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RNZ: Wie in Tibet

Heidelberg (ots)

Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Vorfälle in China: "Natürlich, schuld ist das 
Ausland. Dieses Reaktions- und Erklärungsmuster kennt man zur Genüge 
- von autoritären Staaten, die sich für die Unterdrückung jeder Form 
von Opposition rechtfertigen müssen. Im Iran waren es jüngst die 
Briten, die den Protest angezettelt haben. Vor einem Jahr in Lhasa 
die "Dalai-Lama-Clique". Und jetzt eben amerikanische Exil-Uiguren. 
Darunter macht es Peking nicht.
Gerade die Parallele zu Tibet 2008 ist verräterisch. Damals ging es 
darum, vor Olympia die Ruhe um jeden Preis wiederherzustellen. Jetzt 
steht das 60. Jubiläum der Volksrepublik bevor. Hier wie dort hat 
Peking durch gezielte Ansiedelung von Han-Chinesen die Angst der 
Bevölkerung vor wirtschaftlicher Benachteiligung und kultureller 
Vernichtung geschürt. Hinzu kommt in beiden Fällen eine stark 
religiös geprägte Identität, die dem Konflikt zusätzliche Schärfe 
verleiht.
Auch wenn sich nicht  klären lassen wird, was sich gestern genau 
abgespielt hat und von wem die Gewalt ausging: Es wäre an der Zeit, 
dass der Westen mal wieder Stellung bezieht. Den Dalai Lama hat 
Merkel einst mit offenen Armen empfangen. In Guantánamo warten 13 
Uiguren... Aber die überlässt man lieber Palau, das morgen nicht mit 
Hu Jintao beim G8-Gipfel an einem Tisch sitzen muss."

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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