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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Olympische Spiele in Sotschi Staffage für Putin BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Es dürften die teuersten Olympischen Winterspiele der Geschichte sein. Auf über 40 Milliarden Euro werden die Investitionen geschätzt, damit knapp 2.900 Sportler unter Palmen um olympischen Lorbeer kämpfen können. Und es sind die umstrittensten Spiele. Zwangsumsiedlungen, Ausbeutung, Korruption, Umweltschweinereien und Homophobie - die Liste der Sünden wird von Austragungsort zu Austragungsort länger. Das alles war absehbar, als die Spiele nach Sotschi vergeben wurden. Doch ethische Werte spielen keine Rolle mehr im Sport - und nicht nur bei den Herren der Ringe. The games must go on; schließlich begeistert die Show Milliarden Menschen rund um den Globus. Da müssen Grundwerte des Olym-pismus wie Diskriminierungsverbot aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen hintanstehen. Die Welt will unterhalten werden. Wer daran Kritik übt, wird zum Nörgler abgestempelt, der den Sportlern den Spaß verderben will. Genau diese Argumentation aber spielt Wladimir Putin in die Hände. Sotschi 2014 ist ein politisches Projekt, mit dem Russland und der Welt bewiesen werden soll: Unter Putins Führung kann Russland alles schaffen, selbst Winterspiele in einem subtropischen Badeort. Die Sportler sind dafür nur Staffage als Bewohner des potemkinschen Dorfes. Selbst homosexuelle Dorfbewohner, die während der Spiele zu Gast sind, müssen sich keine Sorgen machen - "solange sie die Kinder in Ruhe lassen". Diese diskriminierenden Vorurteile, diese Gleichsetzung von Homosexualität und Pädophilie, ist nur einer der vielen Gründe, warum man sich diesen Spielen als Zuschauer verweigern sollte. Auch vor der Glotze werden wir zur Staffage Putins gemacht. Denn die Wirklichkeit in Putins Reich sieht anders aus: brutale Unterdrückung Andersdenkender, Verfolgung anderer Rassen und Religionen und zum Freiwild erklärte Schwule und Lesben. Die Bilder der Menschenjagd, unter den Augen der Polizei brutal misshandelter Homosexueller, sollten wir immer vor Augen haben, wenn die olympische Fanfare zur Siegerehrung ruft. So schön kann keine Hymne sein, dass sie die Schreie gequälter Menschen übertönen kann.

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