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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Ärzte-Honoraren:

Bielefeld (ots)

»Eenmaol lachen helpt biätter es dreimaol Medzin
niemen«. Diese plattdeutsche Weisheit aus dem Münsterland, »einmal 
lachen hilft besser als dreimal Medizin«, sollte daran erinnern, 
selbst etwas für die eigene Gesundheit zu tun, um Krankheiten 
vorzubeugen. Lachen sowie Sport treiben kann jedermann - auch ohne 
Rezept. Zudem ist es wichtig, Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt und 
Gesundheitskurse der Krankenkassen in Anspruch zu nehmen.
Politik, Ärzte und Krankenkassen legen das Thema Vorbeugung hingegen 
ganz anders aus. Sie sehen Versäumnisse nicht bei sich, sondern bei 
den anderen. Die Ärzte wollen uns klar machen, dass immer mehr Geld 
notwendig wird, um die Behandlung der Patienten zu gewährleisten. 
Ferner wird ein Ärztemangel beklagt, obwohl die Zahl der 
niedergelassenen Ärzte in den vergangenen zehn Jahren um 14 Prozent 
gestiegen ist. Der Knackpunkt ist, dass es angehende Mediziner in die
Ballungszentren zieht, wo es mehr Geld zu verdienen gibt. Im 
ländlichen Raum hingehen stehen immer mehr Praxen leer.
Die Krankenkassen wiederum werfen den Ärzten schwere Versäumnisse 
vor. So beklagte jüngst der Chef der Krankenkasse KKH-Allianz, Ingo 
Kailuweit, dass es zu viel Fehldiagnostik, unberechtigte stationäre 
Behandlungen und eine unzureichende Qualität bei den Medizinern gebe.
Und was sagt die Politik zu diesem Wortgetöse, das bei Patienten 
Erstaunen, wenn nicht Erschrecken auslöst. Krankenkassen und Ärzte 
würden sich schon immer darüber beklagen, dass das Geld für 
Gesundheitsausgaben nicht ausreicht, erklärt 
Noch-Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) lapidar. Hier 
werde auf hohem Niveau gejammert. Es sei genügend Geld vorhanden, 
dies müsse nur gerechter verteilt werden. Hoch bezahlte 
Krankenkassen-Vorstände erhielten schließlich ihr Geld dafür, 
Lösungen und nicht immer neue Probleme zu finden. Die Fakten sind 
eindeutig: Die 120 000 Kassenärzte bekommen in diesem Jahr 30,5 
Milliarden Euro. Das sind etwa 3,5 Milliarden mehr als 2007.
 Vier Dinge sollten daher sofort angefasst werden: Jeder Arzt, egal 
ob in Westfalen-Lippe oder Bayern, muss für die gleiche Leistung auch
das gleiche Honorar bekommen.
 Der volle Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel von 19 Prozent muss 
zumindest um die Hälfte gekürzt werden, wenn nicht gar ganz 
entfallen. Es ist ein Unding, dass für Bonbons, die mithelfen, die 
Zähne zu ruinieren, der ermäßigte Steuersatz gilt; ein Mittel, das 
gegen Parodontose hilft, dagegen mit 19 Prozent besteuert wird.
 Krankenkassen sollten sich weiter zusammenschließen, damit ihre Zahl
von 200 auf 50 sinken kann.
 Und in NRW könnten Kosten gespart werden, wenn aus den beiden 
Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Nordrhein, die für
die Honorarverteilung zuständig sind, eine Verwaltung wird. Eins ist 
klar: Vorbeugen heißt vor allem, einige Interessen zurückzustellen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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