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NABU

NABU verbittet sich Einmischung Prodis beim deutschen Atomausstieg

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat den
EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi wegen dessen in einem Brief an
Edmund Stoiber geäußerter Bedenken gegen einen deutschen Atomausstieg
scharf kritisiert. "Statt an dem von der Regierung Schröder
eingeschlagenen Weg aus der Atomkraft herumzunörgeln, soll die
EU-Kommission lieber ihre energiepolitischen Hausaufgaben machen und
ein europäisches Ausstiegskonzept vorlegen", sagte NABU-Präsident
Jochen Flasbarth. So sei es nicht länger hinnehmbar, dass etwa
hochsubventionierter französischer Atomstrom die Marktchancen
regenerativer Energien behindere oder marode Anlagen wie im
britischen Sellafield jahrelang die Umgebung verseuchen dürften.
"Prodi soll froh sein, dass die deutsche Regierung endlich ernsthafte
Anstrengungen zum Ausstieg aus dieser gefährlichen Energieform
erkennen lässt", so Flasbarth.
Geradezu aberwitzig sei es, wenn ausgerechnet der bayerische
Ministerpräsident Edmund Stoiber den Präsidenten der EU-Kommission
für seinen anachronistischen Kampf gegen den Atomausstieg
instrumentalisiere. "Stoiber, der bislang keine Gelegenheit zur
Kritik an der EU ausgelassen hat, erklimmt damit locker den Gipfel
bajuwarischer Scheinheiligkeit", sagte Flasbarth. Stoiber müsse sich
zudem fragen lassen, wie viel Lagerkapazität für Atommüll sein Land
denn zur Verfügung stellen wolle, so Flasbarth: "Scheinbar ist das
Sankt-Florians-Prinzip die Leitlinie der bayerischen Atompolitik."
Für Rückfragen:
Frank Musiol, NABU-Energiereferent, Tel. 0228-4036-164
Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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