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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Bundesagentur für Arbeit legt Finanzbericht über das dritte Quartal 2009 vor

Nürnberg (ots)

Im dritten Quartal des Jahres 2009 hat sich die
Finanzlage der Bundesagentur für Arbeit (BA) weiter deutlich 
verschlechtert. Vor dem Hintergrund des konjunkturellen Abschwungs 
und der abnehmenden Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes werden die 
Erwartungen an die Beitragseinnahmen nicht mehr so gut erfüllt und 
gleichzeitig die geplanten Ausgaben für Arbeitslosengeld und eine 
Reihe von Pflichtleistungen der Arbeitsförderung zunehmend 
übertroffen.
In den ersten neun Monaten 2009 hat die BA Einnahmen von 19,63 
Milliarden Euro erzielt und Ausgaben von 35,27 Milliarden Euro 
geleistet. Hieraus ergibt sich ein Finanzierungsfehlbetrag von 15,64 
Milliarden Euro. Zum Ausgleich dieses Defizits wurden Mittel aus der 
Rücklage der BA entnommen. Die BA verfügte am Ende des vergangenen 
Jahres über Rücklagemittel in Höhe von 16,74 Milliarden Euro; diese 
konnten vor allem in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs 2006
und 2007 angesammelt werden. Die Höhe des Beitragssatzes in der 
Arbeitslosenversicherung lag in diesen beiden Jahren außerdem noch 
bei 6,5 bzw. 4,2 Prozent.
Aus Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung hat die BA in den 
vergangenen neun Monaten Einnahmen von 16,0 Milliarden Euro erzielt. 
Das sind 300 Millionen Euro weniger, als nach der Einnahmeprojektion 
auf Basis des Nachtragshaushalts zu erwarten war. Die 
Beitragseinnahmen stehen vor dem Hintergrund der gegenwärtig 
schwierigen konjunkturellen Lage immer mehr unter Druck. Die Zahl der
Versicherungspflichtigen nimmt nach fast drei Jahren stetigen 
Anstiegs seit dem Frühjahr 2009 tendenziell wieder ab. Setzen sich 
die bisherigen Entwicklungen in den verbleibenden Monaten fort, 
werden die Jahresbeitragseinnahmen um 500 bis 600 Millionen Euro 
unter dem Ansatz von 22,4 Milliarden Euro im Nachtragshaushalt 2009 
ausfallen. Aus Umlagen, Rücklageerträgen und Verwaltungseinnahmen und
sonstigen Erstattungen wurden in den ersten neun Monaten 2009 
zusammen 1,46 Milliarden Euro Einnahmen realisiert. Diese Summe 
überschreitet die projektierte Höhe geringfügig um 8 Millionen Euro.
Der Vergleich der erzielten Einnahmen mit den projektierten 
Erwartungen nach neun Monaten suggeriert ein insgesamt positives 
Ergebnis. Es scheint, als habe sich im Verlauf des dritten Quartals 
eine Trendumkehr vollzogen. Die realisierten Mehreinnahmen sind 
jedoch allein darauf zurückzuführen, dass die Bundesbeteiligung an 
den Kosten der Arbeitsförderung in der teilweisen Höhe von 510 
Millionen Euro früher als vorgesehen an die BA geflossen ist. Ohne 
diese Maßnahme läge das operative Einnahmeergebnis um 345 Millionen 
Euro unterhalb der erwarteten Höhe.
Die Gesamtausgaben der BA beliefen sich am 30. September 2009 auf 
35,3 Milliarden Euro. Die eingeplante Höhe ist damit um fast 1,2 
Milliarden Euro überschritten. Nach allen bekannten Parametern wird 
dieser Trend weiterhin anhalten.
Dabei kam der Ausgabenentwicklung der zunächst moderate Anstieg der 
Arbeitslosenzahlen entgegen. Insgesamt wurden für das 
Arbeitslosengeld bis Ende September rund 13,1 Milliarden Euro 
aufgewendet, fast 2,2 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Damit 
liegt das Ergebnis derzeit zwar fast genau auf dem Niveau der 
Planungen im Nachtragshaushalt, doch muss wegen des weiteren Anstiegs
der Arbeitslosenzahlen für das vierte Quartal mit einem weiteren 
Aufwuchs der Finanzbelastung gerechnet werden. Durch Kurzarbeit 
versuchte eine zunehmende Zahl von Unternehmen in der Krise, ihre 
Mitarbeiter trotz hoher Auftragsrückgänge im Unternehmen zu halten. 
Dies ersparte der Beitragszahlergemeinschaft in einem erheblichem 
Umfang Kosten der Arbeitslosigkeit. Andererseits trieb das die 
Ausgaben für konjunkturelles Kurzarbeitergeld in die Höhe. Bis Ende 
September wurden 2,17 Milliarden Euro aufgewendet. Hinzu kam fast 1 
Milliarde Euro für die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei
Kurzarbeit.
Seit dem Frühjahr 2009 steigen die Ausgaben für das Insolvenzgeld 
stark an. Der Abstand zur Vorjahresentwicklung hat sich besonders im 
dritten Quartal von Monat zu Monat vergrößert. Eine besondere 
Ausgabenspitze im September aufgrund von Großinsolvenzen ließ den 
finanziellen Aufwand auf insgesamt 1,27 Milliarden steigen. Die 
schwierige wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen gibt Grund zu der 
Annahme, dass der finanzielle Aufwand für das Insolvenzgeld bis zum 
Jahresende weiter erheblich ansteigen wird.
Der zum dritten Mal abgesenkte Beitragssatz in der 
Arbeitslosenversicherung auf nunmehr 2,8 Prozent und die Belastungen 
im Krisenjahr 2009 haben die Rücklage der BA rascher als erhofft 
weitgehend abschmelzen lassen. Die Frage nach einer nachhaltigen 
Finanzierung der Arbeitsförderung in Deutschland muss daher 
beantwortet werden.
Den Quartalsbericht finden Sie im Internet unter 
www.arbeitsagentur.de > Veröffentlichungen > Geschäftsberichte > 
Quartalsberichte
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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