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PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Montag, 9. April 2001

Bonn (ots)

11.30 Uhr Schilkins Schnapsideen
   Ein Mann, ein Wort, ein Wodka
Er ist der große alte Mann des Wodkas. Er mag diese Anrede. Und er
mag Wodka - am liebsten seinen eigenen, von dessen Milde, Klarheit
und Reinheit er immerzu schwärmt. Sein Name: Schilkin. Sergej
Apollonowitsch Schilkin. Ihm verdanken die Ostdeutschen so klangvolle
Spirituosen wie "Timm's Saurer" oder den "Blauen Würger". Der
Berliner Schnapsfabrikant, dessen Vater den russischen Zaren mit
Wodka belieferte, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Der Film
porträtiert den Unternehmer, der mit seinen Produkten
Schicksalsschläge und politische Umbrüche überlebt hat. Die Autoren
reisen mit ihm auch zu dem Ort, an dem einst alles begann: Sankt
Petersburg.
Film von Gitta Nickel und Wolfgang Schwarze (2000)
14.00 Uhr Der Liebe wegen...
   Deutsche Frauen in Tunesien
Über 10 Millionen Deutsche machen jährlich in Tunesien Urlaub. Sie
sind mit Abstand die größte Touristengruppe dort. Hunderte von
deutschen Frauen heiraten jährlich einen Tunesier, Tausende
unterhalten lockere oder feste Beziehungen zu tunesischen Männern.
Meistens sind die Männer jünger, die Frauen berufs- und
lebenserfahren. Der Liebe wegen kommen sie, viele entschließen sich
dann, ganz dort zu leben. Oft ist ihnen die Tragweite der
Entscheidung anfangs nicht bewusst. Missverständnisse und Unkenntnis
über Land und Leute können zu großen Enttäuschungen führen.
Susanne Bausch porträtiert Frauen, die sich auf das Abenteuer
einer Liebe zwischen zwei Kulturen eingelassen haben.
   Film von Susanne Bausch (2001)
Ab 14.45 Uhr PHOENIX-Thema: 
   Vom Umgang mit dem Holocaust
u.a. mit dem Film:
Feindesliebe
   Ein KZ-Häftling will versöhnen
Während die Entschädigungsdebatte für ehemalige Zwangsarbeiter in
Deutschland beschämende Züge annimmt, hat ein ehemaliger KZ-Häftling
beschlossen, anderen Überlebenden des Holocausts zu helfen. In diesem
Herbst fährt ein Konvoi des katholischen Maximilian-Kolbe-Werkes von
Freiburg über Lodz und Minsk nach Petersburg, um Überlebenden aus den
nationalsozialistischen Konzentrationslagern zu helfen. Geleitet wird
dieser Transport von Zygmunt Kauc: Der 76jährige Pole hat selbst zwei
Jahre KZ und 10 Jahre sibirische Lagerhaft hinter sich.
Zygmunt Kauc war ein 15-jähriger Junge, als die Deutschen seine
Heimatstadt Lodz besetzten und ihn von der Straße weg zur
Zwangsarbeit verschleppten. Nach einem Fluchtversuch steckte ihn die
Gestapo ins Konzentrationslager. Dort erkrankte er an Typhus und
überlebte nur knapp. Die Befreiung aus dem KZ durch die Rote Armee
brachte ihm aber mitnichten die Freiheit, sondern Verhöre,
Verdächtigungen und erneute Lagerhaft. So wurde Zygmunt als
vermeintlicher Spion zu 20 Jahren Zwangsarbeit in einem sibirischen
Kohlebergwerk am Polarkreis verurteilt. Erst 10 Jahre später nach dem
Ende des Stalinismus wurde er aus der Haft entlassen. Heute ist
Zygmunt Kauc der Teamchef des Hilfskonvois des
Maximilian-Kolbe-Werkes aus Deutschland. Zygmunt, der neben polnisch
auch die Sprachen seiner Peiniger deutsch und russisch fließend
beherrscht, besorgt Genehmigungen, vermittelt mit Behörden, Beamten
und Grenzern, verteilt Geld- und Sachspenden unter den Überlebenden
und organisiert Begegnungen. Der Film "Feindesliebe" beobachtet
diesen Mann während seiner Besuche bei den kranken NS-Opfern ebenso
wie bei Organisation und der langen Fahrt des Hilfskonvois. So
portraitiert der Film "Feindesliebe" einen Menschen, der 14 Jahre
seines Lebens in den Todeslagern von Deutschen und Russen verbracht
hat und heute zwischen Tätern und Opfern versöhnen will.
Film von Broka Herrmann
Wissenschaft und Umwelt
   18.30 Uhr Die Planeten
   Achtteilige Reihe
   5. Teil  Im Mittelpunkt: Die Sonne
Die Sonne ist ein Stern. Sie ist damit ein gewaltiger
Fusionsreaktor. In ihrem Inneren entstehen jene Elemente, aus denen
die Welt aufgebaut ist. Dabei wird eine unglaubliche Energie
freigesetzt, die uns auf der Erde mit Licht und Wärme versorgt. Für
die Erde ist die Sonne ein freundlicher lebenserhaltender Stern. Doch
das ist nur die eine Seite der Wahrheit. Wie alle Planeten, so muss
sich auch die Erde gegen den stetigen Sonnenwind wehren, der unseren
Nachbarplaneten Mars schon den Großteil seiner Atmosphäre gekostet
hat.
Wie gewaltig und wie gefährlich die Sonne werden kann, das haben
erstmals die Astronauten und Wissenschaftler der Weltraummission
Skylab untersuchen können. Sie brachten spektakuläre Bilder von
Energie- und Materie-Ausbrüchen mit zur Erde, wie man sie noch nie
zuvor gesehen hatte. Inzwischen untersucht die Weltraumsonde SOHO die
Sonne. Mit ausgeklügelter Technik gelingt es Wissenschaftlern sogar,
in das Innere der Sonne hineinzusehen. Vielleicht, so ihre Hoffnung,
werden sie bald verstehen, wie auch die anderen Sterne im Kosmos
aufgebaut sind. In jedem Falle haben sie aber schon eine Vorstellung
von der Zukunft der Sonne: Eines Tages wird sie sich gewaltig
ausdehnen und die sonnennahen Planeten Merkur, Venus und Erde
verschlingen.
Film von Lucy Jago, Mike Tomlinson, Jacqueline Smith, James
Younger
Porträt
   19.15 Uhr Familiengeschichten
   5-teilige Reihe. 2. Teil: Die Wagners
Seit den ersten Uraufführungen entzünden sich an Richard Wagner
(1813-1883) die Gemüter. Wagner polarisiert - auch heute noch.
Emphatische Zustimmung oder vehemente Ablehnung. Gleichgültig lässt
sein Werk niemanden. Neben Goethes "Faust" gilt sein "Ring der
Nibelungen" als Inbegriff des Deutschen. Ein Gesamtkunstwerk mit
eigenem Aufführungsort: dem "grünen Hügel" in Bayreuth.
So eng, wüst und verworren wie die Verstrickungen seiner
mythologischen Figuren sind auch die der Familie Richard Wagners.
Über vier Generationen hinweg rankt sich der Name Wagner um die fast
schon religiös überhöhte Institution der Bayreuther Festspiele. Allen
Familienmitgliedern ist ein leidenschaftliches Engagement für das
Werk Richard Wagners eigen, dem alles andere untergeordnet wird. Die
Festspiele bestimmen den Rhythmus ihres Lebens. Doch hinter den
Mauern Wahnfrieds, dem Haus, in dem Wagners Sehnsüchte, sein
"Wähnen", Frieden finden sollte, regieren Intrigen und
Eifersüchteleien.
Otto Jägersberg weiht in seiner Dokumentation über den
Wagner-Mythos und -Clan auch die Nicht-Wagnerianer ein in die
komplizierten Familienzusammenhänge und das Geheimnis des "grünen
Hügels". Eine Familiengeschichte, in der sich bis auf den heutigen
Tag Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte spiegeln.
Film von Otto Jägersberg (2000)
20.15 Uhr Schatzsucher am Rio Utcubamba - Im wilden Osten Perus
Anfang 1998 sorgten Nachrichten über sensationelle Mumienfunde im
Nordosten Perus für internationale Aufmerksamkeit. In der Gegend der
etwa 2000 Meter hoch gelegenen Laguna de los Condores, einem
eiskalten See, auf dessen Grund seit langem Schätze untergegangener
Indianerkulturen vermutet wurden, waren Grabräuber fündig geworden.
Sie hatten zahlreiche mehr als 1000  Jahre alte Gräber der
Chachapoyas, eines bedeutenden, aber längst vergessenen und bisher
unerforschten Indianervolkes, teils geplündert, teils achtlos
zerstört. Der Osten Perus ist bis heute kaum zugänglich und daher
weitgehend unbekannt. Der Film von Hans Griffhorn führt in diese
überwältigende Gegend.
   Film von Hans Griffhorn (2001)
21.00 Uhr Wie die Sieger Bilder klauten
   Über Beutekunst aus Deutschland
74 Gemälde französischer Impressionisten, viele Millionen wert,
von der Sowjetarmee aus deutschen Privatsammlungen entwendet. Sie
werden in der Eremitage in St. Petersburg erstmals öffentlich
gezeigt. Die Aussichten einer Rückgabe sind völlig ungewiss.
Sieben kostbare Harnischteile, seit 300 Jahren im Besitz der
Rüstkammer in Dresden, 1945 verschwundenspäter im Museum in
Philadelphia wieder aufgetaucht. Dresden verlangt jetzt seine Stücke
zurück. Ein Rechtsstreit bahnt sich an.
Das Portrait einer britischen Lady von Tischbein, Eigentum der
Kunstsammlung Weimar, 1945 von einem amerikanischen Soldaten
gestohlen. Jetzt im Tresor beim Auktionshaus Sotheby's in New York.
Alle Beteiligten bemühen sich um eine gütliche Einigung, die das Bild
nach Weimar zurückbringt.
Eine der beiden Gutenberg-Bibeln, die die sowjetische
"Trophäen-Kommission" in Leipzig mitgehen ließ. Nach Jahrzehnten der
Geheimhaltung wird sie gegenwärtig in einer Moskauer Ausstellung
gezeigt. Von Rückgabe ist hier, wie bei allen noch in Rußland
lagernden deutschen Kunstschätzen, zur Zeit keine Rede.
Das Thema Beutekunst aus Deutschland ist 50 Jahre nach Kriegsende
aktueller denn je. Es geht dabei um Politik, nicht nur um Kunst. Es
geht um das dauerhafte Verhältnis zwischen ehemaligen Siegern und dem
Besiegten, heute vor allem zwischen Rußland und Deutschland.
"Wir möchten darauf hinweisen, daß unseres Wissens keine
historische Kränkung langlebig ist und so viel gerechtfertigte
Verbitterung hervorruft wie die Wegnehme eines Teils des kulturellen
Erbes einer Nation und ei es auch, daß dieses Erbe als Kriegstrophäe
aufgefaßt wird." Diesen Satz schrieben die Kunstschutzoffiziere der
amerikanischen Besatzungsarmee im Herbst 1945 in einem Protestbrief.
Die Regierung in Washington hatte die 202 berühmtesten Bilder aus
den Berliner Museen beschlagnahmen und abtransportieren lassen. Diese
Bilder waren kurze Zeit vorher von amerikanischen Truppen aus
Salzbergwerken östlich des Harzes vor dem Zugriff der Roten Armee
gerettet und im Central Collecting Point für Kunstgüter in Wiesbaden
sichergestellt worden.
Der Protest der amerikanischen Kunstschutzoffiziere hatte Erfolg.
Die Berliner Bilder kehrten nach Deutschland zurück. Der damalige
Leiter des Collecting Point in Wiesbaden, der heute 84jährige Walter
Farmer, erhielt dafür nach 50 Jahren aus der Hand des deutschen
Außenministers das Große Bundesverdienstkreuz.
   Film von Peter Berg und Jens Monath
21.45 Uhr Im Visier
   Leben mit Morddrohungen
Die Politikerin Angelika Beer wurde am 7. Juni  2000 durch einen
Messerstecher leicht verletzt. Der Angreifer verschwand in der
Dunkelheit. Vor dem Attentat gab es Drohanrufe. Die
Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Unbekannt. Das Attentat und
die Drohanrufe werfen Fragen auf: Kommen der oder die Täter aus der
linken oder aus der rechten Szene? In beiden Lagern hat Angelika Beer
Feinde. Für sie gilt höchste Gefährdungsstufe. Personenschützer
begleiten die Militärexpertin auf Schritt und Tritt.
Der in Deutschland lebende Verleger Davoud N. wusste, worauf er
sich einließ, als er neben anderen regimekritischen Texten auch
Salman Rushdies "Satanische Verse" in einer persischen Neuauflage
veröffentlichte. Er bekam im März 2000 die ersten Morddrohungen. Im
Mai veröffentlichte eine iranische Zeitschrift seine Adresse mit dem
Aufruf: "Tötet ihn". Davoud N. rechnet jeden Tag damit "dass jemand
mit einer Pistole in meinen Laden marschiert und mich ermordet."
Anfang Oktober 1999 wurden auf einem jüdischen Friedhof über
hundert Grabsteine umgestoßen und zum Teil beschädigt. Das
Steinmetz-Ehepaar Johanna und Otmar K. richtete zusammen mit Kollegen
die umgestürzten Grabsteine wieder auf und holte die beschädigten zur
Reparatur in seine Werkstatt. Darüber berichtete die Berliner Presse;
Familie K. bekam prompt Drohanrufe - Leben mit Todesangst, nicht in
Südamerika, nicht in Italien - nein, mitten in Deutschland.
Film von Ulrike Bauer (2001)
22.45 Uhr Das Wrack der "America"
   Ein Luxusliner und die Strandräuber
Wie ein gigantischer Wellenbrecher liegt das Wrack des Luxusliners
"America", der nach dem Krieg der Stolz der United States Lines im
Tansatlantikverkehr war, auf einer Sandbank vor Fuerteventura. Halb
auseinandergebrochen hält es die fünfzig Meterhoch aufschießende
Atlantikbrandung ab - ein bizarrer Anblick, denn von weitem bleibt
der Eindruck eines intakten Ozeanriesen. Was man nicht erkennt, ist
das Innenleben des früher so glanzvollen Dampfers. Das Schiff ist
fast völlig ausgeweidet. Inneneinrichtung, Armaturen, Kunst- und
Gebrauchsgegenstände finden sich überall verstreut auf Fuerteventura
wieder - in Hotels, Bars, Kunstgalerien und Privathäusern. Mit
stiller Duldung der Behörden fand hier in den vergangenen Jahren eine
gigantische kollektive Strandräuberei statt, eine Art maritimer
Organtransplantation. Piraterie, Standräuberei, Touristenattraktion,
Zielobjekt für militärische Übungen? Der Film begibt sich auf
Spurensuche, lässt Rettungsschwimmer, Historiker, Künstler, Hoteliers
und Barbesitzer zu Wort kommen und fragt bei der zuständigen
Marinekommandantur nach, welche Bedeutung das Wrack für die Einwohner
von Fuerteventura hat. Und er geht der Frage nach, was aus dem Schiff
werden soll, das zusehends verfällt und dabei so fest im Sand
eingegraben ist, dass eine Bergung nahezu unmöglich erscheint. Ein
totes Objekt, Schritt mit Geschichte, Gefahrenpotential im
Touristenparadies? Am Ende scheint die "America" zu neuem Leben zu
erwachen, über die Toppen erleuchtet, wie in ihren besten Tagen.
Film von Manfred Preckel
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/9584-193

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  • 06.04.2001 – 13:48

    Phoenix-Programmhinweis / Sonntag, 8. April 2001

    Bonn (ots) - Schauplatz Europa 18.45 Uhr James, der Butler Der britischste aller britischen Berufe ist der des Butlers, des stets diskreten, perfekten Dieners und Chefs des Haushalts britischer Adeliger. Dabei kommt das Wort aus dem Französischen: Aufgabe des "bouteillers", des "Flaschenmanns", war das Servieren der Getränke zu den Mahlzeiten. Bis heute ist das Bereitstellen von Cocktails ...

  • 06.04.2001 – 13:43

    Phoenix-Programmhinweis / Samstag, 7. April 2001

    Bonn (ots) - 12.00 Uhr Deutsche in Südamerika Rio de Janeiro und Buenos Aires, Patagonien und der Amazonas Regenwald - Südamerikas Naturwunder und seine pulsierenden Städte sind in jedem Jahr das Ziel tausender Touristen, auch aus Deutschland. Die meisten fahren nach einpaar Tagen wieder nach Hause, manche aber sind geblieben. Deutsche Einwanderer haben entscheidenden Anteil an der Entwicklung ...

  • 06.04.2001 – 12:06

    Programmhinweis / PHOENIX-LänderForum Brandenburg, Sonntag, 8. April 2001, 22.15 Uhr

    Köln (ots) - PHOENIX-LänderForum Brandenburg Reichen Appelle und Verbote? - Vom Umgang mit den Rechtsradikalen Reichen Appelle und Verbote beim Umgang mit dem Rechtsradikalismus?, fragt das von DLR, der Märkischen Allgemeinen Zeitung und PHOENIX veranstaltete LänderForum Brandenburg. Der Anstieg rechtsextremistischer Straftaten ist bedrückend ...