Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU und Kirchen geben Startschuss für gemeinsames Artenschutz-Engagement "Lebensraum Kirchturm"

Berlin (ots)

Der NABU und die Kirchen in Deutschland geben den
Startschuss für ein gemeinsames Engagement für bedrohte Tierarten. 
Mit der Vorstellung ihrer Aktion "Lebensraum Kirchturm" richten die 
Vertreter des größten deutschen Naturschutzverbandes und der Kirchen 
einen Appell an ihre Mitglieder und Gemeinden, den immer seltener 
werdenden Turmfalken, Schleiereulen und Fledermäusen neue 
Lebensmöglichkeiten zu schaffen.
Etwa zwei Drittel aller Turmfalken zieht seinen Nachwuchs in 
Brutnischen an Kirchtürmen auf. Doch leider viel zu oft fehlt es den 
eleganten Fliegern an Nistmöglichkeiten. Häufig gehen diese bei 
Sanierungsarbeiten verloren, oder die Einfluglöcher und Nischen 
werden zur Abwehr von Tauben gezielt vergittert. Dabei halten gerade 
Turmfalken in vielen Fällen die Tauben von einer Besiedelung der 
Gebäude fern. Der NABU empfiehlt deshalb die Anbringung spezieller 
Turmfalken-Nistkästen, die außerhalb der Brutzeit, von August bis 
Februar, verschlossen werden können.
Der Turmfalke - "Vogel des Jahres 2007" - soll auch Schleiereulen 
und Fledermäusen als Türöffner dienen. "Unser Wunsch ist es, dass 
sich möglichst viele Menschen in ihrer Gemeinde für den Turmfalken 
und andere selten gewordene Tierarten engagieren, die in Städten und 
Dörfern zunehmend unter Wohnungsnot leiden", erläuterte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "In Deutschland leben rund 50.000 der 
350.000 Turmfalkenpaare Europas. Wir tragen darum eine besondere 
Verantwortung für ihren Fortbestand."
"Die Kirchen haben aus Verantwortung für die Schöpfung zu mehr 
Engagement im Umweltschutz aufgerufen. Mit dieser gemeinsamen Aktion 
wollen wir die  Kirchengemeinden in Deutschland und ihre Mitglieder, 
die fast 55.000 Kirchtürme betreuen, erreichen. Viele wissen nicht, 
dass sie einen ganz praktischen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz 
leisten können", sagte der Vorsitzende des Beratungsausschusses für 
das deutsche Glockenwesen, Kurt Kramer.  Ziel sei es, über 
'tiergerechte' Sanierungen zu informieren und den Austausch mit den 
örtlichen NABU-Gruppen zu fördern. Der Beratungsausschuss sei als 
ökumenisches Gremium der beiden großen Kirchen u.a. mit der Erhaltung
der Kirchtürme beauftragt.
Turmfalken nisten gerne an Kirchtürmen und anderen hohen Gebäuden,
die ihnen mit einer Nische oder einer zugänglichen Öffnung Platz zum 
Brüten bieten. Bei eindrucksvollen Flugspielen, begleitet von 
intensiven Rufreihen, finden die Paare zusammen. Da sie kein eigenes 
Nest bauen, sind Brutplätze rar und oft hart umkämpft. Einem 
erfolgreich bezogenen Quartier bleiben sie dann oft jahrelang treu. 
Zwischen Mitte April und Mitte Mai legt das Weibchen meist fünf oder 
sechs Eier. Während es rund vier Wochen brütet - und auch in der 
frühen Nestlingsphase der Jungen - schafft allein das Männchen die 
Nahrung herbei. Wiederum einen Monat nachdem die Küken geschlüpft 
sind, schwingt sich auch die neue Generation in die Lüfte.
Im Internet zu finden unter www.nabu.de und 
www.glocken-online.eu/glockenaktuell/lebensraumkirchturm.php
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Rückfragen:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-23
Stefan Kupko, Arbeitsgemeinschaft Turmfalken Berlin, mobil
0177-3968843
Kurt Kramer, Vorsitzender des Beratungsausschusses für das deutsche
Glockenwesen, Tel. 0721-9211055.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 06.04.2007 – 07:00

    NABU: Intensive Landwirtschaft macht dem "Osterhasen" zu schaffen

    Berlin (ots) - Unser "Osterhase", der Feldhase, hat zunehmend unter den negativen Folgen der intensiven Landwirtschaft zu leiden. Großflächiger Anbau von Monokulturen wie Energiemais und der Mangel an deckungsreichen Fluren zerstört nicht nur seine natürlichen Lebensgrundlagen, sondern bedroht insbesondere bei früher Mahd von Grünland auch das Leben unseres liebsten Ostergastes. Die Verarmung an ...

  • 05.04.2007 – 09:53

    NABU: Zweiter UN-Klimabericht bestätigt alarmierende Verluste in Flora und Fauna

    Berlin (ots) - Angesichts der Präsentation des zweiten Teils des UN-Klimareports hat der NABU Politik und Wirtschaft davor gewarnt, nach dem weltweiten Klimawandel das galoppierende Artensterben zu verschlafen. Die 400 Experten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) wollen an diesem Freitag den zweiten Teil ihrer Klimastudie in Brüssel ...

  • 28.03.2007 – 12:43

    NABU begrüßt Einigung über europäisches Umweltfinanzierungsprogramm LIFE+

    Berlin (ots) - Der NABU hat die Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten der Europäischen Union über das Finanzierungsinstrument für die Umwelt, LIFE+, begrüßt. "Die rund 800 Millionen Euro sind ein schönes Ostergeschenk für den Naturschutz in der EU", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Das Vermittlungsverfahren war ...