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Schwere Vorwürfe an die Antikorruptionsabteilung von Siemens

Köln (ots)

Köln, 21.12.2006 - Die Anti-Korruptionsabteilung beim
Siemens-Vorstand sei in den Skandal um schwarze Kassen bei Siemens 
verstrickt. Das berichtet das ARD-Magazin MONITOR (Sendung heute, 
Donnerstag, den 21.12.2006, um 21.45 Uhr im Ersten).
Gegenüber MONITOR äußerte sich erstmals der Anwalt von Reinhard S., 
einem ehemaligen Siemens-Manager, zum System der Schwarzen Kassen. 
Wolfgang Kreuzer, der Anwalt von Reinhard S., sagt in der Sendung, 
der Anstoß, das System der schwarzen Kassen neu zu organisieren, sei 
im Jahr 2002 direkt aus der sogenannten Compliance-Office von Siemens
gekommen. Compliance-Office ist die Bezeichnung der Abteilung beim 
Siemens-Konzern, die für die Einhaltung des in den 
Mitarbeiter-Verhaltensrichtlinien, den "Business Conduct  
Guidelines", festgeschriebenen Korruptionsverbots zuständig ist. 
Siemens weist den Vorwurf der Mitwisserschaft zurück, er entbehre 
jeglicher Grundlage, erklärte der Konzern.
Reinhard S. habe - so sein Anwalt gegenüber MONITOR - umfassend über 
die Konstruktion der schwarzen Kassen und die Mitwisser im Konzern 
ausgesagt.
Bei Siemens "wurde der Bock zum Gärtner" gemacht - so gibt der Anwalt
Wolfgang Kreuzer die Aussage seines Mandanten Reinhard S. wieder.
Massive Kritik an der Art und Weise, wie der Konzern Siemens mit 
Korruptionsfällen umgeht, komme auch aus Norwegen vom dortigen 
Verteidigungsministerium. Das Ministerium erklärte gegenüber MONITOR:
"Unsere  Untersuchungskommission hat festgestellt, dass 'Siemens 
Business Systems' (SBS) Geschenke an Militärs gemacht hat, die für 
die Kontrolle des Auftrages verantwortlich waren. Die Abwicklung des 
Vertrages war nicht legal" .
SBS Norwegen hatte das norwegische Militär mit einem neuen 
Kommunikationssystem ausgerüstet. Siemens räumte inzwischen 
"Abrechnungsfehler" ein und zahlte rund sieben Millionen Euro an 
Norwegen zurück. Auch die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC hat in 
dieser Angelegenheit ein Aktenzeichen mit der Nummer HO 1174439 
angelegt. Seit Siemens an der US-Börse in New York gelistet ist, 
unterliegt der Konzern dem strengen US-Unternehmens-Strafrecht.
www.ard-foto.de
Pressekontakt:
Redaktion Monitor: Mathias Werth, Tel. 0221-220 3124.

Kontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Tel. 0221 220 2770

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