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Welche Zukunft hat die Familie?

Hamburg (ots)

Familienforscher fordert ein zentrales Ministerium
für Kinder- und Familienangelegenheiten, in dem alle Themen - von 
Krippenbetreuung über Ausbildung, Uni und Beruf - gebündelt sind.
Hat die traditionell organisierte Familie noch Zukunft? Oder steht
uns ein struktureller Wandel des Familienbildes bevor? "Familie ist 
ein dynamisches Modell," sagt Familienforscher Wassilios Emmanuel 
Fthenakis von der Universität Bozen im Gespräch mit der 
Frauenzeitschrift FÜR SIE (19/08; EVT: 2. September). "Es kann nur 
überleben, wenn es anpassungsfähig ist."
Fthenakis hält ein grundlegendes Umdenken für notwendig: "Alle 
Ebenen von Wirtschaft und Politik müssen reagieren. Alle müssen 
einsehen, dass Kinder und Familien die Grundlage für die Existenz 
unseres Sozialsystems sind." Er spricht sich für ein zentrales 
Ministerium für Kinder- und Familienangelegenheiten aus, in dem alle 
Themen von Krippenbetreuung über Ausbildung, Uni und Beruf gebündelt 
sind. Bildung sei dabei ein wichtiger Schlüssel für Beziehungen. 
"Männer werden heute falsch sozialisiert," beklagt der 
Entwicklungspsychologe. "Empathie, Konfliktmanagement, ein stabiles 
Selbstwertgefühl all die Kompetenzen, die man für ein Partnerschaft 
braucht, müssten früh und kontinuierlich über den gesamten 
Bildungsweg gefördert werden."
Für die Zukunft prognostiziert der Experte ein völlig neues 
Familienbild: Jeder Elternteil wird seine Unabhängigkeit bewahren und
nicht selten sogar einen eigenen Haushalt führen, so dass die Kinder 
hin- und herpendeln. Auch Freunde und Kollegen würden zukünftig zum 
familiären Netz gehören. Allerdings geht Fthenakis von einer 
geringeren Dauerhaftigkeit der Familien aus. "Es wird normal sein, 
dass man im Leben mehrere Partnerschaften nacheinander eingeht."
Dass die Geburtenrate derzeit zum ersten Mal seit Jahren steigt, 
sieht der Familienforscher als positive Reaktion auf das neu 
eingeführte Elterngeld, nicht aber als grundlegende Trendwende im 
Bevölkerungswachstum: "Ein Instrument allein kann nicht den Trend im 
Fortpflanzungsverhalten verändern." Zwar haben viele Menschen den 
Wunsch nach Familie, doch scheitert die traditionell organisierte 
Familie an der gesellschaftlichen Realität. "Die klassische Familie 
wurde für die Industriegesellschaft konstruiert," erklärt Fthenakis. 
Die moderne Wirtschaft erfordert jedoch andere Arbeitszeiten, mehr 
Flexibilität und Mobilität. Viele Menschen bleiben Single, viele 
Paare kinderlos, um diesen Ansprüchen zu genügen. Immerhin trägt die 
Elterngeldregelung zur Demokratisierung der Partnerschaft bei, da 
mehr Väter in Elternzeit gehen. Außerdem verstärkt es die Tendenz zu 
familienfreundlicheren Arbeitszeitmodellen, so der Experte.
Eltern brauchen Unterstützung beim ersten Kind, damit sie nicht 
automatisch in die traditionellen Rollen hineinrutschen. Ein gutes 
Beratungsangebot soll helfen, wenn Übergangssituationen entstehen 
oder wenn sich neue Partner zu Patchworkfamilien zusammentun, wie es 
immer häufiger geschieht. Denn, so Fthenakis: "Der Wandel der 
typischen Familie ist auch das Geheimnis ihres Fortbestehens".
Rückfragen an:
Julia Möhn
Redaktion FÜR SIE
stv. Ressortleitung Report
Tel. 040/2717-3253
Fax  040/2717-2090
E-Mail:  julia.moehn@fuer-sie.de

Pressekontakt:

Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de

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