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Pestizide: Greenpeace warnt vor akut giftigen Trauben und Salat
Extrem belastete Supermarktware ist für Kinder gesundheitsgefährdend

Hamburg (ots)

12. 1. 2007 - Bei erneuten Untersuchungen von Obst
und Gemüse hat Greenpeace    extreme Belastungen mit akut giftigen 
Pestiziden gefunden. Für Kinder besteht schon beim einmaligem Verzehr
dieser Lebensmittel die Gefahr von unmittelbaren Gesundheitsschäden. 
Von den untersuchten 576 Obst- und Gemüseproben aus dem Angebot der 
führenden deutschen und österreichischen Supermärkte überschreiten 
zwei Prozent (12 Proben) die sogenannte Akute Referenzdosis. Bei 
Tafeltrauben aus konventionellem Anbau liegen sogar neun Prozent (7 
von 80 Proben) über diesem Alarm-Wert. Betroffen ist auch Kopfsalat. 
Gegen die Vorstände der verantwortlichen Supermarktketten erstattet 
Greenpeace heute Strafanzeige wegen der wiederholten Vermarktung 
gesundheitsgefährdender Lebensmittel.
"Der Verkauf derartig giftiger Ware ist schlicht kriminell und ein
schwerer Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz", sagt 
Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. "Isst ein zwölf Kilogramm 
schweres Kind nur zehn einzelne Beeren dieser stark belasteten 
Trauben, kann dies schon seine Gesundheit schädigen." Greenpeace 
fordert von Unternehmen und Landesbehörden wirksame Kontrollen. Zudem
müssen sie sofort Schutzmaßnahmen ergreifen und den Verkauf der 
gefährlichen Lebensmittel unterbinden. "Verbraucher sollten unbedingt
auf rückstandsarme Ware achten. Die beste Wahl sind Bio-Lebensmittel,
die in der Regel nicht belastet sind", erklärt Krautter.
Die Pestizidbelastung der konventionell angebauten Ware aus 
Spanien, Italien und der Türkei übersteigt die Akute Referenzdosis 
(ARfD) bis zum Zweieinhalbfachen. Verkauft haben die Ware Edeka in 
Dortmund, Dresden und Frankfurt, Rewe in Berlin und München, Kaufhof 
in Berlin, Aldi in Köln, Karstadt in Dresden und Billa (Rewe 
Österreich) in Wien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Bundesinstitut für 
Risikobewertung (BfR) legen diesen Wert fest. Nach einer 
Stellungnahme des BfR von November 2005 "ist die Überschreitung der 
ARfD ein konkretes Indiz für eine mögliche Beeinträchtigung der 
menschlichen Gesundheit. ... eine Überschreitung der ARfD (ist) aus 
Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes nicht akzeptabel."
Die Bundesbehörden verschärfen das Problem durch Schlamperei: Bei 
12 der Proben wurden zwar die ARfD-Werte überschritten, aber in 9 
davon nicht die deutschen Pestizid-Höchstmengen. Das kommt dadurch 
zustande, dass das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und 
Lebensmittelsicherheit (BVL) diese Höchstmengen offenbar fehlerhaft 
festgelegt hat. Der Greenpeace-Bericht zur aktuellen Untersuchung 
führt insgesamt 60 solcher unsicheren Höchstmengen auf. "Minister 
Horst Seehofer muss seine Behörden anweisen, die Höchstmengen von 
Agrargiften sofort zu senken und gefährliche Spritzmittel verbieten",
fordert Krautter.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel. 
040-30618-358, oder Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 040-30618-255. 
Fotos erhalten Sie unter 040-30618-376/-377. Den aktuellen 
Untersuchungsbericht ( 22 S.) erhalten Sie unter Tel. 040-30618-120 
oder http//:www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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