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BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

Sendesperrfrist: 11. September 2007, 10:30 Uhr BGA: Deutsche Exporte 2008 über eine Billion Euro - BGA warnt vor neuem Protektionismus

Berlin (ots)

"Infolge des boomenden Welthandels können 2007 und
2008 erfreuliche Zuwächse bei Ein- und Ausfuhren und 
Rekordüberschüsse in der Handelsbilanz verbucht werden. Die 
entscheidenden Impulse kommen vom Mittelstand, der in vielen 
Nischenbereichen weltweit reüssiert. Mit großer Besorgnis sehe ich 
die zunehmenden Tendenzen in Richtung Marktabschottung und eine 
schleichende Abkehr vom multilateralen Liberalisierungsprozess. Hinzu
kommt die Diskussion über die Abwehr von Investitionen ausländischer 
Staatsfonds, die von protektionistischen Untertönen begleitet wird." 
Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des 
Deutschen Groß- und Außenhandel (BGA), anlässlich der heutigen 
BGA-Pressekonferenz zur Außenhandelskonjunktur.
Im Gesamtjahr 2007 werden die deutschen Ausfuhren von Waren nach 
Berechnung des BGA nominal um zehn Prozent auf 985 Milliarden Euro 
steigen, die Einfuhren erreichen nach einer Zunahme von acht Prozent 
790 Milliarden Euro. Für das Jahr 2008 prognostiziert der 
Außenhandelsverband einen Exportzuwachs von neun Prozent auf 1075 
Milliarden Euro - die magische Schwelle von einer Billion Euro wird 
voraussichtlich erstmals überschritten! Die Importe steigen 
demgegenüber um 7,5 Prozent auf knapp 850 Milliarden Euro. Daraus 
ergeben sich 2007 und 2008 neue Rekordüberschüsse in der 
Außenhandelsbilanz von 195 bzw. 225 Milliarden Euro.
Die EU erweist sich aufgrund der anziehenden europäischen 
Konjunktur einmal mehr als Stütze des deutschen Außenhandels, mit 
plus 13 Prozent werden wir hier 2007 überproportionale Zuwächse 
verzeichnen. Der dynamischste Exportmarkt 2007 bleibt Russland mit 
einem Zuwachs von über 30 Prozent, gefolgt von den Ländern Mittel- 
und Osteuropas mit einem Plus von über 20 Prozent und China mit einem
vergleichsweise bescheidenen Exportzuwachs von ca. 15 Prozent. 
Hingegen geht das US-Geschäft 2007 voraussichtlich um ca. 5 Prozent 
zurück.
Erzeugnisse der Chemie und des Maschinenbaus sowie Kraftfahrzeuge 
sind und bleiben die Eckpfeiler des deutschen Exports. Darüber hinaus
zahlt sich heute am Markt aus, dass Deutschland bereits frühzeitig in
Zukunftstechnologien investiert hat: Deutsche Unternehmen gehören zu 
den Weltmarktführern bei erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und 
Umwelttechnologie.
Eindringlich warnte Börner vor zunehmenden protektionistischen 
Reflexen und plädierte für Augenmaß und eine Versachlichung der 
Diskussion um staatliche Investitionsfonds: "Deutschland braucht 
nicht weniger, sondern mehr Auslandsinvestitionen mit ihren positiven
Auswirkungen auf Innovationen die Schaffung von Arbeitsplätzen."
Der Anteil der Direktinvestitionen aus Schwellenländern wie China 
und Russland sei insgesamt vernachlässigbar gering und liege jeweils 
bei unter einem Prozent. Der Anteil in den von der Regierung als 
schützenswert erklärten Wirtschaftsbranchen sei ebenfalls äußerst 
gering. Zudem stellte er in Frage, ob die Vorschläge zum 
vermeintlichen Schutz vor Staatsfonds konsistent mit den Handlungen 
der Bundesregierung seien. Der Beteiligungsbericht des 
Bundesfinanzministeriums aus dem Jahr 2006 weise alleine 134 
unmittelbare und mittelbare Beteiligungen des Bundes im Ausland aus.
"Anstatt einen Schutzwall gegen ausländische Investitionen zu 
bauen, sollten wir vielmehr durch die Vereinfachung des Steuerrechts,
die Abschaffung der Erbschaftssteuer, den Bürokratieabbau, die 
Aufwertung der Bildung und mehr Freiheit für unternehmerisches 
Handeln eine Verbesserung des Standortes anstreben, die die 
Notwendigkeit des Schutzes von einzelnen Industrien obsolet macht", 
so der BGA-Präsident.  Deutschland lebe von seinen offenen Grenzen 
und seiner liberalen Wirtschaftsordnung. "Wir sollten uns vielmehr um
mehr ausländische Investitionen und hochqualifizierte Wissenschaftler
und Mitarbeiter in Deutschland kümmern. Schließlich kann nur ein 
ausreichendes Maß an Innovationen und Investitionen die 
Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft sichern." Aber gerade in dieser 
Hinsicht liege Deutschland im "World Investment Report 2006" nur auf 
Platz 123. Eine Diskussion um Investitionshindernisse sende gerade 
vor diesem Hintergrund ein fatales Signal in die Welt.
Die Debatte um ausländische Staatsfonds sei nicht das einzige 
Feld, auf dem sich protektionistische Reflexe zeigen. Auch im EU- 
Antidumpingrecht ließen sich diese beobachten. Ferner führten 
inakzeptable Einzelfälle von minderwertigen Importen aus China dazu, 
dass pauschal nach Importbeschränkungen für chinesische Produkte 
gerufen werde. Übersehen werde dabei, dass die Qualität der Importe 
aus China im Trend stetig zunehme.
"Die Signale eines neuen Protektionismus sind weltweit nicht zu 
übersehen. Zurzeit wird jede Möglichkeit genutzt, um aus Schwächen 
des weltweiten Handels den gesamten Freihandel aufs Spiel zu setzen. 
Merkantilismus und Protektionismus - auch im Kleid nationaler 
Interessen - gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und damit Millionen 
von Arbeitsplätzen sowie die erreichten Sozialstandards!", so Börner 
abschließend.
55, Berlin, 11. September 2007

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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