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Greenpeace: China hat Schlüsselrolle bei Urwaldvernichtung in Südostasien
Handelsverbot für Produkte aus illegalem Holz gefordert

Hamburg/Peking (ots)

China spielt eine zentrale Rolle im Handel
mit illegal gefälltem Holz aus Südostasien. Der Handel wird 
angetrieben durch den wachsenden chinesischen Eigenbedarf  wie auch 
durch den Weiterverkauf in die USA, nach Europa und Japan. Dies ist 
das Ergebnis eines heute in Peking veröffentlichten 
Greenpeace-Reports. Greenpeace fordert, im Rahmen des 
UN-Übereinkommens über Biologische Vielfalt (CBD) den Handel mit 
illegal und zerstörerisch gefälltem Holz zu verbieten sowie ein 
globales Netz von Urwald-Schutzgebieten einzurichten.
Die Studie "Globaler Holzkonsum und Chinas Beitrag zur 
Urwaldzerstörung" zeigt, wie Holz aus den Urwäldern Malaysias, 
Indonesiens, Papua-Neuguineas und den Salomonen nach China verschifft
wird. 67 bis 80 Prozent des Holzeinschlags in Indonesien sind 
illegal. In Papua-Neuguinea sind es über 90 Prozent. China ist der 
größte Importeur von Tropenholz: Die Hälfte aller weltweit 
eingeschlagenen tropischen Bäume landet in China. Dort wird es zu 
Möbeln, Parkett, Sperrholz und Papier verarbeitet. Der von 1995 bis 
2004 um 70 Prozent gestiegene chinesische Holz- und Papierkonsum geht
zu zwei Dritteln auf den erhöhten Eigenverbrauch und zu einem Drittel
auf steigende Exporte zurück. 2004 waren diese Exporte 3,5 mal so 
hoch wie 1995.
"Einmal exportiert, gilt das illegal gefällte Holz meist als 
legal", sagt Denise Völker, Waldexpertin von Greenpeace. "Deutschland
braucht endlich ein Urwaldschutzgesetz, das den Import von illegal 
und zerstörerisch gefälltem Holz verbietet und unter Strafe stellt. 
Wenn Holz illegal gefällt wird, müssen auch Verarbeitung, Export, 
Import und Besitz von daraus hergestellten Möbeln verboten sein. 
Bisher lassen sich Verbraucher von billigen 'Made in China'-Produkten
anlocken und unterstützen so die Holzmafia."
Der Report stellt auch klar, dass die Wälder weder dem Holzkonsum 
in den Industrieländern noch dem Boom in China gewachsen sind. 
Beispiel Papier: Ein Deutscher brauchte 2004 mit 235 Kilogramm fast 
sieben Mal so viel Papier wie ein Chinese (34 Kilogramm). Würden die 
Chinesen ihren Papierkonsum auf den Spitzenwert der USA (312 
Kilogramm) anheben, müssten jährlich fast 1,6 Milliarden Kubikmeter 
Holz zusätzlich gefällt, also die weltweite Holzernte verdoppelt 
werden.
"Wir können die Urwälder nur erhalten, wenn wir unseren Holz- und 
Papierkonsum in den Industrieländern drastisch senken und die 
Chinesen unsere Fehler nicht wiederholen", sagt Denise Völker. "Es 
geht nicht nur um Gesetze, sondern auch um Lebensstile."
Deutschland importierte 2005 aus China Holz im Wert von 211 
Millionen Euro, davon Sperrholz für 29 Millionen Euro. Damit ist 
China der fünftgrößte Lieferant von Holzprodukten. Zusätzlich 
importierte Deutschland auch Papier und Zellstoff aus China im Wert 
von 110 Millionen Euro.
Die wichtigsten deutschen Importeure sind Possling (Berlin), 
Roggemann (Bremen), Brockmann-Holz (Düsseldorf), Impan (Köln),
Ludwig (Hamburg), Gratenau (Bremen),
Neudeck (Germersheim bei Karlsruhe),
Global Holz (Rödermark bei Frankfurt M.),
Bayou Holzwerkstoffe (Triefenstein-Lengfurt, Bayern)
und F.W. Barth (Korschenbroich, NRW).
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Waldexpertin Denise Völker in Hamburg,
Tel. 040-30618-398 bzw. 0171-8822323,
oder an Sarah Liang, Greenpeace International, in Peking,
Tel. +8613911152514.
Fotos und Videos der Urwälder in Südostasien bekommen Sie über die 
Greenpeace-Pressestelle Tel.: 040-30618-340.
Englische Lang- und deutsche Kurzfassung des Reports
"Sharing the Blame": www.greenpeace.de/china-report

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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