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Stefan Effenberg exklusiv im Sat.1-Interview: Schalke wird Meister, in der Champions League heißt sein Favorit Chelsea und Oliver Kahn steht bei der WM im Tor

Berlin (ots)

In den nächsten zwei Wochen geht es für den FC
Bayern München in der UEFA Champions League um Alles: Schaffen sie
den Sprung ins Halbfinale? Über die Aussichten der Münchner gegen
den favorisierten FC Chelsea (Viertelfinal-Hinspiel am 6.4. bzw. -
Rückspiel am 12.4. live in Sat.1) und den spannenden Titelkampf in
der Bundesliga sprach Sat.1 exklusiv mit Stefan Effenberg.
Wer wird Deutscher Meister? Stefan Effenberg: „Ich glaube, dass
die Schalker es schaffen. Natürlich hat jetzt Bayern wieder leichte
Vorteile durch die Niederlage von Schalke in Mainz. Ich denke,
Schalke weiß jetzt auch, worauf es ankommt. Das Finale 2001 haben
sie noch in ihren Köpfen, und daraus werden sie ihre Motivation
ziehen und den Titel holen.“
Und in der Champions League? Wie weit kommt der FC Bayern
München? Effenberg: „Ich würde mir natürlich wünschen, dass sie den
Titel holen. Ich meine, es ist wieder einmal der FC Bayern, der die
Fahne international hochhält. Aber es wird eine ganz heiße Kiste
gegen Chelsea.“
Was erwartet die Bayern in London? Effenberg: „Mit Sicherheit ein
sehr schwieriges Spiel, das Tempo wird enorm hoch sein. Chelsea wird
mit Sicherheit enorm druckvoll spielen. Sie müssen ein gutes
Ergebnis erzielen, dementsprechend werden sie ausgerichtet sein.
Aber die stehen natürlich auch hinten sehr robust, sehr kompakt.
Erst zehn Gegentreffer in der ganzen Saison sprechen für sich. Aber
sie werden schon Respekt haben, denn der FC Bayern ist der FC
Bayern, das wusste Arsenal und das weiß auch Chelsea.“
Wie wird sich Bayern gegen Chelsea durchsetzen können? Effenberg:
„Da muss alles passen in diesen zwei Spielen, auf der Insel genauso
wie in München. Das Mittelfeld muss funktionieren, die Abwehr muss
wie ein Bollwerk stehen, die Stürmer müssen für Wirbel sorgen. Aber
ich sehe Bayern München mit Sicherheit nicht als Favorit. Das ist
für mich in diesem Spiel Chelsea London.“
Was zeichnet den FC Chelsea konkret aus? Effenberg: „Eine gut
funktionierende Mannschaft, die immer dem Titel nachgehechelt ist
und jetzt kurz vor dem ersten englischen Meistertitel, seit ich
glaube ´58 oder so. Die Jungs sind heiß, die haben jetzt allmählich
verstanden, dass sie in der Champions League auch den Pott holen
können. Sie haben natürlich auch die finanziellen Möglichkeiten
dazu, was nicht heißt, dass man automatisch Erfolg hat. Chelseas
Spielweise ist eigentlich nicht gerade typisch für den englischen
Fußball, die eher zu Hause unwahrscheinlich Tempo vorlegen und
auswärts aber dann eine andere Spielweise haben. Das hat man bei
Arsenal mal wieder ganz extrem gesehen. Die haben sich ja in
München in die Hosen geschissen und können froh sein, dass sie
nicht vier oder fünf bekommen haben.
Das wird Chelsea nicht machen. Chelsea wird komplett anders
auftreten, auch in München. Da ist Chelsea im spielerischen Bereich
einfach stärker als Arsenal.“
Ist das ein Verdienst von Mourinho? Effenberg: „Ja, natürlich.
Wenn man das Geld und damit auch die Möglichkeiten hat, das ist
natürlich wunderbar für den Trainer. Aber wenn ein Trainer kommt und
sagt: Ihr habt noch nie etwas gewonnen, und ich zeige euch jetzt,
wie man Titel holt. Das ist natürlich ein schmaler Grat, aber auf
der anderen Seite hat er es ja schon durch seine Erfolge bewiesen.
Mourinho ist einer, der ein bisschen Wind macht, der auch in der
Öffentlichkeit seine Dinger raushaut. Vielleicht hat Chelsea das
gebraucht, um aufzuwachen.“
Welches Team in Europa spielt Ihrer Meinung nach im Moment den
besten Fußball? Effenberg: „Also am besten anzuschauen ist Chelsea.
Aber wenn du taktisch was lernen möchtest, dann schau dir AC Milan
an.“
Zurück zum FC Bayern. Was halten Sie von Oliver Kahn? Er musste
zuletzt viel Kritik einstecken... Effenberg: „Er sollte eigentlich
außer Diskussion stehen. Jeder Spieler, ob es ein Torwart oder
Feldspieler ist, hat immer mal eine Phase, in der es eben nicht so
gut läuft. Dann ist es wichtig, dass man immer an sich selbst
glaubt.
Natürlich steht ein Oliver Kahn mit den Ansprüchen, die er an sich
selber stellt, sofort auch in der öffentlichen Kritik. Dann wird
diskutiert, und der Klinsmann kommt und sagt: ‚Ich habe keinen
Stammtorhüter, ich muss mal schauen....’, das unterstützt das
natürlich nicht. Aber ich denke, der Oli ist erfahren genug, seine
Antwort zu geben. Es gibt eine klare Nr. 1 in Deutschland, und das
ist Oliver Kahn. Ich würde es auch ein bisschen anders machen als
der Jürgen, aber da hat jeder seine Auffassung. Den Oli irritiert
das nicht, der macht sein Ding, der wird seine Leistung bringen und
auch 2006 im Tor stehen. Da können sie diskutieren, wie sie wollen:
Der Oli wird im Tor stehen, keine Frage.“

Rückfragen bitte an:

SAT.1.
Christiane Maske
Sat.1 Kommunikation/PR Sport
Telefon: 030/2090-2307

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