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Greenpeace: Sklaverei und Mord in Amazonien
Neue Studie zur Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes

(ots)

Hamburg, 3. 11. 2003 - Sklaverei, Mord und illegaler Holzeinschlag im großen Stil - ein heute veröffentlichter Greenpeace-Report enthüllt das alarmierende Ausmaß der sozialen und ökologischen Konflikte im brasilianischen Amazonas-Urwald. Der Report beschreibt die Besetzung von bisher unberührten Urwaldgebieten im brasilianischen Bundesstaat Pará durch ein Netzwerk aus internationalen Holzkonzernen, Politikern und lokalen Mafia-Bossen. 25.000 Menschen müssen in Pará als Sklaven arbeiten, viele werden auf der Flucht ermordet.

Greenpeace zeigt bis Mitte Dezember in Pará diese katastrophalen
Zustände auf und setzt sich für den Schutz des Urwaldes und die
Rechte der betroffenen Bevölkerung ein. "Im Wald herrscht Krieg um
Land, Waldausbeutung und Profit um jeden Preis", sagt die Greenpeace-
Waldexpertin Sandra Pfotenhauer an Bord des Greenpeace- Schiffes
"Arctic Sunrise" in Belem/Brasilien. Im vergangenen Jahr wurden im
Amazonas 25.000 Quadratkilometer Regenwald zerstört - eine Fläche von
der Größe Mecklenburg-Vorpommerns. "Wenn der Holz-Mafia nicht endlich
Einhalt geboten wird, verlieren wir die letzten tropischen
Naturparadiese, den Lebensraum für unzählige Menschen, Tiere und
Pflanzen."
Pará ist die größte Holz exportierende Region des gesamten
Amazonas und verkauft tropische Hölzer auch nach Deutschland. Mehr
als zwei Drittel des Holzes wird illegal im Urwald eingeschlagen. Auf
der Suche nach dem "grünem Gold" Mahagoni dringt die Holzindustrie
illegal in Indianerland ein und schlägt Schneisen in den Urwald.
Danach werden im industriellen Maßstab auch Soja-Plantagen und
Viehweiden angelegt.
Die Umweltprobleme in Pará sind eng verbunden mit sozialer
Ungerechtigkeit und weit verbreiteter Gesetzlosigkeit. In entlegenen
Gebieten des Urwaldes, in denen die Polizei keine Kontrolle ausübt,
wird die Zerstörung des Urwalds oftmals mittels Sklaverei
vorangetrieben. Mit falschen Versprechungen werden Arbeiter in die
Waldregionen gelockt und geraten in eine Falle aus
Schuldverpflichtungen und Arbeit. Die Flucht aus der Sklaverei muss
oft mit dem Leben bezahlt werden. 29 Menschen wurden im Jahre 2002 im
Zusammenhang mit der Holzmafia ermordet.
Zur Vorbereitung auf die UN-Konferenz zum Schutz von Urwäldern und
Meeren im Februar 2004 in Malaysia treffen sich nächste Woche in
Montreal die Mitgliedstaaten der "Konvention für die biologische
Vielfalt" (CBD), um auch über den Schutz der letzten Urwälder zu
beraten. Greenpeace fordert sie auf, Schutzgebiete einzurichten, um
den dramatischen Verlust der Artenvielfalt und die unkontrollierte
Zerstörung von Urwäldern zu stoppen. Die langfristige Zukunft von
Pará sieht Greenpeace in der Kombination aus nachhaltiger Nutzung und
der Einrichtung von Schutzgebieten.
Achtung Redaktionen: Sie können Sandra Pfotenhauer in Brasilien
erreichen. Sie kann in den nächsten Wochen auch live über Videophone
aus dem Amazonas berichten. Kontakt über Pressesprecherin Simone
Miller, Tel. 040-30618-343. Eine deutsche Zusammenfassung des
Reportes "State of Conflict" (deutsch, zwei Seiten) und
Hintergrundinformationen lassen wir Ihnen gerne zukommen. Den
gesamten Report (engl., 53 Seiten) finden Sie im Internet:
http://archive.greenpeace.org/docs/stateofconflict.pdf.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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