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Greenpeace führt bundesweit Tempo 120 auf Autobahnen ein

Hamburg (ots)

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace
führen ab sofort auf deutschen Autobahnen ein Tempolimit für den 
Klimaschutz ein. Sie werden in den kommenden Wochen auf bisher 
unlimitierten Strecken Verkehrsschilder mit einer 
Geschwindigkeitsbeschränkung auf 120 Kilometer pro Stunde aufstellen.
Die Greenpeace-Aktivisten werden damit in so genannter 
Geschäftsführung ohne Auftrag für Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee
handeln, der sich bisher weigert, ein flächendeckendes Tempolimit auf
deutschen Autobahnen einzuführen. Am 18. April hatten Umweltschützer 
auf einem Teilstück der A5 bei Baden-Baden erstmals eine 
Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt.
"Während sich in Bangkok die Experten des Weltklimarates den Kopf 
über Maßnahmen gegen den Klimawandel zerbrechen, leistet sich 
Deutschland als einziges Industrieland der Welt weiterhin 
unbeschränkte und CO2-treibende Raserei", sagt Wolfgang Lohbeck, 
Verkehrsexperte von Greenpeace. "Es ist ein ungeheurer Zynismus, dass
Minister Tiefensee ein Tempolimit blockiert. Er verantwortet damit 
Jahr für Jahr hunderte von zusätzlichen Verkehrstoten, tausende von 
Verletzten und mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase. Da die 
zuständigen Politiker bisher immer nur reden, wird Greenpeace jetzt 
handeln!"
Auf 12.000 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein 
Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. 53 Prozent der Strecken haben 
keine Geschwindigkeitsbeschränkung. Ein allgemeines Tempolimit ist 
die schnellste und günstigste Maßnahme zur Reduzierung von 
Treibhausgasen im Verkehrsbereich. Mit seiner Einführung könnten die 
Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf deutschen Autobahnen sofort um 
neun Prozent reduziert werden. Keine andere direkte Maßnahme hat ein 
annähernd großes Potential. Rund 60 Prozent der deutschen Bevölkerung
sind laut einer aktuellen Forsa-Umfrage für ein Tempolimit auf 
Autobahnen.
Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die 
Autoindustrie für den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere 
Geschwindigkeiten ermöglichen den Einbau leichterer Motoren, die 
Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Aufwand und 
Fahrzeuggewicht sichergestellt werden. Dieses "Downsizing" der 
Fahrzeuge könnte die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit 
halbieren - ein deutlich größerer Effekt als alle zurzeit 
diskutierten CO2-Grenzwerte für Autos. Geschwindigkeitsbeschränkungen
sind somit kein Hindernis, sondern Voraussetzung für die weitere 
Konkurrenzfähigkeit der deutschen Autoindustrie.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Wolfgang Lohbeck
unter Tel. 0171-87 80 823 oder Jan Haase (Pressestelle) unter 0171-87
00 675. Internet: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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