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WDR-Fernsehfilm "In den besten Jahren" (14.12.2011, 20.15 Uhr, Das Erste,) stößt bei Angehörigen von RAF-Opfern und der Hilfsorganisation "Weißer Ring" auf großen Zuspruch

Köln (ots)

Mit Corinna Ponto und Ina Beckurts haben sich zwei Angehörige von RAF-Opfern lobend über den WDR-Fernsehfilm "In den besten Jahren" geäußert. Anerkennende Worte gibt es auch von der Bundesvorsitzenden der Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer "Weißer Ring", Roswitha Müller-Piepenkötter. Der Film von Grimme-Preisträger Hartmut Schoen, der auch das Drehbuch schrieb, erzählt die Geschichte einer Frau, die sich Jahrzehnte nach der Ermordung ihres Mannes durch ein Mitglied der Rote Armee-Fraktion auf die Suche nach dem Täter macht. Gesendet wird das bewegende Drama mit Senta Berger in der Hauptrolle am 14. Dezember um 20.15 Uhr im Ersten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Erika Welves, dargestellt von Senta Berger. Nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes - eines Polizisten - durch ein Mitglied der Rote Armee Fraktion, ist sie gleich zweifach traumatisiert: Den Verlust des geliebten Menschen hat sie ebenso wenig überwunden wie die Tatsache, dass der Mörder aufgrund der Kronzeugenregelung nie verurteilt wurde und ein neues Leben beginnen konnte. Dass der Film den Fokus auf die Opfer des RAF-Terrors richtet und nicht ein weiteres Mal auf die Täter, wird von Corinna Ponto, Ina Beckurts und Roswitha Müller-Piepenkötter ausdrücklich begrüßt.

"Ich habe den Film mehrmals gesehen und war sehr angetan, wie genau die Dialoge stimmen, die Verhaltensweisen in der betroffenen Familie und die bedrückende Atmosphäre in diesem stehengebliebenen Leben", erklärt Ina Beckurts, Witwe des von der RAF getöteten Karl-Heinz Beckurts. Das Mitglied des Siemens-Vorstands war gemeinsam mit seinem Chauffeur Eckhard Groppler am 9. Juli 1986 in Straßlach bei München bei einem Bombenattentat ums Leben gekommen. Die Täterschaft ist bis heute ungeklärt. Erika Welves stoße ebenso an die staatlichen Mauern, wie es ihr ergangen sei, so Ina Beckurts weiter. "Wenngleich die Geschichte nicht in allen Teilen identisch mit unserer ist, wurden aber - sehr einfühlsam und genau beobachtet - ähnliche Bausteine verwendet." Senta Berger spiele ohne Rücksicht auf ihr Image ganz hervorragend. "Sie ist diese Witwe."

Ähnlich das Urteil von Corinna Ponto. Ihr Vater Jürgen Ponto - Vorstandssprecher der Dresdner Bank und Berater des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt - war im Juli 1977 von Mitgliedern der RAF erschossen worden. "Für mich ist das oft innehaltende Tempo der Szenen, der Mut zu abgebrochenen Sätzen und auch das Suchen nach Sprache überhaupt - verbunden mit dem immer wieder aufkeimenden Drang nach Aufklärung - das wesentlich Beeindruckende und Berührende in dem Film," sagt Corinna Ponto und fügt hinzu: "Dies ist enorm nah an eigenen Erfahrungen, welche ich in meinem Leben gemacht habe. Man tastet immer wieder an einer Glasscheibe der Zeit. Das finde ich auch kongenial dargestellt von Senta Berger."

Für Roswitha Müller-Piepenkötter ist "In den besten Jahren" ein "packender Film über das Verdrängen und die Hilflosigkeit im Umgang mit Gewaltopfern." Ihr Fazit: "Endlich ein Film, der nicht über die Tat und das Strafverfahren berichtet, der nicht der Persönlichkeit des Täters und möglichen Gründen für die Tat nachspürt, sondern die eigentliche Tragödie zeigt, die im Leben der Opfer nach der Tat passiert."

"In den besten Jahren" ist eine Produktion der CINECENTRUM Deutsche Gesellschaft für Film- und Fernsehproduktion mbH im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks. Produzent ist Ulrich Lenze. Der Film wird gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und Filmförderung Hamburg-Schleswig Holstein. Die Redaktion liegt bei Michael André, WDR. In weiteren Rollen sind Matthias Brandt, Christina Große, Matthias Koeberlin, Felix Eitner, Manfred Zapatka, Burghart Klaußner und Ellen Schwiers zu sehen. Der Film eröffnete das diesjährige Fernsehfilm-Festival Baden-Baden.

Pressekontakt:

WDR Presse und Information
Barbara Feiereis
E-Mail: barbara.feiereis@wdr.de
Tel. 0221 220 7122

Fotos unter www.ard.foto.de

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