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BGA-Großhandelsumfrage: Historische Tiefstände

Berlin (ots)

"Es ist kein Aufschwung in Sicht, sowohl die
Stimmung als auch die Umsätze im deutschen Groß- und Außenhandel
befinden sich im Abwärtstrend. " Dies erklärt Anton F. Börner,
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Groß- und Außenhändler
(BGA), heute in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse der
Sommer-Umfrage seines Verbandes.
Drei Viertel der befragten Unternehmer der Branche beurteilen die
wirtschaftliche Entwicklung als schlecht bis sehr schlecht. Im
Vergleich zu einer im Januar durchgeführten Umfrage im Groß- und
Außenhandel, haben die Erwartungen auf eine Verbesserung der
Wirtschaftslage dramatisch abgenommen. Rund 70 Prozent der
Unternehmen klagen über eine stagnierende oder rückläufige
Umsatzentwicklung - im zweiten Jahr in Folge. Auch in diesem Jahr
wird es zu einem Beschäftigungsabbau und einer Streichung von
Investitionen kommen. Für das Jahr 2003 rechnet die Branche immerhin
mit lediglich stagnierenden Umsatzzahlen und einem
gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 1,5 Prozent.
Auch wenn es zu einem Anziehen der Konjunktur im Jahre 2003 kommen
sollte, werden die internationale Wettbewerbsfähigkeit, Gewinne,
Investitionen und Beschäftigung durch verhältnismäßig hohe
Lohnnebenkosten, hohe Steuern und Abgaben oder durch
ordnungspolitische Regelungen gebremst. Die Steuerunterschiede liegen
bei bis zu 30 Prozent im innereuropäischen Vergleich. Dringend
fordert Börner den Abbau bürokratischer Regelungen, der zu einer
Beflügelung der wirtschaftlichen Aktivitäten im Mittelstand beitragen
könne.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen schätzt die Erfolgsrezepte
der Hartz-Kommission zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit als
sehr mäßig ein. Ist es Ziel die Arbeitslosigkeit in hohem Umfang
abzubauen, müssen neben den lobenswerten Ansätzen für eine bessere
Vermittlung von Arbeitslosen auch andere Konzepte greifen. Die
Stichworte heißen: Leistungskürzungen bei der
Arbeitslosenunterstützung, Deregulierung und Flexibilisierung des
Arbeitsrechts und vor allem die Wiederherstellung des
Preismechanismus: Nur wenn die Löhne zukünftig auch nach unten
flexibel werden, ist mit einem Abbau der hohen Arbeitslosigkeit zu
rechnen, etwa durch die Entstehung eines Niedriglohnsektors.
Deutschland muss endlich die seit längerer Zeit anstehenden
Strukturreformen, die allen Parteien hinlänglich bekannt sind,
konsequent anpacken. Dies gilt besonders für unsere sozialen
Sicherungssysteme. "Die Unternehmen des Groß- und Außenhandels stehen
bereit, in diesem Land zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen.
Wir benötigen keine Subventionsprogramme sondern Rahmenbedingungen,
die wirtschaftliches Handeln ermöglichen. Hier hat die rot-grüne
Regierung nach Ansicht der befragten Unternehmen zu wenig geleistet",
so der BGA-Präsident.
Besondere Herausforderung einer zukunftsweisenden Politik ist die
Sicherung der Mittelstandsfinanzierung. 42 Prozent der befragten
Unternehmen sehen ihre Eigenkapitalquote als zu gering an. Um diese
aus eigener Kraft zu erhöhen wäre es allerdings notwendig, die
Steuer- und Abgabenlast zu senken, die dem deutschen Mittelstand nach
wie vor die Luft zum Atmen nehmen. "Eine Steuerreform mit spürbaren
Entlastungen für den Mittelstand und die Verbraucher ist überfällig.
Die Politik ist aufgefordert, über weitergehende Reformen bei den
Steuern nachzudenken", sagte Börner. Zur Entlastung wäre es
beispielsweise denkbar, die Erbschaft- und Schenkungssteuer nach dem
englischen Modell zu gestalten.
Börner abschließend: "Nach der Bundestagswahl gilt es, eine
kreative und mutige Ordnungspolitik zur Lösung der strukturellen
Probleme zu machen. Dies sind der Weg zu mehr Wachstum und
Beschäftigung. Nicht Subventionen oder Förderprogramme."
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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