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Greenpeace untersucht Blut auf giftige Chemikalien
Vier prominente Botschafter setzen sich für ein starkes EU-Chemikaliengesetz ein

Hamburg (ots)

Greenpeace hat im Blut der Schriftstellerin Karen
Duve, der Schauspieler Peter Lohmeyer und Ralph Herforth sowie der 
Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens gesundheitsschädliche 
Chemikalien nachgewiesen. Die Blutproben wurden auf 55 Chemikalien 
untersucht, die aus Alltagsprodukten stammen, aber als hormonell 
wirksam, krebserregend oder erbgutschädigend gelten. Im Durchschnitt 
haben die Testpersonen 16 dieser Chemikalien im Blut. Die Belastung 
durch Chemikalien will die Europäische Union mit dem Gesetz REACH 
(Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) 
senken. Doch in Brüssel ist umstritten, ob der von Ärzte- Umwelt,- 
und Verbraucherschutzverbänden geforderte Ersatz gefährlicher 
chemischer Stoffe verbindlich vorgeschrieben wird.
"Die Blutproben zeigen, dass giftige Chemikalien viel zu weit in 
unseren Alltag vorgedrungen sind. Menschen werden zum Endlager für 
diese gefährlichen Stoffe", sagt REACH-Sprecherin Corinna Hölzel von 
Greenpeace. "Für viele Produkte gibt es sichere Alternativen, doch 
die Industrie produziert weiterhin die Risikochemikalien."
Im Blut der Prominenten hat ein unabhängiges Labor in den 
Niederlanden bromierte Flammschutzmittel, Phthalate, perfluorierte 
Tenside, Organochlorpestizide wie DDT,  synthetische 
Moschusverbindungen und Dauergifte wie polychlorierte Biphenyle 
gefunden. Die nachgewiesenen Chemikalien reichern sich im Körper an 
und finden sich sich in Blut, Gewebe, Muttermilch und sogar am 
Ursprung des Lebens, in der Nabelschnur.
"Ich lebe auf dem Land, in direkter Nachbarschaft von 
pestizidspritzenden Bauern, einem Industriegebiet und dem 
Atomkraftwerk Brunsbüttel", sagt die Schriftstellerin Karen Duve. 
"Weil wir nicht einfach den Regenschirm aufspannen können, um uns vor
dem giftigen Zeug zu schützen, sind Chemie-Industrie und Politik in 
der Verantwortung."
Der Schauspieler Peter Lohmeyer fordert mehr Transparenz: "Chemie 
ist überall drin: in Handys, Spielzeug, Outdoor-Jacken, Parfums. 
Vielleicht hängen meine Allergien mit diesen Chemikalien zusammen. 
Die Industrie muss endlich alle Informationen offen legen. Meine 
Kinder sollen gesund aufwachsen." Und Ralph Herforth sagt: "Es ist 
erschreckend, dass wir aufgrund der finanziellen Interessen von 
Konzernen und Wirtschaftsverbänden nach und nach vergiftet werden. 
Wenn wir eines Tages in die Kiste steigen, wollen uns wahrscheinlich 
nicht mal mehr die Würmer fressen, weil unsere Körper so vergiftet 
sind."
"Die Europäische Union darf die Chance nicht vergeben, ein 
wirksames Chemikaliengesetz auf den Weg zu bringen", sagt 
Geschäftsführerin Brigitte Behrens. "Auch die deutsche 
Bundesregierung muss sich in Brüssel für den Ersatz gefährlicher 
Chemikalien mit sicheren Alternativen einsetzen." Mit dieser 
Forderung und der Bitte um ein persönliches Gespräch wenden sich die 
Botschafter für eine giftfreie Zukunft auch an Bundeskanzlerin Angela
Merkel.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Corinna Hölzel, Tel. 
0171-8787 833, für Interviewanfragen an Pressesprecherin Simone 
Miller, Tel. 0171-870 6647. Porträts der Prominenten und Fotos von 
der Blutabnahme erhalten Sie unter Tel. 040-30618-343, 
BetaSP-Material unter Tel. 0173-6088 620. Die Testergebnisse und 
weitere Informationen finden Sie unter www.greenpeace.de., 
www.einkaufsnetz.org.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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