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Pflüger: Deutscher Kongo-Einsatz definitiv auf vier Monate begrenzt
Nachtwei: EU-Soldaten dürfen nicht afrikanischen Soldaten gegenübertreten

Bonn (ots)

Der Parlamentarische Staatssekretär im
Verteidigungsministerium, Friedbert Pflüger (CDU), schließt eine 
zeitliche Ausweitung des geplanten Bundeswehreinsatzes im Kongo 
definitiv aus. In einem PHOENIX-Interview sagte er am Freitagmorgen: 
"Es ist ein klar zeitlich be-grenztes Mandat: vier Monate. Wir haben 
ein klares Enddatum, wann unsere Soldaten wieder zurückkommen und 
deshalb glaube ich, dass es eine verantwortliche, klug und richtig 
geplante Aktion ist."
Ebenfalls im PHOENIX-Interview sagte der sicherheitspolitische 
Sprecher der Grünen-Fraktion, Winfried Nachtwei, über den geplanten 
Bundeswehreinsatz: "Die Zivilgesellschaft (im Kongo), die dort viel 
stärker und vitaler ist, als man hier gemeinhin meint, sagt 
einhellig: Wir wollen Wahlen und wir wollen diese EU-Mission, weil 
sie als besonders professionell gilt." 2003 habe eine EU-Mission 
einen drohenden Völkermord im Ost-Kongo verhindert, so Nachtwei. 
Seine Fraktion sei von "vornherein dafür gewesen, den Umfang nicht zu
eng zu setzen. Nur 400 oder 500 Soldaten in Kinshasa und gleichzeitig
für Notfallunterstützung die MONUC, das schien uns wirklich zu knapp 
und schwach bemessen." Deshalb sei es richtig, so Nachtwei, dass die 
Zahl für den Einsatz jetzt begrenzt hoch gehe.
Der Grünen-Politiker wies darauf hin, dass die geplante EU-Mission 
"nicht für alles gedacht ist", etwa wenn sich Unruhen und 
Demonstrationen ereigneten. "Die EU-Soldaten treten nicht 
afrikanischen Soldaten gegenüber, das muss die dortige Polizei 
machen. Das wäre verheerend, wenn europäische Soldaten kongolesischen
Demonstranten gegenüberständen, (...) dann würden sie Partei nehmen",
sagte Nachtwei. Die Soldaten sollten bestimmte Objekte schützen und 
verhindern, dass Milizenherren ihre Truppen nach Kinshasa führen. 
"Wenn die Situation in Kinshasa völlig umkippen würde, dann gehört es
in der Tat nicht zum Auftrag, sich durchzusetzen", so der 
sicherheitspolitische Sprecher. "Das kann man mit einer solchen 
Truppe nicht, dann müsste man sich zurückziehen und dann ist das 
wieder Thema beim UN-Sicherheitsrat."

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Telefon: 0228 / 9584 195
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