endlich konkrete Schritte zur Entwaffnung der Milizen und zur Bestrafung von Tätern erwarteten. "Von Friedenstruppen sind aber bei dieser Mammut-Aufgabe in einem für Ausländer unübersichtlichen Gebiet kaum schnelle Erfolge zu erwarten"; erläutert Forberg. Sie seien auf die Mitwirkung von arabisch- und afrikanisch stämmigen Führern angewiesen. Der bisherige Verhandlungsrahmen sei den komplizierten Problemen nicht angemessen gewesen.
Wahlen für Südsudan müssen jetzt vorbereitet werden
Zeitkritisch ist nach Beobachtung von World Vision auch die Vorbereitung der für 2009 geplanten ersten Wahlen im Süd-Sudan, deren Gelingen ein wichtiger Meilenstein für eine friedliche Entwicklung im Sudan wäre. "Wir müssen jetzt damit anfangen, die Bevölkerung mit Wahlen vertraut zu machen und bei ihr für eine Umsetzung des Friedensabkommen zu werben", so Forberg. Dafür sollten die europäischen Regierungen finanzielle Mittel bereitstellen. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass das größte afrikanische Land wieder im Bürgerkrieg versinke und das Flüchtlingselend weit größere Dimensionen annehme als in Darfur.
World Vision leistet trotz der zunehmenden Sicherheitsprobleme weiterhin humanitäre Hilfe in Süd-Darfur - auch in der Nähe der Hauptstadt Nyala - und unterstützt als Partner der Europäischen Union Rückkehrer im Südsudan bei ihrem Neuanfang in Dörfern, die vor Jahren ebenso niedergebrannt und bombardiert wurden wie jetzt die Dörfer in der westsudanesischen Provinz Darfur.
MITTEILUNG FÜR TV-REDAKTIONEN: Zur Lage der Flüchtlinge bietet World Vision eine fertige Reportage aus dem Gebiet von Nyala an, die bei AZ-Media im Feedraum abgerufen werden kann. Telefon-Nummer: 030-24755-129. Ein Textvorschlag dazu kann bei der World Vision-Pressestelle abgerufen werden. Telefon: 06172 - 763-153
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