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NABU

NABU: Feldvögel durch starke Bestandsrückgänge bedroht

Bonn (ots)

Auf die dramatischen Bestandsrückgänge vieler
heimischer Feldvogelarten hat heute der Naturschutzbund NABU
hingewiesen. In Deutschland müssten derzeit über 65 Prozent der in
der Agrarlandschaft heimischen Feldvögel auf der Roten Liste der
Brutvögel geführt werden. "In einigen Teilen Deutschlands sind
ehemals typische und häufige Arten wie Rebhuhn, Kiebitz oder
Feldlerche bereits ganz verschwunden", sagte NABU-Vogelexperte
Hermann Hötker. Eine vom NABU aktuell vorgelegte Studie belege, dass
die Intensivierung der Landwirtschaft die mit Abstand wichtigste
Ursache für die teilweise tragischen Entwicklungen sei. "Die
Gefährdungsanalysen der einzelnen Arten zeigten, dass die Bestände
zeitgleich mit bestimmten Intensivierungsschüben im Ackerbau sanken",
so Hötker.
Die NABU-Studie macht drei größere Gefährdungsgruppen für die
aktuelle Situation der Feldvögel verantwortlich: So leiden Vögel, die
auf Äckern brüten oder dort ihre Nahrung suchen, an den für die
Intensivnutzung typischen Kennzeichen wie Pestizideinsatz, fehlende
Randstreifen, geringe Kulturvielfalt und überdimensionierte
Ackergrößen. Ferner seien Feldvögel auch auf bestimmte Strukturen wie
Gehölze oder Streuobstwiesen angewiesen, deren Verschwinden einigen
Arten in den letzten Jahrzehnten ebenfalls zugesetzt habe. Und
schließlich hätten laut NABU Veränderungen bei der Grünlandwirtschaft
- wie etwa Trockenlegungen, intensivere Mähtechniken bis hin zum
Verschwinden eines dorfnahen Grünland - im Zusammenspiel mit einem
erhöhten Brutverlust durch Beutegreifer zur aktuellen Situation
beigetragen.
"Den akut vom Aussterben bedrohten Arten kann zurzeit nur durch
ein gezieltes Management in Schutzgebieten oder mit
Vertragsnaturschutz geholfen werden", so Hötker. Um den Trend bei den
Feldvögelbeständen umzukehren, schlage der NABU Maßnahmen auf
verschiedenen Ebenen vor. Im Ackerbau müssten demnach Pestizide
reduziert, Ackerrandstreifen angelegt, Flächen stillgelegt und
verkleinert sowie die Kulturvielfalt erhöht werden. Bestehende
Streuobstwiesen, Hecken, Gehölzstreifen, aber auch abwechslungsreiche
dörfliche Strukturen müssten erhalten werden. Im Grünlandbereich
müssten zukünftig feuchte Niederungen oder Magerrasen geschützt und
nestschonende Mähtechniken eingeführt werden. "Eine weitere
Ausdehnung des ökologischen Landbaus kann zudem für eine Reihe von
Arten wie beispielsweise die Feldlerche positive Entwicklungen
einleiten", so Hötker.
Die von der Gregor Louisoder Umweltstiftung finanzierte Studie
kann unter Tel. 0228-4036-141 angefordert werden. Im Internet zu
finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen: 
Hermann Hötker, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. 0228-4036-141.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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