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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Green IT

Bielefeld (ots)

Größer, schneller, weiter, immer umweltbewusst
heißt die Devise. Natürlich hat der PS-starke Bolide in der Garage 
einen Katalysator, erfüllt der schrankgroße Doppeltürenkühlschrank in
der Küche die Energieeffizienzklasse A und tritt der per Jet 
angereiste Urlauber auf den Balearen ökobewusst in die Pedale. Da 
muss die Frage erlaubt sein: Wären Kleinwagen, 150-Liter-Kühlschrank 
und Urlaub an der Nordsee nicht ökologischer - geht es uns um eine 
saubere Umwelt oder vorrangig um ein sauberes Gewissen? Oft sind 
höhere Leistung, mehr Komfort oder Prestige nur für den Preis einer 
größeren Umweltbelastung zu bekommen; das Verhältnis auszubalancieren
bleibt jedem selbst überlassen.
 Die Industrie hat erkannt, dass viele Menschen bereit sind, für 
umweltfreundliche Produkte tiefer in die Tasche zu greifen und will 
diesen Trend (aus-)nutzen. Auch die Computermesse CeBIT ist auf den 
Zug aufgesprungen, nennt das Vehikel »Green IT« und beschleunigt 
kräftig Richtung »saubere Umwelt«.
Neben reichlich medienwirksamem Rummel ist allerdings noch nicht viel
passiert. Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation 
produzieren etwa zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Von den 
bis zu 50 Millionen Tonnen Elektronikmüll landet nur ein kleiner Teil
in den Recyclinganlagen.
Erneut soll Technologien Abhilfe schaffen, zum Beispiel 
energieffizientere Chipsätze und leichter recycelbare Bauteile. Was 
die Industrie in Hannover feierte, ist aber in den Köpfen noch nicht 
angekommen. Der Handel verkauft seine Produkte weiter über Leistung 
und Preis. Fujitsu Siemens setzt schon seit einiger Zeit auf 
stromsparende und wiederverwertbare Computer. So spart ein »Grüner 
PC« etwa ein Drittel der Stromkosten, verbraucht statt 120 bis 130 
Watt wie ein herkömmliches Gerät nur 80 Watt. Bislang sehen die 
IT-Verantwortlichen auf Kunderseite aber vorrangig den höheren 
Anschaffungspreis - obwohl sich die Mehrausgabe rechnet, für Firma 
und Umwelt.
Umdenken sollte auch der umweltbewusste Verbraucher. Es muss nicht 
darauf warten, dass die Industrie das Etikett »Green IT« entdeckt. 
Wer nicht mehr Computer kauft als er benötigt (für Textverarbeitung 
und Internet braucht's keine 1000-Watt-Maschine mit 22-Zoll-Monitor),
wer Daten wo immer möglich durch Kabel schickt statt sie per Funk zu 
übertragen und lieber den Netzschalter betätigt statt des 
Stand-By-Knopfes, schont Umwelt und Geldbeutel. Auch muss man nicht 
auf jeden Zug aufspringen, auch wenn dieser ordentlich unter Dampf 
steht: Das Beispiel HD-DVD macht vorsichtig.
Jetzt gilt es, die Unternehmen auf die Probe zu stellen, die mit dem 
Umweltschutz kokettieren, um dem Anwender ihre Systeme anzudienen. 
Mit dem bloßen Etikett »Green IT« als Trostpflaster fürs ökologische 
Gewissen dürfen wir uns nicht zufrieden geben. Nicht überall, wo 
»grün« draufsteht, ist Öko drin. Wenn genügend Kunden hartnäckig nach
Stromverbrauch und Wiederverwertbarkeit fragen, wird die Industrie 
beides beachten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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