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Neue Westfälische (Bielefeld): Der Auftritt Obamas in Hannover Danke, Mr. President Matthias Bungeroth

Bielefeld (ots)

Der Besuch von US-Präsident Barack Obama hinterließ in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover zunächst folgende Eindrücke: fast endlose Kolonnen gepanzerter Limousinen, wo immer der hohe Besuch auftauchte, gesperrte Straßen, über der Stadt kreisende Hubschrauber und eine Präsenz tausender Polizisten. Es ist nicht leicht, in Zeiten des internationalen Terrorismus als höchster Repräsentant politischer Macht öffentlich zu agieren. Das mögen viele Bürgerinnen und Bürger kritisieren und liegen damit, nicht zuletzt wegen der immensen Kosten, die dieser enorme Sicherheitsapparat verschlingt, auch nicht völlig falsch. Doch was noch schlimmer ist: Die Mauer aus Panzerglas, Sicherheitsbeamten und Absperrgittern hat auch mentale Gräben zwischen den demokratischen Machthabern und ihrer jeweiligen Wählerschaft hinterlassen. Wer sind die Menschen, die uns regieren, für welche Werte und Überzeugungen treten sie ein, und wie glaubhaft vertreten sie diese? Das sind Fragen, auf die wir heute nur noch schlaglichtartig Antworten bekommen. Die Folge: Das Vertrauen in die politisch Handelnden bröckelt; Extremismus wird aus diffusen Gründen der Politikverdrossenheit in Teilen der Gesellschaft urplötzlich salonfähig. Obwohl Obama und Kanzlerin Angela Merkel in Hannover öffentlich kaum wahrgenommen werden konnten, hat der Auftritt der beiden Spitzenpolitiker in Hannover doch bei Beobachtern und Messebesuchern den Schleier des Nichtwissens um die Menschen Angela Merkel und Barack Obama ein wenig gelüftet. Da bringt der US-Präsident die Kanzlerin auf der Pressekonferenz in Schloss Herrenhausen schon fast in Verlegenheit, indem er "meiner Freundin Angela" ins Stammbuch schreibt: "Du stehst auf der richtigen Seite der Geschichte." Und ein Kompliment für ihren ausgeprägten Humor schiebt Obama gleich hinterher, woraufhin die Kanzlerin die Augenbrauen hoch zieht. Später dann der Messeauftritt selbst. Obama ist im Pulk des Trosses, der ihn begleitet, zunächst kaum zu erkennen. Doch jedes Mal, wenn er die Bühne eines Messestandes betritt, strahlt er souveräne Zurückhaltung, gepaart mit schlagfertigem Witz aus. Ja, mit diesem Mann würde jeder gerne abends mal ein Bier trinken gehen. Thank you, Mister President.

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