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ARD Das Erste

Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" (MDR) am Sonntag, 22. Februar 2015, 23.05 Uhr

München (ots)

Geplante Themen:

Mexiko - Künstler gegen das Verbrechen  
An den seit Oktober 43 verschwundenen Lehramtsstudenten aus dem 
mexikanischen Ayotzinapa kommt man im mexikanischen Alltag nicht mehr
vorbei. "43" ist eine Chiffre für das ungesühnte Verbrechen in Mexiko
geworden, für die Verstrickungen des Staates mit der Drogenmafia. 
Künstler und die Eltern der mutmaßlich ermordeten Studenten sind die 
moralische Instanz einer neuen ziviligesellschaftlichen Bewegung 
geworden. Musiker wie der Rapper Lengualerta machen in ihren Songs 
auf das unaufgeklärte Verbrechen aufmerksam. Aktionen, wie "Videoclip
und Diskurs", wollen nicht nur die Erinnerung an die 43 Studenten 
wachhalten, sondern auch den Protest organisieren. 
Autor: Alexander Bühler    

"Samba" oder die Welt der illegalen Einwanderer
"Frankreich ist zur Zeit nicht gerade in einem guten Zustand", sagt 
der Regisseur Éric Toledano, der zusammen mit seinem Partner Olivier 
Nakache die erfolgreichste Kino-Komödie der letzten Jahre gedreht 
hat: "Ziemlich beste Freunde". Mit ihrem neuen Film "Heute bin ich 
Samba" begeben sich die Regisseure in die Welt der illegalen 
Einwanderer, die oft jahrelang ohne Papiere in Frankreich leben, 
ausgebeutet und in ständiger Angst, erwischt zu werden. In so einer 
Grauzone lebt der Senegalese Samba Cissé, im Film dargestellt von dem
neuen Leinwandstar Omar Sy. Um der Abschiebehaft zu entkommen, wendet
er sich an eine Sozialarbeiterin, die mit ehrenamtlicher Arbeit gegen
ein Burnout-Syndrom ankämpft, gespielt von Charlotte Gainsbourg. Aus 
der Begegnung der beiden unterschiedlichen Charaktere gewinnt der 
Film seine Spannung und seinen Humor. Zwei Welten prallen 
aufeinander: das Bürgertum mit seinen Ängsten und dem Bedürfnis nach 
Abgrenzung einerseits und die prekären Arbeitsverhältnisse der 
Illegalen. Mit "Heute bin ich Samba" schaffen es die Regisseure 
erneut, gesellschaftliche Realitäten zu einer wunderbar leichten 
Komödie zu verschmelzen. 
Autorin: Hilka Sinning

Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen
Lamya Kaddor arbeitet als Lehrerin für islamischen 
Religionsunterricht im Stadtteil Dinslaken-Lohberg. Der Ort ist 
Synonym geworden für Jugendliche, die sich radikalisiert haben und in
den Dschihad nach Syrien oder in den Irak aufbrachen. In der 
sogenannten "Lohberger Brigade" waren auch fünf ehemalige Schüler von
Kaddor. Auf der Suche nach Identität, auch über den Weg der Religion,
hatten sie sich salafistischen Gruppen angeschlossen. Religiöser 
Radikalismus als Jugendprotestbewegung?   
Bei der Rekrutierung deutscher Jugendlicher für den "Heiligen Krieg" 
im Nahen Osten spielen psychosoziale Faktoren die entscheidende 
Rolle, sagt Lamya Kaddor. In ihrem dazu erschienenen Buch "Zum Töten 
bereit. Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen", warnt sie
eindringlich vor der Macht von Salafisten und ihren gefährlichen 
Anwerbemechanismen mit einer Mischung aus radikaler Ideologie und 
westlicher Popkultur. 
Autor: Andreas Lueg

Wohin mit Russland? - Die russische Schriftstellerin Ljudmila 
Ulitzkaja
"Ich schäme mich für uns alle, für unser Volk, das seine moralische 
Orientierung verloren hat." Ein provokantes Geständnis, das Russlands
wichtigste Gegenwartsautorin Ljudmila Ulitzkaja in ihrem neuen Buch 
offenbart. Was ist los mit ihren Landsleuten, die auf einen Mann 
setzen, der verspricht, Russlands Größe wiederherzustellen, koste es,
was es wolle? Die fatalistische Haltung, Russland braucht Putin, weil
kein anderer da ist als Putin, macht sie wütend. "Die Kehrseite des 
Himmels" liefert spannende Innenansichten aus einem Land, über das 
der Westen ständig redet, ohne es wirklich zu kennen. "Ich kann 
Politik überhaupt nicht leiden, aber die Situation zwingt mich dazu, 
politisch zu sein", sagt Ulitzkaja.
Autorin: Gabriele Denecke

Moderation: Evelyn Fischer

Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876,
E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de

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