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Irans Botschafter Attar warnt vor ausländischer Einmischung
Erklärung des Wächterrats zu Wahlen in "etwa zehn Tagen"

Bonn (ots)

Der Wächterrat im Iran wird nach Auffassung des
iranischen Botschafters in Berlin, Ali Reza Sheikh Attar, erst in 
rund zehn Tagen eine offizielle Erklärung zum Ergebnis der 
Präsidentschaftswahl im Land abgeben. In der PHOENIX RUNDE sagte er 
am Dienstagabend: "Herr Mussawi hat gesagt, dass es bei den Wahlen 
verschiedene Ungereimtheiten gibt und er hat acht verschiedene Themen
erwähnt. Diese Themen hat der Wächterrat jetzt bekommen. Der 
Wächterrat braucht jetzt etwa zehn Tage, bis alles überprüft wird." 
Auf die Frage, ob die Wahl völlig korrekt abgelaufen sei, sagte der 
Botschafter: "Ich bin nicht in einer Stellung, wo ich sagen kann, ob 
das also korrekt war oder nicht. Das muss der Wächterrat bestimmen 
und sagen. Genauso wie auch die Presse und andere Stellen und 
Behörden in unserem Land das nicht unbedingt korrekt sagen können." 
Zugleich warnte Attar vor einer Einmischung ausländischer Staaten in 
die inneren Angelegenheiten des Iran. Er wies darauf hin, dass sich 
in 70 der vergangenen hundert Jahren ausländische Botschaften in die 
Wahlen seines Landes eingemischt hätten. Dies habe dazu geführt, 
"dass bei uns eine Revolution zustande kam." Weiter ergänzte der 
Botschafter: "Was ich will ist, dass die ausländischen Staaten sich 
nicht in unsere Innenpolitik einmischen." Man könne sicher sein, dass
der Iran eine sehr schlechte Erinnerung an diese Einmischungen habe, 
deshalb werde das Land "weitere Einmischungen niemals erlauben."
Auch der Osnabrücker Politikwissenschaftler Mohssen Massarrat riet
in der PHOENIX-Sendung von politischen Interventionen ab: "In einem 
Punkt möchte ich dem Botschafter Recht geben: Jegliche Parteinahme 
von außen für die eine oder für die andere Seite wird nicht helfen, 
eine objektive Klärung im Iran herbeizuführen. Ich rate auch 
persönlich den westlichen Politikern, ihre Betrachtung, ihre 
Einschätzung, auf Menschenrechtsverletzungen zu beschränken und 
sicherlich auch da ihre Stimme zu erheben. Aber mit Drohungen und 
Interventionen, die irgendeine Einmischung bedeuten könnten, kann der
Reformbewegung nicht geholfen werden."

Pressekontakt:

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PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 193
Fax: 0228 / 9584 198

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