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Deutscher Bauernverband (DBV)

Umweltrat sollte EU-Agrarpolitik nicht nur durch die ökologische Brille sehen - Deutscher Bauernverband fordert bessere Anreize bei Agrarumweltmaßnahmen

Berlin (ots)

(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) äußert sich
in einer ersten Reaktion kritisch zu den Vorschlägen des 
Sachverständigenrates für Umweltfragen für eine Weiterentwicklung der
EU-Agrarpolitik nach 2013. Die Forderung des Umweltrates, die 
EU-Agrarförderung praktisch allein an ökologischen Zielsetzungen 
auszurichten, ist aus Sicht des DBV alles andere als nachhaltig. Es 
sei nicht akzeptabel, andere wichtige politische Ziele wie eine 
sichere Nahrungsmittelversorgung, eine wettbewerbsfähige 
Landwirtschaft mit modernen Arbeitsplätzen, die 
Lebensmittelsicherheit oder den Tierschutz in einen Gegensatz zur 
Umweltpolitik zu setzen. Für eine große Zahl von Landwirten würde 
eine radikale Umorientierung der EU-Direktzahlungen, wie sie vom 
Umweltrat gefordert wird, angesichts der aktuell sehr niedrigen 
Agrarpreise zu einer existenzbedrohenden Situation führen. Daher sei 
die Aussage des Umweltrates falsch, wonach mit seinen Vorschlägen 
neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirte geschaffen würden. Der DBV
fordert den Umweltrat auf, bei seinen Vorschlägen nicht einfach über 
die schwierige wirtschaftliche Lage des landwirtschaftlichen Sektors 
hinwegzugehen. Auch mittelfristig werde die europäische 
Landwirtschaft durch die von der EU beabsichtigte Öffnung gegenüber 
dem Weltmarkt unter einem hohen wirtschaftlichen Anpassungsdruck 
bleiben. Der DBV ist sich jedoch mit dem Umweltrat zumindest darin 
einig, dass die Mittel aus dem EU-Agrarbudget auch in Zukunft 
vorrangig den Landwirten zu Gute kommen sollen.
Der DBV vermisst in den Vorschlägen des Umweltrates den weltweit 
dramatisch zunehmenden Flächenverbrauch als eines der zentralen 
Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts. Der Verlust wertvoller, 
unvermehrbarer landwirtschaftlicher Flächen, die für die Ernährung 
einer wachsenden Weltbevölkerung und zur Bereitstellung von 
nachwachsenden Rohstoffen im Sinne des Klimaschutzes dringend 
erforderlich sein werden, dürfe nicht ignoriert werden. Mit den 
Forderungen des Sachverständigenrates, mehr Flächen aus der 
Produktion zu nehmen, in Umweltprogrammen zu nutzen und für den 
Naturschutz zu sichern verschließe dieser die Augen vor dieser 
zentralen Zukunftsaufgabe.
Unverständlich ist dem DBV, warum der Umweltrat verschweigt, dass 
die Agrarumweltmaßnahmen infolge des Wegfalls der Anreizkomponente 
seit 2007 bei vielen Landwirten an Akzeptanz verloren haben. Die 
Agrarumweltmaßnahmen müssten dringend attraktiver gestaltet werden. 
Ein schlichter Kostenersatz für Auflagen bzw. entgangene Erträge sei 
für die Landwirte, die als Unternehmer am Markt Gewinne erzielen 
müssen, nicht ausreichend. Der DBV ist bereit, mit Wissenschaft und 
Politik zukunftsfähige Vorschläge einer "echten" Honorierung von 
Umweltleistungen durch Landwirte zu entwickeln. Im ersten Schritt 
müsse die bis 2007 geltende Anreizkomponente von 20 Prozent wieder 
eingeführt werden, forderte der DBV.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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