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Greenpeace: Gen-Reis lagert im Hamburger Hafen
Bereits zehn Millionen Euro Kosten für Rückrufaktionen und Lagerungen

Hamburg (ots)

Nach einer bundesweiten Rückrufaktion lagert
illegaler genmanipulierter Reis der Firma Bayer nach Recherchen von 
Greenpeace im Hamburger Hafengebiet. Der Gen-Reis LL601 soll nach 
Auskunft des Reishandelsunternehmens Euryza GmbH möglicherweise zur 
weiteren Verwendung als Nahrungsmittel exportiert werden. 
Euryza-Reisprodukte wurden in den vergangenen Wochen bundesweit aus 
Supermärkten entfernt, nachdem Greenpeace und die staatlichen 
Überwachungsbehörden Verunreinigung mit der nicht zugelassenen 
Gen-Reis-Sorte festgestellt hatten. Die Auswirkungen von LL601-Reis 
auf die menschliche Gesundheit sind bisher nicht erforscht. Der Reis 
darf weder angebaut, noch als Nahrungsmittel verkauft werden. 
Greenpeace fordert, dass die kontaminierten Lagerbestände im 
Hamburger Hafen umgehend vernichtet werden.
"Es droht eine globale und illegale Kreislaufwirtschaft mit 
Gen-Reis", sagt Gentechnik-Experte Christoph Then. "Exportierter 
Gen-Reis kann erneut mit konventionellem Reis vermischt und mit  
neuer Verpackung wieder auf den Markt gebracht werden. Die 
fortschreitende Verunreinigung eines der wichtigsten 
Grundnahrungsmittel der Welt muss unverzüglich gestoppt werden." Erst
Anfang Oktober hatte Greenpeace den Gen-Reis von Bayer auch in Dubai 
und Kuwait gefunden.
Nach einem anonymen Hinweis auf eine Lagerhalle im Hamburger 
Hafengebiet wurden Greenpeace-Aktivisten rasch fündig: Auf dem 
Gelände lagen Reiskörner lose auf einem Parkplatz. Eine Laboranalyse 
ergab, dass es sich tatsächlich um die Gen-Ware handelt. Auf 
Rückfrage hat die Firma Euryza bestätigt, dass auf dem Gelände der 
kontaminierte Reis gelagert wird. Die Hamburger 
Lebensmittelüberwachung teilte mit, den Vorgang kritisch zu 
verfolgen. Bislang würden jedoch gesetzliche Regelungen für den 
weiteren Umgang mit der Ware fehlen.
Nach Ansicht von Greenpeace ist es notwendig, den Verursacher des 
Gen-Reis-Skandals, den deutschen Pharma- und Agrarkonzern Bayer, für 
die entstandenen Schäden in die Haftung zu nehmen. Die Firma Bayer 
will gentechnisch veränderten Reis, der gegen Spritzmittel resistent 
gemacht wurde, zukünftig auch in Europa vermarkten. Der Gen-Reis hat 
bereits erhebliche wirtschaftliche Schäden allein auf dem deutschen 
Markt verursacht. Laut Schätzung des Bundesverbandes von Nährmittel 
aus Getreide und Reis wurden rund 10.000 Tonnen Reis in 
Rückrufaktionen vom deutschen Markt genommen. Der Verband schätzt 
nach einer kleinen Anfrage der Grünen an die Bundesregierung den in 
Deutschland entstandenen Schaden (Kosten für Rückruf und Lagerung) 
für die Lebensmittelwirtschaft auf rund zehn Millionen Euro. Viele 
Reis-Mühlen und Handelsunternehmen meiden inzwischen konsequent Reis 
aus den USA. Langfristig können auch Schäden für die Umwelt und 
menschliche Gesundheit nicht ausgeschlossen werden.
Interessierte Verbraucher können sich heute den Protesten von 
Greenpeace anschließen und die Firma Bayer unter www.greenpeace.de 
auffordern, für den Gen-Reis zu haften und die Vermarktungsanträge 
für Gen-Reis in der EU zurückzuziehen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an
Dr. Christoph Then, Tel. 0171 - 8780 832.
Die Euryza GmbH erreichen Sie unter Tel. 040 -78106 - 01.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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