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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Brüsseler Gipfel zur Eurokrise Merkels Lernkurve ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Angela Merkel hat in der Eurokrise schon häufiger ihren Kurs geändert. Die Opposition redet da gerne von Umfallen, man könnte es positiv betrachtet auch als Lernkurve bezeichnen. Eine der jüngsten Wendungen ist der Beharrlichkeit der rot-grünen Opposition geschuldet: Die Kanzlerin spricht jetzt nicht nur von Haushaltsdisziplin, sondern auch von vielfältigen Wachstumsimpulsen. Dafür zieht sie aber eine andere rote Linie, die sie sogar mit ihrem Leben verteidigen will: Eurobonds soll es nicht geben. Günstige Zinsen für die Krisenländer auf Kosten Deutschlands will Merkel nicht. Sie beharrt darauf, dass es keine Leistung ohne Gegenleistung geben soll. Sie erweckt so den Eindruck, dass sie deutsches Geld nicht verschleudern will und das kommt in der Bevölkerung gut an. Doch ob Europa mit diesem Kurs die Krise lösen wird, ist ungewisser denn je. Mittlerweile macht sich ein mulmiges Gefühl breit. Merkel und die EU-Spitze funken nicht auf der gleichen Wellenlänge und auch die Nord- und Südländer driften immer weiter auseinander. Das ist bedrohlicher als es die deutsche Öffentlichkeit wahrhaben will. Die Staaten der Eurozone sollten sich dringend zusammenraufen. Vor allem sollten Angela Merkel und François Hollande ihre Differenzen schnell beseitigen, denn Europa braucht so dringend wie selten den funktionstüchtigen deutsch-französischen Motor. Mittlerweile kann einem schon deshalb bange werden, weil diese Krise immer größere Ausmaße annimmt - ganz egal, was in Brüssel beschlossen wird. Kaum einer rechnet mehr damit, dass Fiskalpakt und dauerhafter Rettungsschirm ESM eine grundlegende Wende bringen werden. Es mag ja sein, dass der Süden stärker auf Reformen setzen muss. Vielleicht aber sollte auch Merkel ihre Lernkurve noch einmal erweitern. Es müssen ja nicht gleich Eurobonds sein.

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