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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Christian Wulff seit einem Jahr im Amt Ein politischer Präsident THOMAS SEIM

Bielefeld (ots)

Vor einem Jahr trat Bundespräsident Köhler zurück. Er sah die Reaktion auf ein Interview als entwürdigend, in dem er die Sicherung von Handelswegen Bundeswehr-Auftrag definierte. Wenig später setzte sich Christian Wulff als Nachfolger gegen Joachim Gauck durch. Seither ist es im politischen Deutschland, insbesondere in Berliner Cafés, schick geworden, Gauck als den besseren, weil intellektuelleren Kandidaten zu loben, Wulff dagegen als blassen Jungspund abzutun, der keine Führung zu übernehmen vermag. Das ist - mit Verlaub - ein Fehlurteil. Mag sein, dass sich Wulff im Streit um Thilo Sarrazin zu schnell und zu parteiisch gemeldet hat. Mag auch sein, dass er zu tagespolitisch agiert, wenn er Gaddafi scharf attackiert. Das aber macht politische Führung auch aus. Man mag ihm folgen oder nicht, aber Wulff bezieht Position. Er füllt damit eine Lücke, die die Politik in Berlin derzeit lässt, allen voran die Kanzlerin. Vielleicht liegt darin die eigentliche Ursache des kritischen Urteils der Berliner Cafés über Wulff. Und darin, dass er konservative Wähler mit der These verschreckt hat, der Islam, gehöre zu Deutschland. Richtig liegt er damit gleichwohl. Wulff ist ein politischer Präsident. Es gibt schlechtere Urteile, die man sich für ein deutsches Staatsoberhaupt denken kann.

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