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NABU: Bundestag will Gesetzgebungsverfahren zum Fehmarnbelt durchpeitschen

Berlin (ots)

Nach Infornationen des NABU will der Bundestag
bereits am Donnerstag (28. Mai) das Gesetz zum Staatsvertrag über den
Bau einer festen Fehmarnbeltquerung im Eiltempo ratifizieren. Dabei 
sei das Protokoll zur Anhörung im Verkehrsausschuss aus der 
vergangenen Woche, das allen Abgeordneten als Informations- und 
Entscheidungsgrundlage dienen soll, noch nicht einmal öffentlich 
zugänglich. "Das macht die Anhörung zu einer absoluten Farce. Der 
Bundestag will das Gesetzgebungsverfahren zum Fehmarnbelt auf die 
Schnelle durchpeitschen. Nur aus diesem Grund wurde es ohne 
parlamentarische Aussprache auf die Tagesordnung gehievt", 
kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Es sei unseriös, 
bei diesem Risikoprojekt ein übereiltes Ratifizierungsverfahren 
durchzuführen.
Der Bundesrechnungshof hatte erst in seiner kürzlich 
veröffentlichten Stellungnahme vor einer Kostenexplosion auf 1,7 
Milliarden für die deutsche Hinterlandanbindung zur geplanten 
Beltquerung gewarnt und dem Parlament abgeraten, den Staatsvertrag 
zwischen Deutschland und Dänemark zu ratifizieren. Auch der NABU hat 
seit Jahren alle ökologische Risiken und ökonomische Nebenwirkungen 
öffentlich benannt und ein Verkehrsgutachten vorgelegt, aus dem 
hervorgeht, dass sich die Baukosten nahezu verdoppeln werden.
"Offensichtlich fühlen sich die politischen Entscheider jetzt 
unter Druck gesetzt. Weil dieses Projekt völlig überdimensioniert, 
für die Bundesrepublik unbedeutend und für den Staatshaushalt zu 
teuer und ökologisch riskant ist, fürchten einige Parlamentarier eine
öffentliche Diskussion, welche die Mängel des Projektes öffentlich 
macht", betonte der NABU-Experte für die feste Fehmarnbeltquerung 
Malte Siegert, der Anfang Mai in der Expertenanhörung zu dem 
Bauprojekt vor dem Bundestag gesprochen hat.
Mit einer Ratifizierung des Staatsvertrages gibt Deutschland 
jeglichen Einfluss auf das Projekt an Dänemark ab, das die 19 
Kilometer lange Querung zwischen Fehmarn und Lolland bauen und 
finanzieren will. "Eine ökologisch verträglichere Tunnelvariante ist 
dann wahrscheinlich vom Tisch, weil Dänemark die billigere Brücke 
allein durchsetzen kann", so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller. Der 
NABU vermisst bislang Ergebnisse aus Untersuchungen zur 
Umweltverträglichkeit des Projektes. Auch sei eine schnelle 
Ratifizierung des Gesetzes zum jetzigen Zeitpunkt unnötig, da der 
Staatsvertrag bereits jetzt ausreichend Spielraum für alle 
notwendigen Untersuchungen biete.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Malte Siegert, Leiter NABU-Wasservogelreservat Wallnau und
Fehmarnbelt-Experte, mobil 0173-9373241.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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