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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Tarifkonflikt bei der Diakonie Kirche und Gerechtigkeit BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Den Konflikt zwischen Kapital und Arbeit gelöst
zu haben, behaupten katholische wie evangelische Kirchen in seltener 
Übereinstimmung. Diese Eintracht allein darf stutzig machen; 
schließlich sprechen, handeln beide als Arbeitgeber. Seit Einführung 
von Niedriglöhnen stellt sich aber auch die Frage nach der sozialen 
Gerechtigkeit des sogenannten dritten Weges.
Rund 1,3 Millionen Menschen beschäftigt der Dienstgeber, so die 
Schönsprache der Kirchen, in Deutschland. In Ostwestfalen-Lippe 
schlägt das Herz der Diakonie in Europa. Mit dem Johanneswerk und den
von Bodelschwinghschen Anstalten nimmt Bielefeld die Rolle der 
Hauptstadt ein.
Wer für die Diakonie arbeitet, verzichtet auf das Recht zum Streik. 
Er tritt seine verfassungsmäßigen Rechte als Arbeitnehmer ab an aus 
kirchlichen Beschäftigten und Arbeitgebern paritätisch besetzte 
arbeitsrechtliche Kommissionen. Die entscheiden über Arbeitszeit und 
Einkommen. Kommt es zu keiner Einigung, entscheiden rechtlich 
verbindlich und endgültig klerikale Gerichte oder Schiedsstellen. Ein
dienstliches Treueverhältnis für Krankenschwestern und Ärzte, das dem
Beamtenstatus ähnelt.
Dabei zeigt sich die katholische Kirche generöser als die 
protestantische. Das war auch der Grund für das Kolpingwerk im 
Hochstift Paderborn, sich dem kirchlichen Dienstrecht zu entziehen. 
Wer unter Tarif bezahlen will, muss eigene Wege gehen.
Bei den Protestanten dagegen läuft Lohn-Dumping unkomplizierter. 
Verschiedenste kirchliche Tarifwerke stehen zur Verfügung. Wer 
schlechter zahlen will, hat die freie Auswahl und dabei das 
(Kirchen-) Recht auf seiner Seite. Die Beschäftigten ziehen dabei 
stets den Kürzeren. Dabei leisten sie eine Arbeit, die der Kirche zur
Ehre gereicht. Menschen, die unter dem Kreuz arbeiten, prägen das 
Ansehen des Christentums. Das verdient allemal einen gerechten Lohn.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

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