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eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.

eco-Verband legt 5-Punkte-Programm für Internettelefonie vor

Berlin/Köln, 4. November 2004 - Unter dem Namen
"VoIP-Agenda" hat der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco
Forum e.V. (Berlin/Köln), ein 5-Punkte-Programm zur Regulierung der
Internettelefonie vorgelegt. Es soll gewährleisten, dass sich das
Telefonieren über das Internet, im Fachjargon auch Voice-over-IP
(Internet Protocol) oder VoIP genannt, in Deutschland durchsetzt und
sukzessive das herkömmliche Telefonnetz ersetzt. Die VoIP-Agenda hat
zum Ziel, der Internettelefonie die im Internet üblichen Freiräume
zuzugestehen und damit über die klassischen Telefongesellschaften
hinaus viel mehr Anbietern Zugang zum Markt zu ermöglichen. Dadurch
wird nach Verbandseinschätzung der Wettbewerb gestärkt, was sich für
Firmen und Verbraucher unmittelbar positiv auf die Angebotsvielfalt
und das Preisniveau auswirken wird.
Die 5 Eckpunkte der eco VoIP-Agenda im einzelnen:
1. VoIP ist ein Internetdatendienst wie andere Internetdienste,
zum Beispiel E-Mail oder World Wide Web. Die gesetzlichen
Rahmenbedingungen und Regulierungsmaßnahmen für VoIP sollen in ihrem
Umfang nicht über diejenigen für andere gängige Internetdienste
hinausgehen, wenngleich sich im Detail Unterschiede ergeben. Die
Regulierungsmaßnahmen aus der althergebrachten Telefonwelt gehen von
völlig anderen technischen sowie wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Voraussetzungen aus. Diese Regeln sind daher
keineswegs - auch nicht in geänderter Form - auf den
Internetdatendienst VoIP übertragbar.
2. Einzelne wichtige technische Fragestellungen dürfen nicht zur
generellen Anwendung der alten Regulierungsvorschriften führen. Zu
diesen Fragenkomplexen gehören der Übergang zwischen dem
herkömmlichen Telefonnetz und der Internettelefonie, die Nutzung
bestehender und die Einführung neuer Rufnummern für das Telefonieren
im Internet sowie die Einrichtung eines Internet-Notrufes bei mobilen
VoIP-Diensten, also der Internettelefonie über ein Smartphone oder
einen PDA mit Internetanschluss. Der Regulierer darf diese Fragen -
insbesondere die Zusammenschaltung mit dem "plain old telephone
system" (POTS) - nicht zu Lasten einer offenen Wettbewerbssituation
im VoIP-Markt beantworten.
3. Die Internettelefonie setzt einen Breitbandzugang voraus und
hierfür ist in Deutschland keine Alternative zu DSL zu sehen. Da der
DSL-Markt zu 95 Prozent von der Deutschen Telekom beherrscht wird,
muss die bisherige Zwangskopplung von DSL und POTS-Telefonanschluss
schnellstmöglich beendet werden. Die Verfügbarkeit eines
breitbandigen Internetzugangs ohne schmalbandigen Telefonanschluss
(Entbündelung) stellt eine elementare Voraussetzung dar, um im VoIP-
Markt ein "Wettbewerbsverhältnis" von 95 Prozent Ex-Monopolist und 5
Prozent sonstige Anbieter zu vermeiden, wie es bei DSL
bedauerlicherweise schon eingetreten ist.
4. Die Regulierung muss zum Ziel haben, das VoIP-Geschäft nicht
nur bei einigen wenigen Großkonzernen zu belassen, sondern breit im
Mittelstand aufzustellen. Bisher konnte der Telefonverkehr
überwiegend nur von Großunternehmen, vor allem den Netzbetreibern,
geleistet werden. Auch der Mobilfunk ist durch das Lizenzmodell
einigen wenigen großen Carriern vorbehalten. Bei VoIP besteht jetzt
die historische Chance, den Mittelstand am wachsenden Geschäft mit
der Internettelefonie zu beteiligen. Diese Chance sollte Deutschland
nutzen. Deshalb darf der Regulierer keine Hürden aufbauen, die für
mittelständische Firmen schwer zu überspringen sind.
5. Die nationale VoIP-Regulierung soll konform mit den
entsprechenden EU-Vorschriften vorgenommen werden, um eine
Sonderrolle Deutschlands bei einem globalen Datendienst von
vornherein zu vermeiden. Der Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post (RegTP) wird nahe gelegt, den von
Großbritannien favorisierten liberalen VoIP-Ansatz in der
Europäischen Union zu vertreten.
Der Verband der deutschen Internetwirtschaft unterstützt die
deutsche Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post
ausdrücklich bei dem Bemühen, die Internettelefonie als einen
liberalen Internetdatendienst wie E-Mail oder World Wide Web
zu etablieren. Dabei gilt es vor allem die massiven Widerstände der
Betreiber herkömmlicher Telefonnetze zu überwinden. Insbesondere die
erforderliche Zusammenschaltung mit dem althergebrachten Telefonnetz
wird von den Netzbetreibern als "Druckmittel" verwendet, um durch
vorgeschobene technische Probleme die deregulierte Ausbreitung der
Internettelefonie zu verhindern, hat der eco-Verband beobachtet.
Harald A. Summa, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen
Internetwirtschaft, erläutert: "Die Telefongesellschaften wollen
verständlicherweise ihr bisheriges Milliardengeschäft schützen und
VoIP wie einen technischen Fortschritt zu den alten Rahmenbedingungen
einführen, ähnlich dem Übergang vom analogen Telefonnetz zu ISDN.
Voice-over-IP erlaubt jedoch ein völlig neues Geschäftsmodell mit
viel mehr und vor allem neuen Marktteilnehmern. Nur wenn es gelingt,
für diesen Wettbewerb die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen,
wird die Internettelefonie zum herkömmlichen Telefonieren einen
ähnlichen Preisabstand gewinnen wie die elektronische Post zur
althergebrachten Post, das heißt, für Firmen und Verbraucher
mindestens um den Faktor 1000 preisgünstiger werden."
eco Forum e.V. (www.eco.de) ist der Verband der Internetwirtschaft
in Deutschland. Die 300 Mitgliedsunternehmen beschäftigten über
200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von ca. 40 Mrd
Euro jährlich. Im eco Forum sind die rund 110 Backbones des deutschen
Internet vertreten. Der Verband betreibt den größten nationalen
Datenaustauschknoten DE-CIX. Verbandsziel ist es, die
kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position
Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den
Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. eco Forum e.V. versteht
sich als Interessenvertretung der Internetwirtschaft gegenüber der
Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.
ots-Originaltext: ECO Electronic Commerce Forum e.V.
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6699
Weitere Informationen: Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco 
Forum e.V., Arenzhofstr. 10, 50769 Köln, Tel.: 0221/700048-0, 
E-Mail:  info@eco.de, Web: www.eco.de
PR-Agentur: Team Andreas Dripke, Tel.: 0611/97315-0, 
E-Mail:  team@dripke.de

Original-Content von: eco - Verband der Internetwirtschaft e. V., übermittelt durch news aktuell

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