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NABU

Zum Tag der Biologischen Vielfalt (22.5.) NABU fordert Bundesprogramm Biologische Vielfalt - Naturschutzstrategie lahmt

Berlin (ots)

Anlässlich des Tages der biologischen Vielfalt
(22.5.) hat der NABU ein Bundesprogramm Biologische Vielfalt 
gefordert.  Ziel sei es, die von der Bundesregierung bereits im 
Herbst 2007 beschlossenen Naturschutzmaßnahmen (Nationale Strategie 
zur biologischen Vielfalt) gegen den Verlust von Arten und 
Lebensräumen zu bündeln und gemeinsam mit Bundesländern, Kommunen, 
Eigentümern und Landnutzern voranzutreiben. Bis 2012 müssten dazu 
mindestens 300 Millionen Euro jährlich bereit gestellt werden. Die 
Mittel sollten unter anderem aus den Einnahmen des Emissionshandels 
sowie den Einsparungen beim Unterhalt von Bundesverkehrswegen kommen.
Ferner müssten in den kommenden zehn Jahren 125 Querungen für 
wandernde Tierarten (Grünbrücken) über Schnellstraßen zur Vernetzung 
von Tierlebensräumen errichtet werden.
"Im Alltag ist der Schutz von Arten und Lebensräumen noch längst 
nicht etabliert. Das Ziel der EU- Staats- und Regierungschefs, den 
Artenverlust bis zum Jahr 2010 zu stoppen, wird auch in Deutschland 
unter den jetzigen Voraussetzungen nicht erreicht werden", sagte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Drei Viertel der in Deutschland 
vorkommenden Lebensräume, ein Drittel der einheimischen Tierarten und
über ein Viertel der national vorkommenden Pflanzen seien nach wie 
vor akut gefährdet.
Der NABU-Präsident kritisierte darüber hinaus die schleppende 
Umsetzung der Biodiversitätsstrategie in den Bundesländern. "Der 
Schutz der biologischen Vielfalt muss zu einer Gemeinschaftsaufgabe 
von Bund und Ländern werden, nicht nur um Lebensräume zu schützen, 
sondern auch um rechtzeitig auf regionale Veränderungen bedingt durch
den Klimawandel zu reagieren.
In Deutschland werden wichtige Lebensräume durch die intensive 
Land- und Landforstwirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen. 
Weitere Belastungen entstehen auch durch hohe Nährstoffeinträge in 
Böden und Gewässern sowie Eingriffe durch Wasserbaumaßnahmen.
"Zudem zerteilen 230.000 Kilometer Straße die offene Landschaft 
außerhalb der Siedlungsbereiche. Mit der nationalen 
Nachhaltigkeitsstrategie und im  Koalitionsvertrag hat sich 
Deutschland verpflichtet, den Flächenverbrauch von heute etwa 120 
Hektar pro Tag auf 30 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2020 zu reduzieren.
Derzeit liegt der Wert immer noch bei 113 Hektar pro Tag", erläuterte
NABU-Artenschutzexperte Magnus Herrmann.
Nach Ansicht des NABU müssten neben der Finanzierung und Bündelung
bestehender Naturschutzprogramme in Zusammenarbeit von Bund, Land, 
Kommunen, Bildungsträgern und Verbänden auch die umsetzenden 
Ministerien und Behörden miteinbezogen werden.
"Ansonsten bleibt die nationale Naturschutzstrategie ein schönes 
Vorhaben,  doch was zählt, sind die Ergebnisse in der Fläche",  so 
NABU-Präsident Tschimpke.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Artenschutzexperte, Tel. 030-284984-1618, mobil
0172-9422694.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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