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NABU: Mehr Ehrgeiz beim Klima- und Artenschutz - Tschimpke: Kopenhagen muss Erfolg werden

Potsdam (ots)

Einen Monat vor der Weltklimakonferenz in
Kopenhagen (7.-18- Dezember) hat der NABU die Politiker davor 
gewarnt, die Erwartungen an das Treffen der internationalen 
Staatgengemeinschaft herunterzuspielen.
"Wir können uns keine halbherzige Klimapolitik leisten. Wenn es in
Kopenhagen nicht gelingt, sich auf ehrgeizige Klimaziele für die Zeit
nach 2012 zu einigen, wird das drastische Folgen für Millionen von 
Menschen haben, deren Existenzgrundlagen gefährdet werden. Ohne 
verbindliche Vorgaben zur Begrenzung des Treibhausgasausstoßes werden
überlebenswichtige Ökosysteme unseres Planeten in absehbarer Zeit 
schlicht zusammenbrechen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke 
anlässlich der NABU-Bundesvertreterversammlung am Samstag in Potsdam.
Die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention hätten sich leider 
auch vier Wochen vor der Kopenhagener Konferenz immer noch nicht 
geäußert, wie sie den Treibhausgasausstoß bis 2020 und 2050 im Rahmen
eines neuen Weltklimaabkommens eindämmen wollen.
Vor diesem Hintergrund forderte der NABU Bundeskanzlerin Merkel 
auf, persönlich nach Kopenhagen zu fahren, um sich mit den anderen 
Staats- und Regierungschefs auf wirksame Regeln für die globale 
Klimapolitik zu verständigen. "Die Kanzlerin genießt international 
Anerkennung. Sie muss in Kopenhagen als Fürsprecherin für ein 
ernstgemeintes Kyoto-Nachfolgeabkommen werben", so Tschimpke. Der 
NABU warnte vor einer Hinhalte- und Verzögerungstaktik in der 
deutschen Energiepolitik: die Frage des künftigen Energie-Mixes sei 
nach wie vor offen. Die Koalition wolle erst 2010 ein Konzept dazu 
vorlegen. Unverantwortlich sei die Vorfestlegung der neuen 
Bundesregierung auf eine bisher völlig unbestimmte Verlängerung der 
Laufzeiten für Atomkraftwerke. Der NABU lehnt eine 
Laufzeitverlängerung entschieden ab und fordert mehr Investitionen in
erneuerbare Energien und Maßnahmen zur Energieeffizienz.
Auch im Verkehrsbereich müsse nachgebessert werden. Eine Million 
Autos sollen nach dem Willen der neuen Koalition 2020 mit einem 
Elektromotor fahren. Der NABU spricht sich im Gegensatz dazu für eine
technikneutrale Förderung aus, die sich am Kohlendioxid-Ausstoß 
orientiert. "Es nützt dem Klima nichts, wenn die Elektroautos dann 
mit Kohlestrom rollen", so Tschimpke.
Der NABU begrüßt, dass die neue Bundesregierung die Sicherung des 
"Nationalen Naturerbes" und damit die Übertragung ökologisch 
wertvoller Flächen aus Bundesbesitz wie ehemaliger 
Truppenübungsplätze fortsetzen will. Bisher konnten 100.000 Hektar 
Naturschutzflächen gesichert werden, die Sicherung weiterer 25.000 
Hektar ist im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben. Der NABU 
fordert auch, dass die "Kyritz-Ruppiner Heide" - das ehemalige und 
14.000 Hektar große Bombodrom - in den nächsten Jahren dauerhaft als 
"Nationales Naturerbe" auf hohem naturschutzfachlichen Niveau 
gesichert wird.
Mit Blick auf die neue rot-rote Landesregierung in Brandenburg hat
der NABU wichtige Neuorientierungen in der Wasser- und 
Naturschutzpolitik, die durch den Koalitionsvertrag in Aussicht 
gestellt werden, begrüßt.
"Das Moorschutzprogramm, der neue Umgang mit der Ressource Wasser,
die Sicherung der NATURA-2000-Gebiete als Naturschutzgebiete, die 
Bedarfsgerechtigkeit bei Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen, das 
Bekenntnis zum Bundesprogramm Nationales Naturerbe und zur Nationalen
Biodiversitätsstrategie sowie die Schaffung von weiteren 
Retentionsflächen für unsere Flüsse, sind zentrale Anliegen des NABU,
die im Koalitionsvertrag ihren Niederschlag gefunden haben", sagte 
NABU-Landesvorsitzender Tom Kirschey. In der Ökologisierung der Land-
und Forstwirtschaft, beim Alleenschutz und beim Ausstieg aus der 
Braunkohleverstomung bleibe der Vertrag aber hinter den Erwartungen 
zurück.
Der Unternehmer Michael Otto übergab im Rahmen der 
Bundesvertreterversammlung eine Spende von 200.000 Euro für das 
Renaturierungsprojekt "Untere Havel". Gemeinsam mit dem Bund und den 
Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt will der NABU als 
Projektträger bis 2021 das mit rund 9.000 Hektar größte 
zusammenhängende Feuchtgebiet im westlichen Mitteleuropa wieder 
naturnah gestalten.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, mobil 0173-9306515
Carsten Wachholz, NABU-Klima- und Energieexperte, mobil 0172-4179727

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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